Etihad Airways denkt über Flüge ab Hamburg nach

Foto: Etihad Airways

Etihad Airways denkt über eine Erweiterung ihres Deutschland-Netzwerks nach und hat dabei Hamburg im Blick. Die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate befindet sich derzeit in einer Phase des Wachstums, das unter anderem durch den neuen Airbus A321LR ermöglicht wird. Mit diesem Flugzeugtyp lassen sich auch Langstrecken mit geringerer Nachfrage wirtschaftlich bedienen, eine ideale Voraussetzung, um neue Märkte zu erschließen.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Etihad überlegt, Hamburg als viertes Ziel in Deutschland aufzunehmen
🛫 Der Airbus A321LR ermöglicht wirtschaftliche Langstrecken mit kleinerer Nachfrage
🇦🇪 Noch keine konkreten Pläne – aber Hamburg rückt in den Fokus von Etihad Airways

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In einem Interview mit airliners.de erklärte Etihad-CEO Antonoaldo Neves, dass die Hansestadt durchaus in den strategischen Überlegungen eine Rolle spiele. Hamburg sei demnach „eine Mission, die die A321LR gut fliegen könnte“.

Das derzeitige Luftverkehrsabkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten sieht vor, dass Etihad – genauso wie Emirates – maximal vier deutsche Städte anfliegen darf. Drei davon bedient die Airline bereits heute: Frankfurt, München und Düsseldorf. Damit wäre Hamburg als viertes Ziel rechtlich ohne Probleme möglich.

Noch handelt es sich jedoch um Überlegungen. Der Manager stellte klar, dass bislang keine konkreten Planungen zur Aufnahme von Flügen nach Hamburg bestehen. Etihad priorisiere aktuell andere Optionen, dennoch zeigt die Aussage, dass man mittelfristig Potenzial in Norddeutschland sieht. Hamburg ist damit die größte deutsche Stadt ohne Nonstop-Verbindung nach Abu Dhabi. Gleichzeitig schwächt Konkurrent Qatar Airways sein Engagement im Norden, im kommenden Winter reduziert die Airline ihre Frequenzen von und nach Hamburg.

Airbus A321LR als Türöffner

Eine Schlüsselrolle in diesen Überlegungen spielt der Airbus A321LR, den Etihad kürzlich in die Flotte aufgenommen hat. Mit seiner Reichweite lassen sich interkontinentale Ziele bedienen, die sich mit Großraumflugzeugen nur schwer wirtschaftlich darstellen ließen.

Während die Kosten pro Flug bei der A321LR deutlich niedriger liegen als bei einer Boeing 787 oder einem Airbus A350, sind die Sitzplatzkosten ähnlich. Damit eignet sich das Muster für Märkte, die sich zunächst vorsichtig entwickeln lassen, ohne gleich große Kapazitäten einzusetzen.

Der Airbus A321LR ist für Etihad Airways ein Game Changer

Airlines können mit dem Airbus A321LR experimentieren und das Marktpotenzial testen. Sollte die Nachfrage steigen, wäre ein Umstieg auf ein Widebody-Modell wie die Boeing 787 denkbar. Etihad könnte den neuen Typen auch nutzen, um bestehende Routen mit zusätzlichen Frequenzen zu bedienen.

Wie stark man bei Etihad auf das Muster setzt zeigt Etihad dadurch, dass man Lie-Flat-Sitze in der Business Class installiert hat und sogar auf eine First Class setzt, die hier installiert wurde. Der erste Jet ist bereits ausgeliefert und wird zunächst auf Flügen nach Phuket eingeplant. Für Etihad ist die Maschine also schon jetzt ein Game Changer.

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Gesundes Wachstum statt Megabestellungen

Etihad plant in den kommenden Jahren eine deutliche Expansion. Bis 2030 soll die Flotte von heute rund 100 auf etwa 200 Flugzeuge wachsen. Schon jetzt liegt das Durchschnittsalter der Flotte bei unter neun Jahren, mit den neuen Maschinen kann dieser Wert sogar noch gesenkt werden.

Anders als in der Vergangenheit setzt Etihad allerdings nicht mehr auf spektakuläre Großbestellungen. Stattdessen verfolgt man einen flexibleren Ansatz. „Wir kaufen stattdessen mal zwei Flugzeuge hier und fünf da“, erklärte CEO Neves. So könne die Airline schneller auf Marktveränderungen reagieren und das Risiko gering halten.

Auch die Passagierzahlen sollen kräftig steigen. Derzeit befördert Etihad etwa 20 Millionen Fluggäste pro Jahr, mittelfristig könnte sich diese Zahl nahezu verdoppeln. Die Regierung von Abu Dhabi als Eigentümer hat dabei jedoch klare Vorgaben gemacht, das Wachstum soll profitabel und nachhaltig erfolgen.

Etihad Airways denkt über Flüge ab Hamburg nach | Frankfurtflyer Kommentar

Ob und wann Etihad tatsächlich Flüge nach Hamburg aufnehmen wird, ist offen. Klar ist aber, dass die Airline dem Airbus A321LR über ein passendes Flugzeug verfügt, um eine solche Strecke effizient und mit überschaubarem Risiko zu bedienen. Für den Flughafen Hamburg wäre eine Nonstop-Verbindung nach Abu Dhabi zweifellos ein großer Gewinn.

Neben dem weiteren Zugang zu den Vereinigten Arabischen Emiraten würde auch das globale Netzwerk von Etihad über Abu Dhabi erschlossen. Noch handelt es sich um Überlegungen ohne konkrete Zeitpläne, doch die Richtung ist erkennbar. Hamburg rückt in den Fokus von Etihad Airways und könnte mittelfristig Teil des wachsenden Streckennetzes werden.

Auch wenn sich Qatar Airways hier aus dem Markt etwas zurückziehen wird- die Konkurrenz ist scharf. Während Etihad auf Qualität setzt, setzt Eurowings auf günstige Preise. Die Lufthansa Tochter greift ab November an und fliegt direkt ab Berlin nach Abu Dhabi. Zum Einsatz kommen die eng bestuhlten Airbus A320neo, die oneway-Tarife liegen bei teilweise unter 100 Euro.

 

2 Kommentare

  1. Jemand eine Ahnung warum die nicht nach Berlin kommen? Ok Qatar hat 3 tägliche Flüge. Aber das würde ja die VAE helfen irgendwie nach Berlin zu kommen. Statt Emirates könnten die Etihad herbringen.

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