Airbus A380 von Singapore Airlines fliegt durch die Nacht und landet wieder in Frankfurt

Foto: Flightradar

Wenn das die Fluggäste vorher gewusst hätten…wären vermutlich trotzdem einige mitgeflogen. Der Singapore Airlines Flug SQ325 sollte auch am letzten Donnerstag von Frankfurt nach Singapur führen. Doch die Reise endete nicht wie sonst nach 12 Stunden im südostasiatischen Stadtstaat. Aus dem Trip wurde ein Rundflug im Airbus A380, der nach 9 Stunden wieder in Frankfurt endete.

Das Wichtigste auf einen Blick:

🛫 Flugabbruch: Singapore Airlines SQ325 kehrte nach 9 Stunden nach Frankfurt zurück.
⚙️ Ursache: Technisches Problem, A380 musste über dem Kaspischen Meer umdrehen.
👨‍✈️ Vorteil Frankfurt: Technik, Ersatzcrews & Umbuchungen für Passagiere.

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In der Luftfahrt kommt es immer wieder zu solchen Fällen, die zum Teil weitreichende Folgen haben können. Aus den unterschiedlichsten Gründen müssen sich die Crews dazu entscheiden, einen Flug abzubrechen. Je nach Dringlichkeit landet man dann nicht am nächsten geeigneten Flugplatz, sondern kehrt zum Ausgangsort zurück.

Foto: Singapore Airlines

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (26. September) standen die Piloten des mit 9V-SKU registrierten Airbus A380 von Singapore Airlines vor einer solchen Entscheidung. Dabei verlief zunächst alles so wie immer: Der Flug SQ325 nach Singapur startete am Donnerstag Abend pünktlich gegen 21:40 Uhr in Frankfurt und war dann mehrere Stunden unterwegs in Richtung Asien. Die Reise durch die Nacht führte wie eigentlich immer über Osteuropa und anschließend über das Schwarze Meer.

Umkehr über dem Kaspischen Meer

Der Superjumbo wechselte dabei mehrfach die Höhe, was aber nichts Ungewöhnliches ist. Nachdem das Schwarze Meer überquert war, ging es noch ein kurzes Stück über die Türkei und Armenien in den Luftraum von Aserbaidschan. Über dem Kaspischen Meer drehte der Riesenvogel dann gegen 2:18 Uhr deutscher Zeit um und nahm wieder Kurs auf Frankfurt. Zu den Hintergründen äußerte sich das Mitglied der Star Alliance bisher nicht, das Portal aero.de berichtet von einem technischen Problem.

Foto: Flightradar

Der Airbus A380 war also schon etwa 4,5 Stunden unterwegs, als die Umkehr eingeleitet wurde. Dementsprechend dauerte es dann noch einmal so lange, bis die Maschine wieder am Ausgangsort war. Die Landung erfolgte kurz nach 7 Uhr morgens in Frankfurt.

Airbus A380 von Singapore Airlines fliegt durch die Nacht und landet wieder in Frankfurt | Frankfurtflyer Kommentar

In solchen Momenten rauchen bei den Piloten wahrscheinlich die Köpfe, wobei ich meine Kolleginnen und Kollegen im Cockpit auch in Ausnahmesituationen als sehr ruhig und konzentriert wahrnehme. Es kommt zunächst auf das Problem und die Dringlichkeit an, dann gilt es herauszufinden, welche Optionen zur Verfügung stehen und wie man die Situation am geeignetsten lösen kann.

Als Außenstehender habe ich mich zunächst gefragt, warum man nicht einfach weitergeflogen ist, da es sich offensichtlich nicht um ein besonders dringendes Problem handelte. Im Fall von SQ325 hatte man aber auch noch den Überflug über Afghanistan vor sich, wo derzeit wohl kaum jemand freiwillig landen will. Die verbleibende Flugzeit von rund acht Stunden war wohl auch noch zu lange.

Auf dem Rückweg nach Frankfurt gab es nicht nur mehrere geeignete Landeplätze, an dem größten deutschen Flughafen stehen auch eine technische Betreuung, Bodenpersonal, welches sich um die Passagiere kümmern kann, sowie Alternativen für Umbuchungen zur Verfügung. Außerdem sind hier Ersatzcrews, die den Jet wieder zum Heimatflughafen zurückfliegen können. Dieser stand zunächst zwei Tage nach dem Vorfall am Boden und wurde dann über München zurück nach Singapur überführt.

 

 

 

8 Kommentare

    • Bei einem ähnlichen Vorfall hat mir LH vor einiger Zeit keine Meilen für den Flug gutgeschrieben (Umkehr ca. 2 Stunden nach dem Start DTW-FRA, also zurück nach DTW). Da ich anschließend auf Delta umgebucht wurde blieb es auch dabei. Auf Rückfrage kamen nur Ausflüchte, so wichtig war es mir aber dann auch nicht weiter nachzubohren.

    • Leider nur die einfachen. Wir hatten das letztes Jahr auf einem Flug von FRA nach WDH mit Discover. Die 600 € waren nice und in der Business Class war das auch alles halb so wild. Trotzdem blöde Sache und der erste Urlaubstag war somit schon weg bevor der Urlaub begonnen hat.

  1. Etwas merkwürdig ist das Ganze ja schon, man hätte mit dem A380 ja auch in Dubai landen können, das wäre deutlich näher gewesen und in Dubai weiß man wie man einen A380 repariert. Singapore Airlines fliegt auch täglich nach Dubai , eine Ersatz Crew bekommt man da also auch hin. Passagiere hätte man in Dubai auch auf diverse Emirates Flüge verteilen können. Stattdessen fliegt man zurück nach Frankfurt und dann nach München, dabei ist die Lufthansa A380 Werft auch in Frankfurt, was also sollte die Maschine in München? Klingt eher nicht nach einem technischen Problem, sondern einem politischen oder kriminellen Hintergrund, dafür spricht auch, dass SIA keine Auskünfte zu dem Fall gibt.

  2. technisches Problem? Na ich weiß nicht, da das Problem anscheinend erst über Aserbaidschan auftrat, scheint es mir als ob man eine Entschuldigung traf, die nicht unbedingt mit der Logik der Sicherheitsprotokolle in solchen Fällen erklärt werden kann oder entspricht. Aber das wird wohl ein Geheinmis von SQ bleiben. Immerhin haben auf beiden Seiten die Passagiere das Erlebnis gehabt Baku bei Nacht von oben zu sehen.

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