Lufthansa hat die beiden „Alpencarrier“ Austrian Airlines und Swiss einst als verlustreiche Problemfälle übernommen. Inzwischen entwickeln sich die beiden Airlines prächtig und sind schon fast die Vorzeigeairlines im Konzern. Zumindest im letzten Jahr haben Austrian Airlines und Swiss das höchste Wachstum in der Lufthansa Group hingelegt und dies trotz nicht immer einfacher Rahmenbedingungen.
Während Swiss schon seit einigen Jahren die Cash Cow der Lufthansa Gruppe ist und mehr Rendite erwirtschaftet, als irgendeine andere Airline der Gruppe, ist für Austrian Airlines die aktuell positive Entwicklung sehr wichtig, denn hiermit stellt man sicher, dass Lufthansa auch weiterhin in die Airline aus Österreich investieren wird. Besonders neue Langstrecken stehen hier auf der Agenda.
Austrian Airlines wächst in Wien
Austrian Airlines war lange ein Sorgenkind der Lufthansa Gruppe, immerhin verdiente die Airline kein Geld, was große Investitionen in die Flotte ausgeschlossen hat. Allerdings hat man in den letzten Jahren bei Austrian Airlines ordentlich umgebaut, die Flotte harmonisiert und ist nun in der Lage rentabel zu arbeiten.
Dass man mit der Arbeit in Wien erfolgreich ist, zeigt besonders das Wachstum in den letzten drei Monaten, so konnte Austrian Airlines trotz der massiven Konkurrenz durch Billigflieger wie Laudamotion, Level und Wizzair in Wien, die Passagierzahl um 7,3 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten im Vorjahr steigern.
Dies lag natürlich auch an der Mitte des letzten Jahres zur Flotte gestoßenen sechsten Boeing 777-200er von Austrian Airlines, allerdings konnte man besonders in den traditionell schwachen Wintermonaten die Auslastung der Flugzeuge um 0,4 Prozent erhöhen.
Zwar ist die Auslastung bei Austrian Airlines mit 73 Prozent in Januar bis März diesen Jahres immer noch niedriger als im Vergleich zu anderen Airlines des Konzerns, aber man ist auf dem richtigen Weg.
Besonders die positive Prognose ist für Austrian Airlines extrem wichtig, denn die Airline braucht, damit es auch in den kommenden Jahren so weitergehen kann, dringend neue Langstreckenflugzeuge.
Hier muss die alternde Boeing 767-300 in den nächsten Jahren ersetzt werden, von welcher man sechs in der Flotte hat. Lufthansa hat sich mit dem Ersatz für diese Flugzeuge immer zurückhaltend gezeigt da die Rentabilität von Austrian Airlines gefehlt hat. Inzwischen scheint man auch in Frankfurt mit der kleinen Tochter zufrieden zu sein, denn intern wird diskutiert bis zu neun der 20 bestellten Boeing 787-9 nach Wien zu stellen. Dies würde Austrian Airlines einen enormen Wachstumsschub auf der Langstrecke geben.
Swiss glänzt weiterhin mit top Performance in der Lufthansa Gruppe
Auch die Swiss hat Zahlen für das erste Quartal 2019 veröffentlich und glänzt hier wieder als Primus in der Lufthansa Gruppe. So hat Swiss in den ersten drei Monaten des Jahres 4,4 Millionen Passagiere befördert, was einen Zuwachs von 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt. Hierbei lag auch die Auslastung bei fantastischen 80 Prozent, womit Swiss die vollsten Flugzeuge in der Lufthansa Gruppe hatte.
Um das in Relation zu setzen, Lufthansa selbst konnte nur ein Wachstum von 2 Prozent verzeichnen und auch Eurowings lag nur bei 2,7 Prozent mehr Passagieren als im Vorjahr.
Austrian Airlines und Swiss wachsen kräftig | Frankfurtflyer Kommentar
Dass Swiss extrem gute Ergebnisse abliefert ist in der Lufthansa Gruppe nichts neues, aber dass nun auch Austrian Airlines sich als sehr erfolgreiche und schnell wachsende Airline aufstellen kann, ist durchaus neu. Beide Airlines werden daher in den kommenden Jahren sicher einige Investitionen von Lufthansa sehen können.
Besonders für die Langstrecken kann man hier einiges erwarten, denn mit den neuen Boeing 787-9 wird wohl auch das ein oder andere neue Ziel hinzukommen. So ist bei Swiss gerade Seoul und Washington D.C. als neue Destination im Gespräch und bei Austrian Airlines hört man Spekulationen über San Francisco, was man in 2023 mit der Boeing 787-9 anfliegen könnte.
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