
Passagiere, die tütenweise Fast Food an Bord schleppen, das ist an europäischen Flughäfen noch eher eine Seltenheit. Der „Coffee to go“ beim Boarding hat sich hingegen bei vielen Reisenden etabliert. Davon profitieren diverse Restaurants und Cafés an den Flughäfen. Noch zumindest, denn nun beginnen die ersten Fluggesellschaften damit, das Mitnehmen von Kaffee ins Flugzeug zu verbieten.
🚫 Neue Airline-Regel: Ryanair & Easyjet verbieten Kaffee beim Boarding – mit Verweis auf Sicherheit.
☕ Kaffee bleibt erlaubt: Lufthansa, Eurowings & Condor planen kein Mitnahmeverbot von Heißgetränken.
💸 Verdacht: Airlines könnten durch das Verbot ihren Bordverkauf gezielt ankurbeln.
Wie so häufig setzen hier Billigflieger den Trend, die ihren Fluggästen verbieten, das Heißgetränk im Becher mit an Bord zu nehmen. Ryanair und Easyjet haben wohl zuletzt das Personal angewiesen, das Mitnehmen von Heißgetränken beim Boarding zu kontrollieren und ihre Richtlinien entsprechend angepasst.
Ganz offiziell werden – wie beim selbst mitgebrachten Alkohol – Sicherheitsbedenken vorgeschoben. Doch der Verdacht liegt nahe, dass es im Wesentlichen darum geht, den Bordverkauf zu steigern. Denn nahezu alle Fluggesellschaften haben in ihrem Bordbistro auch mehr oder weniger gute Filter- oder Instantkaffees an Bord. Diese sind jedoch – unabhängig vom Kostenfaktor – bei vielen Passagieren unbeliebt, da sie bei der Qualität des Wassers aus den Flugzeugtanks Bedenken haben.
Deutsche Fluggesellschaften sehen keinen Handlungsbedarf
Während es bei Ryanair und Co. mittlerweile nur noch die Alternative gibt, den Kaffee oder Tee schnell vor dem Boarding herunterzuspülen, sehen andere Fluggesellschaften derzeit noch keinen Handlungsbedarf. Das Portal aeroTELEGRAPH hat sich bei mehreren Airlines umgehört. Sowohl Lufthansa als auch Eurowings bestätigen, dass das Mitnehmen von Heißgetränken an Bord weiterhin erlaubt ist und keine Anpassungen geplant sind. Auch bei Condor zeigt man sich gelassen: „Heißgetränke können an Bord von Condor regulär mitgeführt werden“, erklärt eine Sprecherin gegenüber dem Portal.
Coffee to go war gestern: Warum Billigflieger jetzt Heißgetränke stoppen | Frankfurtflyer Kommentar
Mit Ryanair und Easyjet verbieten die ersten Billigflieger das Mitbringen von am Flughafen gekauftem Kaffee und Co. an Bord des Flugzeuges. Der Sicherheitsaspekt wirkt hier vorgeschoben. Natürlich ist ein Heißgetränk beim Start ein Sicherheitsrisiko, wenn es bis dahin nicht ausgetrunken wurde. Daraus ergibt sich aber auch die pragmatische Lösung: Was nicht bis zum finalen Check der Kabine leer getrunken wurde, wird einkassiert.
Einmal mehr zeigt sich, dass Fluggesellschaften sehr kreativ bei den Begründungen sein können, wie sie vermeintlich ihren Profit steigern. Diesmal ist es nicht Nachhaltigkeit, sondern die Sicherheit. Mal abwarten, welche Airline diese Maßnahme als Nächstes kopiert. Denn in der Branche setzen sich derartige Ideen meist schnell durch.
Wie ist Euer Verhältnis zum Kaffee an Bord – mitnehmen oder während des Services kaufen? Kommentiert unter diesem Beitrag.
kompliziert wirds bei Irish coffee
Das sind dann gleich zwei Strikes auf einmal
„Diese sind jedoch – unabhängig vom Kostenfaktor – bei vielen Passagieren unbeliebt, da sie bei der Qualität des Wassers aus den Flugzeugtanks Bedenken haben.“
Liegt eher an der Qualität des (instant) Kaffeegetränk als an der Qualität des Wassers.
Ich trinke ehrlicherweise ganz gerne mal einen Instantkaffe. Auf jeden Fall lieber als Filterkaffee. Aber weder das eine noch das andere mit dem Wasser aus dem Flugzeug (obwohl aufgekocht)
Ja, ich verstehe die Airlines, die den Coffe à gogo verbieten wollen. Wer schon einmal in der Hektik beim Boarding im Flieger von einem „Bilig-Rucksacktouri“, nein, nein, sorry, von einem Mitreisenden das Vergnügen hatte, dessen Kaffee über Hemd und Hose geschüttet bekommen zu haben, der wird das nicht mehr ein zweites Mal erleben wollen – da kommt wirklich Vor-Freude auf, bervor der Flug erst losgeht.
Danke !
Ich trinke eh am liebsten Iced Latte 😁
Sehr sympathisch.