Ab November 2017 werden British Airways und Iberia eine Gebühr von 8 Pfund (etwa 9,30 Euro) auf alle Buchungen erheben, welche nicht über Ihre eigenen Vertriebskanäle gebucht werden, sondern über das GDS (Global Distribution System), welches von Reisebüros und auch vielen Onlineportalen genutzt wird. Ausgenommen von dieser Regelung sind die Konzernairlines AerLingus und Vueling, welche ein eher Low Cost basiertes Preismodel verfolgen.
British Airways begründet diesen Schritt damit, dass man deutlich höhere Kosten bei der Buchung über das traditionelle GDS System hätte, als über den direkten Buchungskanal über die eigene Webseite. Vielmehr ermöglicht der Vertrieb über die eigene Webseite es der Airline allerdings auch, kostenpflichtige Zusatzleistungen zu verkaufen. Dies ist bei über das GDS getätigten Buchungen deutlich aufwendiger.
Besonders auf Kurzstrecken verfolgt British Airways inzwischen ein Preismodell, welches man vordringlich von Billigfliegern kennt. So ist in den günstigsten Economy Class Tarifen kein kostenloses Reisegepäck enthalten und die Bordverpflegung ist in der Economy Class auf Kurzstrecken bei British Airways inzwischen immer kostenpflichtig.
Lufthansa hat solch eine Gebühr schon seit über einem Jahr
Schon im September 2015 hat Lufthansa eine solche Gebühr für Buchungen über das GDS eingeführt. Allerdings ist man mit 16 Euro pro Buchung noch einmal deutlich teurer, als British Airways. Auch Lufthansa möchte damit die Passagiere motivieren, über Ihre Plattform zu buchen um so auch Zusatzleistungen zu verkaufen. Nur so seien die niedrigen Flugpreise für Lufthansa zu realisieren.
British Airways erhebt zusätzliche Gebühr für Buchungen durch Reisebüros | Frankfurtflyer Kommentar
Eine solche Gebühr bleibt für Airlines nicht ohne Risiko. Bei Buchung über einen Drittanbieter, welcher das GDS nutzt, wie beispielsweise Expedia, wird ein Flug von British Airways oder Lufthansa durch die zusätzliche Gebühr als teurer angezeigt und nicht mehr als günstigster Anbieter. Dennoch zeigt sich Lufthansa hiermit zufrieden und möchte an dieser Strategie festhalten.
Die Auswirkungen scheinen daher auf die Buchungen überschaubar zu sein, oder Passagiere buchen hierdurch tatsächlich zunehmend direkt bei der Airline. Im September 2015 buchten bei Lufthansa noch 70% aller Gäste nicht über Lufthansa, sondern über Reisebüros.
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