Airbus steht kurz vor mega Deal mit China über 500 Flugzeuge

Quelle: Airbus

In China ticken die Uhren ein wenig anders und nicht Airlines bestellen direkt bei den Herstellern, sondern China bestellt für seine Airlines in Großbestellungen bei den Flugzeugbauern und genau eine solche Großbestellung wird Airbus nun wohl bald ins Haus flattern, wie Reuters berichtet. Hierbei soll es um etwa 500 Flugzeuge gehen, die China für verschiedene Airlines auf einen Schlag bestellen will.

Das Wichtigste auf einen Blick:

🇨🇳 Mega-Deal: China plant Bestellung von rund 500 Airbus-Flugzeugen für verschiedene Airlines.
✈️ Modellmix: A320-Familie, A350 und A330neo sollen Teil der Bestellung sein.
📉 Politische Dimension: Auftrag verzögerte sich wegen Spannungen zwischen China und der EU.

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Dabei hat die gemeinschaftliche Bestellung durch die Volksrepublik China bei den Herstellern natürlich den Vorteil, dass man eine sehr beeindruckende Verhandlungsmasse in den Topf werfen kann, denn die Bestellungen sind wirklich gigantisch. Allerdings sind diese Bestellungen auch höchst politisch, was einer der Gründe ist, warum Airbus diesen Auftrag nicht schon längst erhalten hat.

Eigentlich hätte Airbus den Auftrag nämlich schon im Juli offiziell erhalten sollen, wie unter anderem Reuters berichtet. Hierbei sollte er im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Beziehungen zwischen China und der EU in Peking verkündet werden, allerdings sorgten politische Spannungen unter anderem wegen Uneinigkeit im Ukraine-Konflikt sowie bei Handelsfragen für eine Verzögerung.

Nun sei der Auftrag für Airbus aber schon sehr konkret und es gehe um etwa 500 Flugzeuge. Air China, China Southern Airlines und China Eastern Airlines würden hier jeweils etwa 100 Jets bekommen und kleinere Airlines wie Xiamen Airlines und Sichuan Airlines dürften mit etwa 35 Flugzeugen bedacht werden.

Hierbei geht es zum einen um Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge aus der Airbus A320-Familie, aber auch um Airbus A350 und auch Airbus A330-900neo Langstreckenflugzeuge. Letztere könnten hier sehr in den Fokus geraten, denn das Flugzeug ist nun offiziell auch in China zugelassen und Airbus baut in China ein Fertigstellungszentrum mit Lackieranlagen und Kabineninstallation für den Airbus A330, der dann auch hier gebaut werden könnte.

Auch wenn der Airbus A330-900neo weiterhin im Schatten des sehr erfolgreichen Airbus A350 steht, könnte ihm eine große Bestellung aus China weiter Auftrieb verschaffen und das A330neo-Programm noch zu einem großen Erfolg verhelfen.

Es könnte aber nicht nur bei der Bestellung bei Airbus bleiben, denn auch Boeing könnte in einigen Wochen eine ähnlich große Bestellung erhalten mit noch einmal 500 weiteren Flugzeugen, die man in China haben will. Dies zeigt sehr stark die Entwicklung des Marktes und das schnelle Wachstum der chinesischen Luftfahrt, für welche man zusätzliche Flugzeuge dringend braucht.

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Napoleon sagte einst: „China ist ein schlafender Riese; wenn er erwacht, wird er die Welt erschüttern.“ Diese Erschütterung spürt man wohl in der ganzen Welt und sowohl was wirtschaftlich, als auch im Bereich der Luftfahrt in China passiert, ist wahrlich beeindruckend. Egal wie, das Wachstum der Luftfahrt ist wohl kaum aufzuhalten in China und allein wenn man sich die Größe des Landes und die Bevölkerung anschaut, könnte klar werden, dass es in den kommenden Jahrzehnten noch weitere dieser riesigen Bestellungen geben wird.

3 Kommentare

  1. Meines Erachtens sollte dieser Deal platzen! Warum? Ganz einfach: Die Komplizenschaft Chinas mit Rußland ist der Hauptgrund für die massiven Spannungen zwischen der EU und China, und von China aus können die Flugzeuge mit Leichtigkeit und problemlos, unter Umgehung der Sanktionen gegen Rußland, weiterverkauft werden. Mit Staaten, die von Verbrechern und Terroristen autoritär regiert werden, Geschäfte zu machen, ist zum Himmel stinkend verantwortungslos und daher abgesagt! Mögen da auch berechtigte Interessen bestehen, aber auch berechtige Interessen rechtfertigen in keinster Weise verantwortungsloses Handeln. Auch Boeing sollte darüber nachdenken, ob es nicht besser ist, aus China kommende Aufträge abzuweisen!

    • Mag alles sein, aber der Zeitpunkt, Einfluss auf China zu nehmen, ist längst verpasst.

      Deutsche Unternehmen haben wie – alle anderen westlichen Unternehmen – nur den großen Markt, das Wachstum, die Umsätze und die möglichen Gewinne gesehen. Dass sie nur in diesen Markt eintreten und in China Geschäfte machen durften, wenn sie Joint Ventures mit chinesischen Unternehmen eingehen, haben sie in Kauf genommen (während chinesische Unternehmen bis heute ohne Bedingungen freien Zugang zu unseren Märkten haben).

      Jetzt sind das Wissen abgeflossen, der Vorsprung dahin und die Chance, Geschäfte an bestimmte Regeln oder Werte zu binden vorbei. Das Konzept „Wandel durch Handel“ hat in Bezug auf die Volksrepublik nicht funktioniert und konnte nie funktionieren, was offensichtlich war, wenn man sich die Geschichte und die chinesische Kultur genauer angesehen hätte.

      China sitzt jetzt am längeren Hebel und kann unserer Industrie bspw. bei den seltenen Erden einfach den Stecker ziehen. Die Volksrepublik wird immer ihren Vorteil suchen (und kauft aktuell bspw. massiv Öl aus Russland, weil Indien weniger kauft) und anderen Länder gegeneinander ausspielen. Wenn Airbus Geschäfte verweigert, wird Boeing mit Freude die Lücke füllen. Durch COMAC werden die Karten ohnehin neu gemischt, künftig baut China Flugzeuge in allen Größenklassen selbst.

      Mit BRICS als Gegengewicht und vor allem durch dessen Erweiterung (z. B. Iran und Saudi-Arabien) stehen Europa düstere Zeiten bevor.

      Das ist keine Dystopie, das wird neue Realität. Nur kapiert hat das in Deutschland immer noch kaum jemand.

      • Gönnt Euch einmal einen Stern oder einen Spiegel aus den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts.
        Die haarscharfen Analysen, warum die Welt innerhalb der nächsten 6 Monate zweifelsfrei untergehen muss, sind die Mühen der Beschaffung wert.

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