Condor bietet nun auch Green Fares | Warum sie anders als bei Lufthansa ein Flop sein werden

Foto: Condor

Das Thema CO₂-Kompensation ist für Airlines in Europa zunehmend ein Thema, denn man muss die Klimaziele der EU erfüllen und bis 2050 CO₂-neutral werden. Hierfür ist klar, dass die Kunden die Kosten tragen müssen, und ein Schritt, hier schneller voranzukommen, sind Green Fares – also Tarife, bei denen die CO₂-Kompensation schon enthalten ist und nicht extra noch von den Passagieren gekauft werden muss. Hier bietet nun auch Condor solche Green Fares nach dem Vorbild von Lufthansa an, aber anders als beim Kranich werden diese Green Fares von Condor wohl ein Flop sein und kaum gekauft werden.

Das Wichtigste auf einen Blick:

🌿 Neue Green Fares bei Condor: Nach dem Beispiel von Lufthansa bietet nun auch Condor CO₂-kompensierte Tarife an.
💶 Kaum Nachfrage erwartet: Ohne Vielfliegerprogramm oder Statuspunkte fehlen Condor entscheidende Anreize.
✈️ Marktvergleich: Lufthansa erzielt nur mit Statusvorteilen relevante Buchungszahlen.

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Grundsätzlich ist die Idee der Green Fares schnell erklärt, und sowohl Lufthansa, die mit diesem Angebot in Deutschland gestartet ist, als auch Condor gehen hier einen sehr ähnlichen Weg. Für einen Aufpreis kann der Kunde einen Green Fare buchen, welcher den rechnerischen CO₂-Ausstoß des Fluges kompensiert. Hierbei setzen beide Airlines auf eine Mischung aus Sustainable Aviation Fuel (SAF) zu 20 % und Klimaschutzprojekten, wie zum Beispiel Aufforstung, mit 80 %.

Für die Airlines ist es von hoher Bedeutung, dass die Passagiere dieses Angebot auch nutzen, da es die Airlines direkt in ihren Bemühungen zur CO₂-Bilanz unterstützt. Am Ende ist klar, dass man für die CO₂-Neutralität beim Fliegen einen Preis zahlen muss, und die Green Fares geben dem Ganzen auch schon ein Preisschild.

Hier findet Ihr mehr Infos zu den Green Fares bei Condor

Das Problem mit dem klimafreundlichen Fliegen ist, dass zwar grundsätzlich jeder dafür ist, aber wenn es darum geht zu bezahlen, die Passagiere offenkundig nicht bereit sind, den Geldbeutel zu öffnen. So hatte Lufthansa direkt nach der Einführung der Green Fares weniger als 1 % der Passagiere dazu bewegen können, diese zu buchen.

Inzwischen sind die Buchungszahlen der Green Fares wohl deutlich gestiegen, was vor allem daran liegt, dass man hier zusätzliche Statuspunkte gutgeschrieben bekommt und damit die Green Fares für den Vielfliegerstatus interessant sind. Noch größere Erfolge hat Lufthansa kürzlich mit CO₂-Kompensationspaketen gehabt, da diese mit einem noch größeren Statuspunkte-Bonus belegt wurden.

Die Aussage von Lufthansa ist allerdings relativ klar: Die CO₂-Kompensation ist nur zu verkaufen, wenn man hier einen weiteren Vorteil wie die Statuspunkte bietet. Nur wegen des Umweltschutzes buchen wohl die allerwenigsten Passagiere diese Tarife.

Das Problem für Condor hierbei ist, dass man keine zusätzlichen Statuspunkte anbieten kann, da man kein Vielfliegerprogramm besitzt. Die Vorteile, die Condor mit den Green Fares anbietet, sind letztendlich neben der CO₂-Kompensation noch die Erstattung (aber nur als Condor-Gutschein), was vermutlich wenige Passagiere wirklich begeistern wird. Ich befürchte daher, dass die Condor Green Fares weit hinter den Buchungszahlen von Lufthansa, welche hier gewisse Erfolge vermelden konnte, zurückbleiben werden.

Condor bietet nun auch Green Fares | Warum sie anders als bei Lufthansa ein Flop sein werden | Frankfurtflyer Kommentar

Green Fares sind einer der Ansätze von Airlines, um Passagiere direkt an den Kosten zur CO₂-Kompensation zu beteiligen. Daher ist es eigentlich nicht überraschend, dass nun auch Condor dem Beispiel von Lufthansa folgt und diese Green Fares anbietet.

Für Condor wäre es eigentlich wichtig, dass die Passagiere diese Tarife annehmen. Allerdings bleibt zu befürchten, dass dies nicht der Fall sein wird, denn Condor kann hier nicht viel anbieten außer der CO₂-Kompensation. Die Erfahrung hat leider gezeigt, dass trotz der breiten Zustimmung zu den Klimaschutzzielen der EU die absolute Mehrheit nicht bereit ist, hier mehr Geld zu bezahlen, um die CO₂-Neutralität schon jetzt zu erreichen.

3 Kommentare

  1. Condor koennte hat mit anderen Themen werben, Freigetraenke, bevorzugte UPGs auf Eco+, etc. da gaeb es Vieles, was wenig kostet, aber motivierend sein koennte.

    • Ja da könnte man was machen. Das Problem ist leider, dass man vermutlich auch bei Condor erst lernen muss, dass die Passagiere die Green Fares nicht nur Wengen der CO2 Kompensation buchen… Auch Lufthansa musste dies lernen und geht nun den Weg mit den extra Status Punkten. Hier ist man wohl dann aber recht erfolgreich.

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