Mit der Ankündigung der neuen Lufthansa Business Class wurde auch klar, dass nicht jeder Sitz gleich sein wird und Lufthansa machte aus den verschiedenen Sitztypen einen Unique Selling Point (USP), indem man versuchte die Vorteile der verschiedenen Sitztypen hervor zu heben. Klar war aber auch immer, dass die „besseren Sitze“ in der Business Class auch mit einer Gebühr versehen werden und nun kennen wir genau diese. Bis zu 600 Euro pro Flug wird man ab dem 31. März 2025 für die Reservierung eines Sitzplatzes in der Business Class bei Lufthansa bezahlen müssen.
Dass man auch in der Business Class für die Sitzplatzreservierung etwas bezahlen muss ist für Lufthansa eine Neuerung, denn bisher war dies immer für alle Passagiere in der Premium Klasse im Tarif inkludiert, allerdings ist es durchaus ein Branchentrend, dass man hier nun auch in der Business Class eine Gebühr erhebt. Mit bis zu 600 Euro ist Lufthansa wohl aber auch der Marktführer in Punkto Preis, wobei man versucht für das viele Geld auch ein spürbares Upgrade zu bieten.
Wie man es von Lufthansa fast nicht anders erwarten konnte, sind die Gebühren für die Sitzplatzreservierung in der neuen Allegris Business Class auch recht komplex, weshalb wir diesem Thema einen ganz eigenen Beitrag widmen. Die Werte der First Class, in welcher man bei Lufthansa nun aber bis zu 2.900 Euro für eine Sitzplatzreservierung ausgeben kann, erreicht man in der Business Class allerdings nicht.
Die verschiedenen Sitztypen der neuen Lufthansa Business Class
Lufthansa unterscheidet inzwischen zwischen fünf verschiedenen Business Class Sitztypen in der neuen Business Class, welche alle unterschiedliche Eigenschaften haben.
Lufthansa Business Suite
In jeweils der ersten Reihe der Business Class Kabinen hat Lufthansas Business Class Sitze verbaut, welche bauartbedingt mehr Platz und Freiraum bieten und durch höhere Wände, sowie verschließbare Türen mehr Privatsphäre versprechen. In den Business Suiten, welche ein Upgrade innerhalb der Business Class sein sollen, bietet man auch einen aufgewerteten Service, z.B. mit besserer Getränkeauswahl und weiteren kleinen Goodies.
Extra Space Seat
Der Extra Space Seat in der Mitte der Kabine ist vergleichbar mit dem Thron von Swiss und Austrian Airlines, bietet aber noch einmal deutlich mehr Platz und Ablagefläche. Noch dazu hat man hier einen größeren Monitor als bei anderen Sitzen.
Extra Long Bed
Für besonders groß gewachsene Passagiere bieten sich diese Sitze an, denn man hat hier mit 2,20 Metern Liegefläche (statt 2 Metern) noch einmal mehr Platz beim Liegen
Privacy Seat
Durch die versetze Anordnung am Fenster bieten die Privacy Seats deutlich mehr Privatsphäre und sind besser von der Kabine abgeschirmt, weshalb sie bei den Passagieren oft beliebter sind.
Classic Seat
Die Sitze direkt am Gang werden von Lufthansa ohne Aufpreis zum reservieren freigegeben. Vermutlich sind dies aber auch die am wenigsten beliebten Sitze, aufgrund der fehlenden Privatsphäre.
Die Seatmap des Airbus A350-900 mit der Allegris Business Class gibt auch einen guten Überblick über die verschieden Sitztypen, wo sie sich befinden und was man hier erwarten darf.
Differenzierung nach Zonen bei der Preisgestaltung
Lufthansa hat bei der Preisgestaltung die Langstrecken in drei Kategorien eingeteilt und je länger der Flug, desto teuerer werden die Gebühren natürlich. Hierbei fällt aber auch auf, dass die oft genannten Einstiegspreisen für die Zone „Interkont nah“ gelten, was Flüge mit einer Flugzeit von 4-6 Stunden sind, also quasi Mittelstrecken. Die Langstrecken findet man dann in der zweiten und dritten Kategorie.
In folgender Tabelle findet man eine Übersicht, welches Ziel in welcher Zone liegt, damit man sich eine Vorstellung über die Preise für eine Sitzplatzreservierung in der neuen Lufthansa Business Class machen kann.
Interkont nah | Interkont mittel | Interkont fern |
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So viel kostet eine Sitzplatzreservierung in der neuen Lufthansa Business Class
Abhängig von der Zone in der sich ein Flug bewegt, kann eine Sitzplatzreservierung in der neuen Lufthansa Business Class zwischen Null Euro für den Classic Seat und 600 Euro für eine Business Class Suite auf einer besonders langen Strecken kosten. Die folgende Tabelle gibt eine detaillierte Aufschlüsselung.
Interkont nah | Interkont mittel | Interkont fern | |
Classic Seat | 0 Euro | 0 Euro | 0 Euro |
Privacy Seat | 100 Euro | 140 Euro | 170 Euro |
Extra Long Bed | 100 Euro | 140 Euro | 170 Euro |
Extra Space Seat | 130 Euro | 170 Euro | 230 Euro |
Business Suite | 400 Euro | 500 Euro | 600 Euro |
Senatoren und HON Circle Member dürfen viele Sitze kostenlos reservieren
Für die eigenen Vielflieger bietet Lufthansa bis zu 80% der Sitze kostenlos an und man kann sie nach Eingabe der Vielfliegernummer schon bei der Buchung ohne Gebühr reservieren. Dabei ist zu beachten, dass für die Business Class Suiten für alle Vielflieger, auch HON Circle Member, immer die volle Gebühr anfällt. Einen Rabatt für Statuskunden, wie man es von anderen Airlines kennt, gibt es für die Lufthansa Business Class Suiten leider nicht.
Senatoren können folgende Sitze kostenlos ab der Buchung in der neuen Lufthansa Business Class reservieren:
- Classic Seat
- Privacy Seat
- Extra Space Seat
HON Circle Member können folgende Sitze kostenlos ab der Buchung in der neuen Lufthansa Business Class reservieren:
- Classic Seat
- Privacy Seat
- Extra Space Seat
- Extra Long Bed
Die Vorteile gelten übrigens auch für alle Mitreisenden eines Senators oder HON Circle Members, solange sie in der selben Buchung (PNR) gebucht sind. Wer also für eine vierköpfige Familie bucht, kann hier tatsächlich schnell über 1.000 Euro an Sitzplatzgebühren sparen.
Vielflieger anderer Star Alliance Programme, auch mit Star Alliance Gold Status, können nur den Classic Seat kostenlos reservieren, ebenso für Miles&More Vielflieger mit Frequent Traveller Status.
Was passiert, wenn man keinen Sitzplatz in der neuen Lufthansa Business Class reserviert?
Wer keinen Classic Seat mehr reservieren kann oder will, der muss entweder vorab eine Gebühr für die Sitzplatzreservierung bezahlen oder aber man wartet bis zum Check-In, denn hier werden auch die „besseren“ Sitze, die noch nicht reserviert wurden ohne Aufpreis den Passagieren zugeteilt. Spannend ist aber die Frage ob Lufthansa erlauben wird, dass man während des Check-In dann die Sitze ohne Gebühr noch einmal ändert, was ich ehrlich gesagt bezweifle.
Sollten die Business Suiten nicht durch Passagiere die hier die Gebühr bezahlen belegt werden, soll es „Upgrades“ in diese geben, allerdings auch nur, wenn die Sitze wirklich benötig werden. Hier sollen natürlich HON Circle Member und Senatoren bevorzugt werden.
Ab März 2025 verlangt Lufthansa bis zu 600 Euro für Sitzplatzreservierungen in der neuen Business Class | Frankfurtflyer Kommentar
Das wird spannend! Die Preise die man sich bei Lufthansa für die Sitzplatzreservierungen in der neuen Business Class nun vorstellt sind durchaus sportlich, wenn auch im Vergleich mit anderen Airlines wie British Airways gar nicht mal so absurd und in London fährt man dieses Konzept schon seit über 10 Jahren sehr erfolgreich.
Für die Business Class Passagiere wird es aber eine deutliche Umstellung sein und sicherlich wird es auch nicht bei jedem Passagier gut ankommen, dass man nun für die Sitze eine zusätzliche Gebühr zahlen muss, denn immerhin war das Ticket ja schon teuer genug.
Es wird spannend sein, ob Lufthansa diese Preise dauerhaft durchsetzen kann und vor allem auf die Business Class Suite bin ich sehr gespannt, ob man hier wirklich in der Lage sein wird pro Flug bis zu acht zahlungswillige Passagiere zu finden, die bis zu 600 Euro für diesen Sitz bezahlen.
Was haltet Ihr von den Gebühren für die Reservierung von Sitzplätzen in der neuen Lufthansa Business Class?
‚Kann hier tatsächlich schnell über 1.000 Euro an Sitzplatzgebühren sparen.‘
Er spart Geld für etwas, das es vorher kostenlos gab- die Sitzplatzreservierung!
Das sollte man dann auch ganz klar so benennen!
Wird es bei Prämientickets auch diese Aufpreise geben?
Selbstverständlich wird es bei Prämientickets auch eine Gebühr geben, wenn man nicht gerade Senator oder HON ist.
Frisch ausprobiert: Bei Prämientickets sind es exakt die gleichen Gebühren wie bei bezahlten Tickets. Im Fall MUC-ORD 140€ für das „extra long bed“ und 500€ für die Suiten. Meilenwerte gibt es dafür noch nicht, was aber besonders interessant wäre, da die First ja lediglich 35.000 Meilen (bzw. 37500 im Flex plus) mehr kostet.
By the way: Bei aller (größtenteils) berechtigter Kritik an dem neuen Lufthansaprodukt und der Aufpreispolitik mal was positives, die neuen Optionen und die Bedienbarkeit bei den Prämienbuchungen sind wirklich eine wesentliche Verbesserung, hier wurde definitiv mal was richtig gemacht!
Und ich dachte, wenn die Allegris da ist, kann man mal wieder Lufthansa fliegen.
Niemals zahl ich bei einem Ticketpreis, welcher eh schon über dem Wettbewerb liegt zusätzlich nochmal 170 Euro für einen Fensterplatz.
Die Etihad, Qatar, Emirates oder Thai freuen sich über meine Kohle und haben ohnehin den besseren Service.
Das ist genau richtig ausgedrückt,die haben eh den besseren Service . Aber leider nur die Thai .Qatar und Emirates fliegen sowieso die Russen.
Die Lufthansa denkt auch Sie hätte die Welt neu erfunden. Air France , Iberia, BA…Sie alle bieten einen besseren Sitz mit mehr Privatsphäre und Tür und verlangen nicht mal halb so viel Geld bei einer Reservierung. Also jeder Standart Sitz dieser Arlines ist besser als dieser ´tolle´ ´privacy´ Sitz. Die droppen gefühlt alle 3 JAHRE Ein neues Business class Produkt und setzen dies zügig um.
LH stellt am 13.10.2022 die Allegris vor , welche 2023 fliegen soll. März 2025 dann der erste buchbare Flug mit First. Finde den Fehler.
Persönlich halte ich diese Sitzkategorien in der Businessclass für überflüssig. – Ich bin schon Business geflogen, als der Interkontinental Business Seat noch nicht einmal die Betteigenschaft hatte und nach heutigem Standard die Sitze keine Privacy hatten.- Deswegen reicht mir eine simple Businessclass mit „Betteigenschaft“ vollkommen aus. Der Flug (die Business Class) ist für mich nur Mittel zum Zweck.
Solange es aber Reisende gibt, die für ein solches „Mehr“ bereit sind zu zahlen, dann gilt Angebot und Nachfrage und die Lufthansa wäre ein schlechter Kaufmann dies nicht den Kunden anzubieten.
Seit langer Zeit schreibe ich mir die Finger wund.
Und tue es weiter.
Fallt nicht weiter auf Lufthansa und M&M rein.
Es lohnt sich nicht.
Die Sitzplatzgebühren kommen mit Ansage.
Der Lufthansa geht es schlecht. Sie braucht die Kohle.
Ich könnte mir vorstellen, dass man beim eigentlichen Ticketpreis bald aggressiv in den Markt geht und eben die Umsätze übers Upselling generiert. Hauptsache bei google flights vorne mit dabei.
Wir wissen es alle und es ist dranatisch: Beim Produkt hängt man der Konkurrenz teils viele Jahre hinterher. Ein Glück hat Kühne neulich mal Dampf gemacht. Wenn ich mir vorstelle…entweder 2027 in einem Oldtimer-Jet 744 oder so in der alten Business Class (die dann 15 Jahre auf dem Buckel hat, ob dann wohl noch ein Sitz funktioniert?) oder teuer in einem solide-durchschnittlichen Allegris-Sitz…klingt gar nicht geil
Bei Turkish Airlines ist die Sitzplatzwahl in der Business Class kostenlos! Warum sollte ich also Geld bei LH bezahlen? LH lässt sich immer neue Schikanen einfallen, um die noch verblieben Fluggäste zu vertreiben! Geldgier nennt man sowas!
damit verliert lh die regulären business kunden. diese preise sind an arroganz schwer zu überbieten. warum nicht gleich 4.000 euro mehr für den notausgangasitz nehmen? damit laufen leute zu qatar und etihad über und auf den usa routen dann halt zu united…
Nur ein Wort : Unverschämt
Ich bin jemand der nicht regelmäßig Business fliegt. Habe auch keinen Status oder vergleichbares. Ich versuche nur möglichst effektiv Paybackpunkte zu sammeln um alle Jubel Jahre vielleicht mal etwas Luxus auf der Langstrecke zu erleben.
Hat die Lufthansa nicht mal gesagt Sie versucht sich ein Stück weit umzustellen, da der Trend dazu geht nicht mehr so viele Businessgäste zu haben, und man eher versucht den „normalen Urlauber“ vermehrt in die Business zu bekommen ? Wie passt so ein Konzept dazu? Es gibt nur einen Platz für gemeinsam reisende, der dann auch noch unverschämt teuer ist. So lockt man doch keine Paare oder gar Familien die das nötige Kleingeld haben um regelmäßig solche Preise zahlen zu können. Und in diversen Blogs liest man ja von Vielfliegern mit Status sowieso nicht allzuviel gutes, auch wenn natürlich immer mehr gemeckert als gelobt wird. Das die aktuelle 2-2-2 Konfiguration nicht mehr zeitgemäß ist steht außer Frage. Aber ich bin gespannt wie das mit Alegris weitergehen wird. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu wenig Vielflieger um zu verstehen wo Lufthansa mit dieser Produkt- und Preispolitik hin will.
Den „normalen Urlauber“ will man doch gar nicht haben, dafür sind EW und 4Y aus LH-Sicht völlig ausreichend.
Bei aller Liebe, wieviele HONs hat die gute LH Gruppe, denen auch noch in die Tasche zu greifen, ist einfach erbärmlich (bin kein HON)