Vor Jahrzehnten haben Airlines durch „unbundeling“ der Economy Class Tarife angefangen den Einstiegspreisen zu senken um hier neben den Billigfliegern preislich attraktiv wirken zu können, welche schon immer für Gepäck, Essen und Co. extra kassiert haben. Bisher blieb man vor dieser preisgeriebenen Abwärtsspirale in der ohnehin teuren Business Class weitestgehend verschont und noch ist es üblich, dass man hier neben dem bequemen Sitz auch viele weitere Leistungen wie eben großzügige Freigepäckmengen oder Loungezugang erhält.
Delta Airlines plant nun aber als größte Airline der Welt auch Light Tarife in der Business Class anzubieten. Hierbei will man unter dem Motto: „You only pay what you need“ den Passagieren im Wesentlichen nur den Transport auf dem Business Class Sitz verkaufen und alles weitere wie Gepäck, Lounge, Priority Service wird man wohl extra bezahlen müssen.
Die genauen Details zu dem Business Light Produkt, welches Delta Airlines wohl im November auf den Markt bringt, hat man noch nicht veröffentlicht, aber Delta hat bestätigt, dass später im Jahr hierfür die Ankündigung kommt, wie der australische Executive Traveller berichtet.
Die Motivation der Airlines liegt in diesen Business Class Tarifen ohne Lounge, Gepäck und Bodenservice oft in dem Erstreben die Einstiegspreise möglichst niedrig halten zu können, um in Vergleichsportalen möglichst weit oben gelistet zu werden. So war es vor Jahren in der Economy Class und dieser Trend setzt sich auch in der Business Class nun immer mehr durch, nicht zuletzt, da auch vermehrt preissensible Privatreisende die Business Class immer häufiger buchen.
Dabei begründen Airlines offiziell diesen Schritt damit, dass man den Passagieren ermöglichen will, möglichst günstig reisen zu können und nur für die Services zu bezahlen, die man auch nutzen will.
Auch Delta Airlines will Business Class Light Tarife, nach Billigfliegervorbild einführen | Frankfurtflyer Kommentar
Es ist wohl die Zukunft der Business Class, dass hier auch auf Langstrecken nicht mehr alle Services enthalten sind, wenn man die günstigsten Tarife bucht. Während sich der ein oder andere wirklich über den günstigeren Preis freut, da er an Bord nur schlafen will, führt dies meiner Erfahrung nach insgesamt aber zu viel Unmut bei einer Vielzahl der Passagiere.
Wie oft habe ich schon wütende Business Class Passagiere erlebt, die mit ihrem immer noch teuren Ticket an der Lounge abgewiesen wurden oder mit großen Augen die Rechnung für das Aufgabegepäck präsentiert bekommen haben. Das entspannte Erlebnis der Business Class geht hier einen ganzes Stück weit verloren, obwohl gerade die Passagiere, die oft auf die Light Tarife anspringen, nämlich privat Reisende, diese genau deshalb buchen.
Dass nun auch die größte Airline der Welt diesen Weg geht ist kein gutes Zeichen, denn es werden hier wohl auch andere Airlines folgen.
Das Hauptproblem mit diesen Tarifen ist, dass diese beim Buchen nicht transparent gemacht werden, zumindest wenn man über OTA bucht. Das ist unlauterer Wettbewerb und muss sofort unterbunden werden. Wer Business Class ohne klar kommunizierte Einschränkungen anbietet, muss auch vollen Business Class Service anbieten und darf nicht erwarten, dass man sich erst einmal bei der Airline erkundigt, was da so dazu gehört.
Genau! Und bitte nicht den Champagner vergessen …
armer Unwissender
…und von gesparten Geld finanzieren wir dem Autor einen Crashkurs in korrekter Zeichensetzung.