
Der Pilot eines Airbus A330 der Fluggesellschaft Wamos erhält am kolumbianischen Flughafen Bogotá (BOG) die Startfreigabe. Er verlässt sich darauf, dass er diese vom zuständigen Fluglotsen erhalten hat. Doch später stellt sich heraus, dass ein Besucher des Towers die Startfreigabe erteilt hat. Ein Vorfall, der in einer Katastrophe hätte enden können.
🛫 Tower-Skandal: 18-Jähriger gibt Startfreigabe für mehrere Flüge am Flughafen Bogotá.
🚨 Sicherheitslücke: Der Besucher war Sohn eines Fluglotsen und durfte am Funkgerät arbeiten.
⚠️ Konsequenzen: Zwei Fluglotsen wurden suspendiert, Ermittlungen laufen.
Nur wenige Bereiche sind so gut kontrolliert, wie die Sicherheitsbereiche von Flughäfen. Wer auf die Luftseite eines Flughafens gelangen möchte, benötigt eine Bordkarte oder einen entsprechenden Ausweis und muss durch die Sicherheitskontrolle. Das gilt schon für die allgemeinen Sicherheitsbereiche eines Flughafens. Andere Bereiche genießen noch einmal besonderen Schutz. Dazu gehört normalerweise auch der Tower, von dem Fluglotsen Starts und Landungen koordinieren.
Besucher sind zwar prinzipiell im Tower erlaubt, müssen jedoch vorher akkreditiert werden. Keinesfalls dürfen Besucher jedoch an die Funkgeräte oder die Aufgaben der Fluglotsen übernehmen. Daher können sich Piloten in einem hohen Maß darauf verlassen, dass die Anweisungen am anderen Ende des Funks verlässlich sind.
Falscher Fluglotse erteilt Startfreigabe
So hatte sich auch die Besatzung des Wamos-Fluges AV-217, der für die Fluggesellschaft Avianca durchgeführt wurde, darauf verlassen, mit einem echten Fluglotsen zu kommunizieren, als sie am 21. Juli 2025 von Bogotá in Richtung Buenos Aires (EZE) starten wollte. Doch der Airbus A330 mit der Registrierung EC-ODR erhielt seine Freigabe nicht vom diensthabenden Fluglotsen, sondern von einem jungen Besucher.
Ein 18-jähriger Sohn eines Fluglotsen von einem anderen Flughafen war für den Besuch des Towers am Flughafen Bogotá akkreditiert. Doch statt nur zuzuschauen, dachten die anwesenden Personen, dass es eine gute Idee sei, ihn mit den startenden und landenden Flugzeugen kommunizieren zu lassen. Der 18-Jährige sollte so einige Erfahrungen für seine zukünftige Karriere als Fluglotse sammeln. Möglicherweise regelte er so den Flugverkehr für rund 20 Flüge, unter anderem den Avianca-Flug AV-217.
Herausgekommen ist der Skandal nur, weil der falsche Fluglotse seine Erfahrungen auf Social Media postete:
@apn.noticias ¡Insólito! ✈️ Un joven de solo 18 años asumió el control del tráfico aéreo en Bogotá sin autorización. Según confirmaron las autoridades, el hecho ocurrió en la torre de control del aeropuerto El Dorado y ya se anunciaron investigaciones disciplinarias contra los funcionarios responsables de permitir esta grave falla en los protocolos de seguridad aérea. 🛑 ¿Dónde están los controles? ¿Quién responde por la seguridad de miles de pasajeros? \#AeropuertoElDorado #SeguridadAérea #Bogotá #Colombia #ControlAéreo #TráficoAéreo #Investigación #ÚltimaHora #NoticiasColombia #Denuncia #TransporteAéreo #Aviación ♬ sonido original – APN Noticias
Laut Medienberichten wurden mittlerweile zwei Fluglotsen vom Dienst suspendiert. Sie hatten die Übernahme des Funkverkehrs des 18-jährigen mindestens geduldet.
Besucher erteilt Airbus A330 Startfreigabe | Frankfurtflyer Kommentar
Völlig irre! Ein 18-Jähriger übernimmt den Funkverkehr im Tower des Flughafens Bogotá. Und die ausgebildeten Fluglotsen scheinen das auch noch für eine völlig akzeptable Idee zu halten. Wenn ich bedenke, welch hohe Anforderungen der Job des Fluglotsen (zumindest in Europa) hat, lässt mich dieser Vorfall wirklich sprachlos zurück. Ich kann nur hoffen, dass niemand, der an dem Tag im Tower war, wieder zurück in den Dienst darf und auch die Karriere des jungen Mannes woanders stattfinden wird.
Was haltet Ihr von dem Vorfall, bei dem ein junger Erwachsener den Funkverkehr im Tower des kolumbianischen Flughafens Bogotá übernahm?
Quelle: The Aviation Herald
Die Geschichte mit dem Ferienschüler ist immer einer meiner schlechten Witze, wenn irgendwo etwas nicht korrekt funktioniert. Die Wirklichkeit überbietet offenbar selbst die schlechtesten Witze. 🙁
Bestraft werden sollen die anwesenden Fluglotsen. Dem Schlingel die Karriere als Fluglotse deswegen zu versauen ist wohl übertrieben.
… und ich habe bis eben fest daran geglaubt, das es wenigstens am el dorado verlässlich rund läuft…. uff — immerhin sehe ich, dass soziale medien nach wie vor einige vorteilhafte effekte mit sich bringen.