Alle Boeing 777 von SWISS fliegen jetzt mit Haifischhaut

Eine Boeing 777 von SWISS wird mit künstlicher Haifischhaut beklebt. Foto: Swiss

Jede Tonne vermiedener Kerosinverbrauch spart viel Geld in den Kassen von Fluggesellschaften. Die Reduzierung von Treibstoffkosten war vermutlich auch ausschlaggebend dafür, dass SWISS ein Teil der Flotte mit künstlicher Haifischhaut ausgestattet hat. Alle Boeing 777 von SWISS fliegen nun mit der AeroSHARK-Technologie.

Schon vor drei Jahren stellten Lufthansa Technik und BASF eine neue Entwicklung vor. Dabei handelte es sich um eine durchsichtige Folie, deren Oberflächenstruktur eine Haifischhaut imitiert. mikrometergroße Rippen, die sogenannten Riblets, prägen die Folie in Strömungsrichtung. An Rumpf und Triebwerksgondeln angebracht, reduziert sich der Kerosinverbrauch um etwas mehr als ein Prozent.

Während Lufthansa Cargo als erste Fluggesellschaft überhaupt diese neue Oberflächenstruktur testete, entschied sich SWISS dazu, diese Technologie als erste Airline auf Linienflügen einzusetzen. Und so flog bereits im Oktober 2022 die erste Boeing 777 der Schweizer Lufthansa-Tochter mit AeroSHARK-Folie.

Beklebung am Triebwerk einer Boeing 777. Foto: Swiss

Für das Bekleben einer einzigen 777 benötigt man rund 950 Quadratmeter Folie und eine Woche Zeit. Und so dauerte es auch einige Zeit, bis SWISS die vollständige Boeing 777-Flotte mit der treibstoffsparenden Technologie ausstatten konnte. Doch mit der HB-JNF wurde nun auch das letzte Flugzeug umgerüstet.

„Wir sind sehr zufrieden mit den bisherigen Resultaten und stolz, dass wir als erste Fluggesellschaft weltweit eine ganze Flotte mit AeroSHARK ausgerüstet haben“, sagt SWISS-Technikchef Claus Bauer. „Das Bekleben eines Flugzeugs dauert jeweils rund eine Woche und verlangt von unseren Mitarbeitenden nach höchster Präzision. Es freut mich, dass sich dieses Engagement lohnt und wir unseren Flugbetrieb damit ein weiteres Stück nachhaltiger machen konnten“.

Bereits in 2023 hat die Star Alliance-Fluggesellschaft mit einem Teil der Flotte 2.200 Tonnen Kerosin eingespart. Gut für die Umwelt ist es auch, denn der CO2-Ausstoß hat sich parallel um 7.100 Tonnen verringert.

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Klar, auch wenn SWISS hier den verringerten CO2-Austausch ins Zentrum stellt, egt der Grund für den Einsatz der künstlichen Haifischhaut wohl nicht unwesentlich auch im Bereich der Kostenreduktion. Aber genau das ist das perfekte Beispiel. Innovation und Technologieoffenheit führen zu einer Erfindung, die den Airlines Geld sparen kann und gut für das Klima ist es auch.

5 Kommentare

  1. Ganz sicher haben da kluge Leute nachgedacht und verfügen auch über die nötigen Zahlen.

    Aus meiner laienhaften Sicht bin ich dennoch immer noch skeptisch. Der Effekt als Solcher wird schon stimmen. Ein Flugzeug eine volle Woche außer Betrieb zu nehmen kostet aber schon eine Menge Abschreibung. Einverstanden, die Zeit wird sicher für parallele weitere Arbeiten genutzt. Die Folie selbst ist auch nicht gratis, die Frage, wie oft das Ganze erneuert werden muss, scheint noch gar nicht wirklich bekannt zu sein.

    Dann wären da auch noch Verschmutzung, der damit verbundene Verlust an Wirkung und konträr dazu die Reinigungsmöglichkeiten.

    Mir fällt da immer wieder der oft zitierte Lotos-Effekt ein, um den es mittlerweile wieder recht stil geworden ist.

  2. Man darf den Profis bei Swiss ruhig unterstellen, dass sie alle diese Einflußfaktoren kennen und berücksichtigt haben. Die Antwort ist offenkundig – es lohnt sich.

  3. Ja, ernsthaft, es ist so Deutsch (und Schweizerisch). Da gibt es einmal eine win-win Situation,weniger Sprit = geringere Kosten und weniger Unweltbelastung und der erste Kommentar ist schon wieder „Doof, doof, alles doof“ meine Güte…

  4. Ich find es Klasse. Es wird auch definitiv etwas bringen und Kerosin sparen, sonst würde es bei einem Flugzeug bleiben. Mich würden die nackten Zahlen mal interessieren, wieviel gespart wird. Könnt ihr so etwas in Erfahrung bringen?

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