
Bei Delta Air Lines sorgt gerade eine ungewöhnliche Konfiguration eines Flugzeugs, welches für Inlandsflüge bestimmt ist, für Aufmerksamkeit. Die amerikanische Fluggesellschaft wird auf einer Teilflotte des Airbus A321neo eine riesige Business Class mit 44 Sitzen einbauen. Der Carrier handelt aber bei dem Vorhaben eher aus der Not heraus, da es Probleme bei der Zertifizierung neuer Sitze gab, die man eigentlich in diese Jets einbauen wollte.
✈️ Delta Air Lines baut in den Airbus A321neo eine XXL-Business-Class mit 44 Sitzen.
🛠️ Grund: Verzögerung bei der Zulassung der geplanten Delta One-Lie-Flat-Sitze.
📍 Einsatz vermutlich auf Inlandsrouten mit starker Premium-Nachfrage.
Mehr Premium auf langen Inlandsflügen
Delta hat über 150 neue Airbus A321neo bestellt, 21 der Flugzeuge möchte man mit einer Premium-Variante mit vier Klassen ausstatten. Die „Transcontinental“-Konfiguration soll später auf längeren Inlandsflügen wie z.B. die Strecken zwischen New York und Los Angeles bzw. San Francisco eingesetzt werden. Im vorderen Bereich sollen 16 Sessel in einer 1-1 Konfiguration eingebaut werden, die Gäste der „Delta One“ Business Class werden hier auch flach liegen und schlafen können.
Darüber hinaus wird hier auch noch eine Premium Economy, eine Economy Class mit zusätzlicher Beinfreiheit sowie eine klassische Economy eingebaut. Während in den regulären A321neo insgesamt 194 Passagiere befördert werden können, sind im Transcontinental-Flugzeug nur 140 Sitze. Es gibt aber ein Problem, denn die neuen Business-Class-Sitze haben bislang keine Zulassung erhalten. Daher stehen mehrere fabrikneue Jets auf Halde und können nicht eingesetzt werden, um Einnahmen zu erzielen.
Übergangslösung: Rekord-Business-Class
Statt die Flugzeuge monatelang am Boden zu parken, hat Delta nun eine pragmatische Zwischenlösung gewählt. Anstelle der geplanten Lie-Flat-Sitze installiert die Airline eine größere Zahl ihrer aktuellen Domestic First Class-Sessel in 2-2-Konfiguration. Dadurch entsteht eine Klasse mit 44 der breiten Sessel, was mehr als doppelt so viele wie in der bisherigen Standardversion ist. Ergänzt wird die Kabine durch 54 Sitze in der Premium Economy („Comfort+“) und 66 regulären Economy-Plätze.
Delta versucht also das Beste aus der Situation zu machen, Ziel ist es die Standzeit der nagelneuen Jets zu verkürzen. Idealerweise nutzt man die Maschinen dann auf den Routen, auf denen die Premiumklasse besonders stark gefragt ist. Auf den langen transkontinentalen Strecken verwendet Delta bislang auch Widebodies, da man hier in der Business Class das „Delta One“-Produkt mit Lie-Flat-Sitzen verkaufen kann.
Es gibt aber sicherlich andere kürzere Flüge und wichtige Zubringer, auf denen die 44 Domestic-First-Class-Sitze verkauft werden könnten. Für die mehr als doppelt so große Klasse wird man vermutlich auch entsprechend mehr Personal brauchen, um einen reibungslosen Service bieten zu können. Die Planungen sind allerdings nicht ganz einfach, weil man nicht abschätzen kann, wie lange es dauert, bis die Zulassung der ursprünglich geplanten Sitze vorliegt.

Delta baut unfreiwillig 44 Business Class Sitze in den Airbus A321neo | Frankfurtflyer Kommentar
Mit der Zwischenlösung befindet sich Delta in guter Gesellschaft. Iberia oder Lufthansa sind entweder ohne die nicht zugelassenen Sitze geflogen oder haben diese blockiert. Delta folgt in Kürze mit einer anderen Lösung und wird die freie Fläche vorübergehend mit den einfacheren Domestic First Class-Sesseln ausstatten. Diese sind längst zugelassen und auch schon in dem Maschinentyp etabliert. Noch ist nicht bekannt, ab wann Delta die A321neo mit der großen Premiumklasse im Linienverkehr einsetzen wird.
Danke: OMAAT
muss man kein Prophet sein, um zu erahnen, dass der Service wohl grottenschlecht sein wird. es sei denn, 3/4 der Stühle bleiben ungebucht.
Oder man verkauft nur 26 Sitze und der Rest geht an Statuskunden ohne Service, so wie wenn LH eine 787 auf FRA-MUC-FRA einsetzte. PE geht an Statuskunden mit Y Service.
In den USA bekommt man ja ohnehin als Statuskunde (und Inhaber der Kreditkarten) kostenlose Upgrades. Daher werden die Kunden diese Kabine lieben und vermutlich wird sie immer Voll sein.
Nachdem der Service in den USA auf Kurzstrecken in der First ja meist nur Drinks sind, wird das schon passen. Wenn zwei FA die First machen, wird man da wenig Unterschied merken.
LH verkauft auch gern 40+ Sitze in der Euro“Business“.
Schlechter kann der Service bei Delta dann auch nicht sein.
Gut geschrieben, mir gefallen diese “Tatsachen-orientierten” Artikel deutlich besser als die polemischen Artikel … 😉