Lufthansa brechen die Umsteiger weg, weil u.a. United Airlines inzwischen viele neue Direktflüge anbietet und auch kleinere Airports in Europa nonstop anfliegt. Doch auch American Airlines baut aus und will im kommenden Jahr gleich mehrere neue Nordatlantik-Routen etablieren. Außerdem sollen bestehende Strecken aufgestockt werden, eine frühere Route soll ab 2025 reaktiviert werden. Der oneworld Carrier bleibt damit die führende US-Airline über dem Nordatlantik.
Nach einer mehrjährigen Pause nimmt American Airlines im nächsten Jahr wieder Nonstop-Flüge nach Edinburgh (EDI) auf. Die Route wird ab Philadelphia (PHL) bedient, es ist eines der Hubs von AA. Darüber hinaus plant die Airline ganz neue Verbindungen und listet im Sommerflugplan 2025 gleich mehrere neue Strecken auf.
Hier die Übersicht:
- Philadelphia (PHL) – Edinburgh (EDI): täglicher Nonstop-Service ab dem 23. Mai 2025 mit einer Boeing 787-8.
- Philadelphia (PHL) – Mailand (MXP): täglicher Nonstop-Service ab dem 23. Mai 2025 mit einer Boeing 787-8.
- Charlotte (CLT) – Athen (ATH): täglicher Nonstop-Service ab dem 5. Juni 2025 mit einer Boeing 777-200.
- Chicago (ORD) – Madrid (MAD): täglicher Nonstop-Service ab dem 30. März 2025 mit einer Boeing 787-8.
- Miami (MIA) – Rom (FCO): täglicher Nonstop-Service ab dem 5. Juli 2025 mit einer Boeing 777-200.
Diese neuen Routen ergänzen das europäische Streckennetz, damit gibt es von und nach Italien, Spanien und Griechenland mehr Konkurrenz. Brian Znotins ist einer der verantwortlichen Planer bei American Airlines und erklärt in einer Pressemitteilung:
Wir freuen uns, unseren Kunden im nächsten Sommer mehr Möglichkeiten zu bieten, ihre Lieblingsziele in Europa zu besuchen. Die Wiederaufnahme des Flugbetriebs nach Edinburgh sowie die neuen Routen zu anderen beliebten Destinationen bieten eine bequeme Verbindung von unserem branchenführenden inländischen Netzwerk zu den schönsten Orten Europas.
Damit wird Rom (FCO) künftig von sechs US-Flughäfen angeflogen. Mit der neuen Verbindung von Charlotte (CLT) nach Athen (ATH) wird American Airlines im Sommer 2025 täglich vier Flüge nach Griechenland anbieten. Damit ist AA an beiden Airports die führende US-Fluggesellschaft.
Zusätzlich dazu werden bestehende Verbindungen nach Europa ausgebaut. Die Flüge nach Kopenhagen (CPH), Neapel (NAP) und Nizza (NCE), die in diesem Sommer eingeführt wurden, werden auch im Sommer 2025 angeboten. Einige saisonale Strecken werden etwas länger bedient als bisher:
- Dallas-Fort Worth (DFW) – Barcelona (BCN): ab dem 30. März 2025 täglich mit einer Boeing 777-200.
- Philadelphia (PHL) – Athen (ATH): ab dem 30. März täglich 2025 mit einer Boeing 787-8.
- Philadelphia (PHL) – Neapel (NAP): ab dem 5. Mai 2025 täglich mit einer Boeing 787-8.
American Airlines legt 2025 gleich mehrere neue Routen nach Europa auf | Frankfurtflyer Kommentar
American feiert im nächsten Sommer gleich vier Premieren, eine frühere Route wird nach fünf Jahren Pause reaktiviert. Damit bekommen nicht nur die anderen US-Airlines mehr Konkurrenz, den Druck werden auch die Netzwerkairlines in Europa spüren.
Die Amerikaner lieben Europa, viele verbringen den Urlaub da, wo auch die deutschen Touristen gerne hinfliegen. Griechenland, Italien und Spanien sind längst auch bei American Airlines hoch im Kurs.
AA flog dieses Jahr im Sommerflugplan bis zu 11 x im Tag nach Italien. Jetzt kommen nochmals 2 Flüge dazu.
Was mich verwundert ist, dass Städte wie Budapest, Bordeaux, Marseille, Zagreb und Split keine USA Flüge haben oder Prag nur gerade einen Flug im Tag mit DL hat.
Nach Wien fliegt übrigens auch kein US Carrier.
Vor dem Problem steht ja nicht nur Lufthansa. Insbesondere KLM, aber wahrscheinlich auch AF und BA müssten doch ebenfalls darunter leiden, dass Umsteiger wegfallen.
Wie reagieren die darauf?
„Lufthansa brechen die Umsteiger weg, weil u.a. United Airlines inzwischen viele neue Direktflüge anbietet und auch kleinere Airports in Europa nonstop anfliegt.“
Das stimmt ja – kann der Lufthansa aber fast egal sein. Lufthansa und United haben transatlantisch ein JV – alle Umsätze werden brüderlich geteilt. Die Unternehmen stehen hier nicht im Wettbewerb. Das einzige, was LH dann verliert ist der Zubringer innerhalb Europas.
Das gleiche gilt für American mit BA/Iberia und Delta mit Air France/KLM.
Das ist generell viel zu wenig bekannt: Die Unternehmen sind nicht nur in einer Allianz sondern teilen alle transatlanticshen Umsätze. Es ist also (zumindest kurzfristig) fürs Ergebnis fast komplett egal, ob jemand in einer Maschine von United oder LH sitzt. (Kann sein, dass es kleinere Unterschiede gibt, weil Bordverkauf, Catering oder ähnliches von Gruppe zu Gruppe wandert.)
So einfach ist es aber nicht mit dem Joint Venture. Es gibt dicke Verträge in denen die Abkommen geregelt sind und auch Strecken, auf denen Gewinn und Risiko nicht geteilt werden.
Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren noch fortsetzen. Ich frage mich, wie da die internen Gespräche in den Joint-Ventures zu aussehen …
Ich kann mir vorstellen, dass AA da besser argumentieren kann, da London noch etwas peripherer gelegen ist als AMS/CDG bzw. alle LHG Hubs. Kann aber auch total daneben liegen. 😅