
Ryanair reduziert ihr Angebot in Spanien drastisch, die Kanarischen Inseln sind dabei besonders betroffen. Ab dem Winterflugplan 2025/26 zieht sich die irische Billigfluggesellschaft vollständig vom Flughafen Teneriffa Nord zurück und streicht insgesamt rund 400.000 Flugsitze auf der auch bei Deutschen beliebten Inselgruppe. Damit verlieren die Kanaren einen Teil ihrer direkten Anbindung an das europäische Festland.
✈️ Ryanair zieht sich vom Flughafen auf Teneriffa zurück und streicht insgesamt 400.000 Sitze.
💰 Grund: Streit mit dem Flughafenbetreiber Aena über höhere Entgelte.
🌍 Betroffen sind Kanaren und weitere Regionalflughäfen, Kapazitäten werden verlagert.
Hintergrund: Streit um höhere Flughafenentgelte
Auslöser der Entscheidung ist ein Konflikt mit dem spanischen Flughafenbetreiber Aena. Dieser hatte nach zehn Jahren erstmals wieder eine moderate Erhöhung der Entgelte um 68 Cent pro Passagier angekündigt. Für Ryanair ist das ein Schritt zu viel: Die Airline spricht von „überhöhten und nicht wettbewerbsfähigen Gebühren“ und drohte bereits zuvor mit einem Rückzug aus Spanien. Da Aena nicht nachgab, folgt nun die Umsetzung. Ryanair-CEO Eddie Wilson äußerte sich deutlich:
„Diese Erhöhungen machen viele Regionalverbindungen unwirtschaftlich. Die Folgen sind weniger Investitionen, weniger Tourismus und weniger Jobs in Spanien.“
Die Kürzungen treffen die Kanaren spürbar, der Lowcoster streicht 400.000 Sitze, das entspricht rund 10 Prozent der bisherigen Kapazität. Die Stationierung am Flughafen Teneriffa-Nord wird komplett aufgegeben. Betroffen sind vor allem touristische Zubringer von Pauschal- und Individualreisenden.
Die Kanarischen Inseln sind gerade bei deutschen und britischen Urlaubern stark nachgefragt. Im August 2025 wurden dort Rekordwerte bei Tourismus und Beschäftigung erzielt, die Arbeitslosigkeit lag auf dem niedrigsten Stand seit 2008.

Kürzungen in ganz Spanien
Die Kanaren sind nicht die einzige Region, in der Ryanair den Rotstift ansetzt. Spanienweit summiert sich der Kapazitätsabbau auf rund eine Million Sitze im kommenden Winterflugplan 2025/26, hochgerechnet sollen es über das Jahr zwei Millionen Sitze sein.
Besonders betroffen sind Regionalflughäfen wie Santiago de Compostela und Vigo, wo die Flüge komplett eingestellt werden sollen. Ryanair wird die freiwerdenden Flugzeuge natürlich nicht stilllegen, sondern an anderer Stelle nutzen. Märkte wie Italien, Marokko, Kroatien und Albanien sollen profitieren.
Für Urlauber bedeutet die Entscheidung zunächst weniger Auswahl und in manchen Fällen höhere Preise, da die Kanaren auch im Winter zu den beliebtesten Zielen für Mitteleuropäer gehören. Gleichzeitig bleibt das Angebot insgesamt vielfältig, da die großen Urlaubsflieger wie Condor, Discover Airlines, Eurowings und Netzwerker wie Air Europa, Binter und Iberia weiter stark vertreten sind. Einige haben bereits einen Ausbau der Frequenzen angekündigt.
Review: Binter Canarias Economy Class von Madrid nach Gran Canaria | Fliegen wie früher
Auf Streit folgt Rückzug: Ryanair streicht 400.000 Sitze auf die Kanaren | Frankfurtflyer Kommentar
Die Kürzungen auf den Kanaren sind mehr als nur eine Reaktion auf höhere Gebühren. Ryanair will seine Macht demonstrieren und zeigen, dass man bereit ist, Kapazitäten kurzfristig aus etablierten Märkten abzuziehen, wenn die Rahmenbedingungen nicht passen.
Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. In diesem Fall sind es die anderen Airlines. Es bleibt jetzt abzuwarten, inwiefern die Region dies zu spüren bekommt und ob Urlauber künftig langfristig höhere Preise in Kauf nehmen müssen.
Quellen: u.a. BBC, Archiv
Von mir aus können die alle Flüge streichen. Mit solch einer unethischen Airline fliege ich nicht. Die Art und Weise, wie Kunden und Geschäftspartner gegängelt werden, ist abstoßend.
Prinzipiell gebe ich Dir Recht. Ich bin noch nie und werde auch nicht mit denen geflogen/fliegen.
Aber das bedeutet auch, dass die restlichen Airlines die Preise anheben werden. Wo eine Verknappung ist, kann man mehr Geld nehmen. Es trifft also wieder einmal den nicht so wohlhabenden Teil der Bevölkerung.
Vielleicht bieten dann endlich mehr andere Airlines Flüge nach Teneriffa Nord an!
Zuletzt war TFN eigentlich ein Binnenflughafen.
Aber ab November fliegt Tui von DUS und Frankfurt nach TFN. Also die erste kommt schon mal nach TFN
TFN ist wirklich gut gelegen und manchmal landen dort auch Großraumjets.
Da ich noch nie mit Reiherair geflogen bin und es auch nie tun werde, schon weil sie keine Business Class haben, ist mir das egal. Andere Airlines werden die Lücke schnell schließen, auf die Kanaren fliegen ja fast alle.
Hört sich doch gut an: Auf den Kanaren klagt man massiv über Over-Tourism, und gerade Billig-Touristen sind es doch, die am wenigsten zur lokalen Wirtschaft beitragen. Da sind 400.000 weniger dieser dort eh ungewollten Touristen sicher gerne gesehen!
Billigtouristen leben trotzdem in der Regel in Hotels. Hotels, die ihr Personal aus Einheimischen rekrutieren. Hotels, die ihre Waren irgendwo kaufen müssen oder wo zumindest Logistikprozesse vor Ort geleistet werden. Hotels, die vor Ort Energie verbrauchen, an denen Jobs hängen. Billigtouristen fliegen von Flughäfen, an denen Menschen arbeiten, sie steigen in Busse, u.s.w. Und jetzt Du: wieso hat das nur wenig Einfluss auf die lokale Wirtschaft?
Später ist dann das Geheule groß, weil keiner mehr kommt. Nur der hässliche Deutsche, der sich sein Haus dort gekauft hat, freut sich, weil es am Strand oder in seinem Lieblingsrestaurant nicht mehr so voll ist.
Viele haben gar keine andere Alternative an dem Startflughafen in der Nähe. Außerdem ist nicht jede/jeder im Billigflieger mit einem 29 Euro Ticket unterwegs. Und selbst wenn- dann ist nicht gesagt dass diese Fluggäste dann vor Ort sparsam leben.
Der Markt reget das. Insofern gibt es hier nichts zu sehen, gehen Sie weiter.
Soll FR doch fliegen wo sie wollen. Wenn sie woanders mehr Geld verdienen, dann müssen sie eben da fliegen. Andere werden die Lücke füllen. (Ganz persönlich fliege ich sowieso nicht mit Airlines, die ihre Passagiere wie ein Stück Vieh behandeln und ihre Crew als Sklaven ansehen).
Geld ist ein heimatloser Geselle.
Ryanair ist nur da anzureffen, wo es am meisten zu holen gibt, egal auf wesssen Kosten.
Ist halt Marktwirtschaft vom wildesten.
Niemand wird gezwungen, solche Methoden zu unterstützen.
Die Spanier beschweren sich doch zunehmend über zuviele Touristen mit allen ihren Begleiterscheinungen. Wie denn nun?
Ferner gibt es kein Grundrecht auf supergünstiges Reisen.
Wer nicht hat/will bleibt eben zuhause. Da gibt es auch wunderschöne Ecken.