Condor ist durchaus eine erfinderische Airline, was auch an dem sehr saisonalen Geschäft als Ferienflieger liegt. Condor ist aber schon lange nicht mehr nur ein Ferienflieger, was man durchaus auch an der Partnerschaft mit Emirates sieht. Hier fliegt Condor selbst nach Dubai und bietet Anschlüsse mit Emirates nach Asien an, und auch Emirates bietet Anschlüsse mit Condor-Flügen über Frankfurt in die USA.
🧭 Hub-Idee: Condor plante temporären Winter-Hub in Grönland/Kanada für Karibik-Flüge.
✈️ Einsatz der 757: Konzept sollte Flugzeuge im Winter besser auslasten.
🌴 Nie umgesetzt: Projekt blieb in der Theorie – spannendes, aber riskantes Modell.
Was aber bisher nicht bekannt war, ist, dass Condor einmal eine Idee für einen Hub in Grönland oder Kanada verfolgt hat, um hier aus verschiedenen Orten in Europa Passagiere in die Karibik zu fliegen und zu verteilen. Dies ähnelt von der Grundidee dem Konzept von Emirates, welche über den Hub in Dubai Passagiere über Kontinente verteilt. So hat es der ehemalige Condor-Chef Ralf Teckentrup mit Aerotelegraph geteilt.
Dabei war die Grundidee von Condor, die inzwischen ausgemusterten Boeing 757 im Winter besser einsetzen zu können, denn der Zweistrahler war im Sommer das perfekte Flugzeug für Condor für Flüge rund um das Mittelmeer, was gerade im Sommer sehr gefragte Reiseziele sind. Im Winter bräuchte man aber eher ein größeres Angebot in Richtung Karibik, und hier ist die Reichweite der Boeing 757 für Nonstop-Flüge nicht ausreichend.
Ein Hub in Grönland oder auch Neufundland hätte dies geändert, und Condor hätte aus verschiedenen Orten in Europa die Passagiere zu diesem temporären Hub geflogen und sie dann dort wieder auf Condor-Flugzeuge zum Endziel in der Karibik verteilt.

Für Condor hätte dieser Hub vor allem die Möglichkeit geboten, die Boeing 757 im Winter besser auszulasten, und hiermit hätte man auch ein recht einzigartiges Angebot geschaffen, welches es Passagieren aus Europa mit einer One-Stop-Verbindung erlaubt hätte, in die Karibik zu fliegen. Auch wenn es für Condor aufwändig gewesen wäre, wäre es ein sehr spannendes Angebot gewesen, das gewisse operative Vorteile mit sich gebracht hätte – aber natürlich auch Risiken und an anderen Stellen einen hohen Aufwand.
Condor hat sich schlussendlich nie dazu entschlossen, diese Idee in die Tat umzusetzen und zu testen, ob es ein erfolgreiches Konzept geworden wäre. Dies wäre auch sicherlich davon abhängig gewesen, wie gut es die Kunden angenommen hätten und natürlich auch, wie gut man dieses Konzept an Reiseveranstalter hätte verkaufen können.
Condor plante einst einen Hub in Grönland für Karibik-Flüge | Frankfurtflyer Kommentar
Condor muss ohnehin immer in besonderen Nischen operieren, um bestehen zu können, und hier wird man offensichtlich auch gerne erfinderisch. Die Idee eines Hubs im Winter in Grönland oder Kanada, um mit der Boeing 757 in die Karibik fliegen zu können, ist hierbei durchaus eine spannende Idee. Schade eigentlich, dass sie nie umgesetzt wurde.
Wenn ich jedes Mal erlebe, dass Flughäfen wie Zürich, München, Nashville oder Toronto jedes Jahr erneut mit Kälte zu kämpfen haben (Schneeräumung, Enteisung – kommt ja immer plötzlich und unerwartet), was sich dann zu erheblichen Verspätungen anhäuft, ist es sicher gut, im garantiert schneesicheren Halifax kein Drehkreuz zu betreiben.
Ich könnte mir vorstellen, dass dies durchaus Überlegungen waren, die dazu geführt haben, dass man es nicht macht. Auf dem Weg in die Karibik, könnte man auch die Azoren als Drehkreuz nutzen, welche aber auch recht anfällig für Unwetter im Winter sind und natürlich auch sehr lange Flüge über offenes Wasser verlangen. Hier muss man die ETOPS Zertifizierung der 757 vermutlich sehr genau im Blick haben.