Dritte Abwertung in weniger als einem Jahr: Hilton Honors verlangt jetzt bis zu 250.000 Punkte pro Übernachtung

Conrad Rangali Malediven, Foto: Robert

Hilton Honors zündet einmal mehr den Punkteturbo. Doch nicht im guten Sinne. Das Kundenbindungsprogramm von Hilton Worldwide hat mal wieder die Höchstgrenze für Nächte angehoben, die Ihr mit Punkten bucht. Zum dritten Mal in weniger als einem Jahr. Entwertet werden Eure Hilton Honors Points allerdings nicht nur in den obersten Kategorien, sondern es gab eine flächendeckende Entwertung.

Das Wichtigste auf einen Blick:

🚨 Erneute Abwertung: Hilton Honors hebt die Punktegrenzen schon zum dritten Mal in weniger als einem Jahr an.
🏨 Betroffen sind nicht nur Luxusresorts, sondern auch Mittelklassehotels wie das Conrad Hamburg.
💰 Punkteverlust: Teilweise sinkt der Gegenwert auf unter 0,5 Cent pro Punkt – Minusgeschäft für Punktekäufer.

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Punktesammler, aber auch Meilensammler, kennen es seit Jahren. Ihre Loyalität zur Marke wird immer weniger wertgeschätzt. Ein einfach nachweisbarer Faktor ist der Wert der Punkte und Meilen in den jeweiligen Kundenbindungsprogrammen. Es gibt kaum ein Programm, das in den vergangenen Jahren nicht irgendwo den Rotstift angesetzt und eine Entwertung durchgeführt hat.

Dritte Abwertung in Folge

Hilton Honors scheint nun jedoch den Olymp der wertlosesten Punktewährung erklimmen zu wollen. Zum dritten Mal innerhalb von nur wenigen Monaten wertet das Programm seine Punkte ab, indem die Obergrenze für besonders teure Übernachtungen angehoben wird. Vor wenigen Jahren war der Sturm der Entrüstung noch groß, als Hilton eine Punkteobergrenze von 100.000 für Rewards Nights festsetzte. Extrem-Schnäppchen, wie im Conrad Maldives, waren von heute auf morgen nicht mehr möglich. Seitdem beschleunigte sich die Talfahrt exponentiell. Nachdem Hilton die Höchstgrenze bereits Ende 2024 erneut angehoben hatte, tauchten im Mai 2025 plötzlich Hotels & Resorts in der Hotelsuche von Hilton auf, die bis zu 200.000 Punkte pro Nacht verlangten. In dieser Kategorie sammelten sich die üblichen Verdächtigen, wie das Waldorf Astoria Los Cabos oder das Waldorf Astoria Maldives Ithaafushi.

Nur knapp vier Monate später sind diese Werte schon wieder vergessen. Beide Resorts wollen nun 250.000 Hilton Honors Punkte von Euch haben, damit Ihr eine Nacht dort verbringen könnt. Ein völlig irrer Wert, der häufig aber immer noch günstiger ist, als eine Buchung mit Geld vorzunehmen. Denn beide Resorts sind sich nicht zu schade, häufig über 2.500 USD pro Nacht von ihren Gästen in der niedrigsten Zimmerkategorie zu verlangen.

Denn die Rechnung ist einfach: Mit den immer wiederkehrenden 100% Boni beim Kauf von Hilton Honors Punkten kostet solch eine Nacht 1.250 USD. Nutzt Ihr sogar den beliebten Fifth-Night-Free-Reward, dann liegt der effektive Preis sogar „nur“ bei 1.000 USD pro Nacht.

Auch günstigere Hotels betroffen

Wenn Ihr nun überzeugt seid, dass Euch das nicht betrifft, weil Ihr in diesen Luxushotels eh nicht übernachtet, dann liegt Ihr leider falsch. Die Entwertung wurde nicht nur in den teuersten Hotels & Resorts vorgenommen. Auch zahlreiche andere Hotels verlangen nun mehr Punkte als vorher.

Selbst das neue Conrad Hamburg hat Anpassungen bei den Punktewerten vorgenommen. Zwar gilt hier weiterhin die Höchstgrenze von 75.000, aber diese füllt mittlerweile den gesamten Kalender. Vor wenigen Wochen konnte man noch Reservierungen ab 63.000 Punkte zu bestimmten Daten vornehmen.

Hilton Honors verlangt jetzt bis zu 250.000 Punkte pro Übernachtung | Frankfurtflyer Kommentar

Es klingt im ersten Moment völlig irre, für vier Nächte eine Million Punkte berappen zu müssen. Aber gerade bei den Ultra-Luxushotels lohnt sich die Buchung mit Punkten selbst bei solchen Werten noch. Unbefriedigender wird es da in den Kategorien darunter. Nur wenige Hilton Honors Mitglieder dürften Millionen von Punkten auf ihrem Konto haben. Daher schaut man sich gerne nach Hotels und Resorts um, die nicht ganz so ins Extreme gehen. Doch besonders dort werden die Punkteeinlösungen immer ungünstiger. Häufig gibt es nicht einmal mehr einen Gegenwert von einem halben Cent pro Punkt. Weniger, als der Kauf von Hilton Honors Punkten selbst mit Höchstbonus kosten würde. Ein brutales Minusgeschäft also für Punktekäufer.

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Findet Ihr die Höchstgrenze auch so verrückt oder lässt sie Euch kalt? Hinterlasst gerne einen Kommentar

4 Kommentare

  1. Ganz ehrlich, das frustriert mich extrem. Ich sammle seit Jahren, wenngleich ich in den letzten Jahren immer weniger „out of my way“ gegangen bin um dienstlich oder privat Hiltons zu buchen, und habe mich einigermaßen bemüht den Diamond zu erreichen über die KK. Und jetzt ist einfach über Nacht mein „Aspirational Stay“ im Conrad Bora Bora von 520.000 (vor nicht allzu langer Zeit noch 480.000) Punkten auf 800.000 (!!!!!) Punkte angestiegen. Ich mein WTF? Das pusht mich jetzt wirklich dazu, es komplett sein zu lassen bei Hilton aber auch bei Hotelprogrammen insgesamt. Wenn man nur verarscht wird und der Gegenwert immer weniger wird, buche ich gleich einfach das praktischte und beste Hotel über den günstigsten Kanal und das war es.

    • Ich hab alle meine HiltonPunkte ausgegeben. Diamond läuft nächstes Jahr aus. Ich meide jetzt Hilton und buche individuell zum besten P/L. Veräppeln muss man sich ja nicht.

  2. Punkte sind halt ein nettes Zubrot, heißt ja nicht umsonst, earn and burn. Aber es ist schon sehr dreist, dass 3x in 12 Monaten über Nacht zu machen und komplett ohne Ankündigung.

    Ich buche hauptsächlich wegen meiner Status Benefits, aber ich bin auch sehr am Überlegen, ob ich nur noch Gold mache anstelle von Diamond.

    Irgendwann ist der Bogen einfach überspannt. Auch bei sehr treuen Kunden.

    PS: es braucht mir aber jetzt keiner mit individuellen Hotels kommen. Da habe ich schon wieder so schlechte Erfahrungen gemacht. Da bleibe ich lieber bei Ketten. Aber es gibt auch andere. Habe gerade den Radisson VIP verlängert. So schlecht ist der Status nicht.

  3. Hilton Honors perfektioniert die Kunst, Loyalität in bare Münze zu verwandeln – oder besser: in entwertete Punkte.
    Wenn sie zumindest ehrlich wären: Das ist kein Kundenbindungsprogramm, das ist ein Revenue-Stream wie jeder andere. Hiltons Botschaft ist klar: Eure Treue ist uns egal, Hauptsache die Kasse klingelt.
    Erinnert mich an eine Studie die ich mit meiner Uni mal im Auftrag der Telekom gemacht habe. Ziel: Handytarife zu entwickeln, bei denen der Kunde das Maximum für sein Nutzungsverhalten zahlt aber den Eindruck hat, einen Tarif wählen zu können, der für ihn maximal günstig ist.
    Seitdem habe ich prepaid Handy, meine 500T Hilton Punkte sind längst abgefeiert, den Diamond Status habe ich auslaufen lassen und ich buche vermehrt hochwertige Airbnb Apartments😊

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