Fehlende Zertifizierung: KLM darf zwei Business Class Sitze nicht verkaufen

Foto: KLM / X

Die Einführung eines neuen Flugzeugtyps bringt für Fluggesellschaften oft Herausforderungen mit sich – das zeigt sich auch bei KLM und ihrem Airbus A321neo. Seit September 2024 ergänzt der moderne Jet die Flotte der niederländischen Airline und wird auf frequentierten europäischen Strecken eingesetzt. Doch nicht alle Sitze im Flugzeug dürfen aktuell genutzt werden. Ausgerechnet zwei Plätze in der Business Class bleiben gesperrt, da sie auf ihre spezielle Position in der Kabine hin gesondert zertifiziert werden müssen.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Airbus A321neo bei KLM:
    Seit September 2024 in der Flotte, Einsatz auf europäischen Strecken wie Amsterdam – Berlin. Der Flugzeugtyp soll die Kurz- und Mittelstreckenflotte modernisieren.
  • Probleme bei Business Class-Sitzen:
    Sitze 1A und 1F in der Business Class sind wegen baulicher Besonderheiten aktuell gesperrt. Eine separate Zertifizierung ist notwendig, da neue behördliche Sicherheitsanforderungen greifen.
  • Einfluss auf Kapazität:
    Zwei von 227 Sitzen sind betroffen, was minimalen Kapazitätsverlust bedeutet.
  • Zertifizierung in Arbeit:
    KLM erwartet, dass die betroffenen Plätze innerhalb von zwei Monaten freigegeben werden.

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Auf den ersten Blick unterscheiden sich die Sitze 1A und 1F nicht von den anderen Sitzplätzen in der Kabine des A321neo. Dennoch ist für diese Plätze eine separate Zertifizierung erforderlich. Das Portal airliners.de hat nachgefragt, KLM begründet dies mit der Position der Sitze und den spezifischen baulichen Gegebenheiten. Dazu gehören die Seiten- und Oberseitenverkleidungen, die zusätzliche Anforderungen erfüllen müssen.

Zertifizierung bald abgeschlossen

In der Luftfahrt unterliegen Sitzplätze in einer Kabine strengen Sicherheitsvorgaben. Bei den Plätzen in der ersten Reihe spielen unter anderem Sicherheitsaspekte im Hinblick auf die Nähe zu den Notausgängen und bauliche Spezifikationen eine Rolle. Diese Anforderungen wurden kürzlich von den Behörden angepasst, was zu Verzögerungen im Zertifizierungsprozess führte.

KLM erwartet, dass die Zertifizierung der beiden Sitze innerhalb der nächsten zwei Monate abgeschlossen wird. Bis dahin bleiben sie aber geblockt und können von Passagieren nicht genutzt werden. Für die Airline bedeutet dies einen eher geringen Kapazitätsverlust, da es lediglich um zwei von insgesamt 227 Plätze geht, die davon betroffen sind. Rechnerisch ist dennoch eine ganze 3er Einheit nicht nutzbar, da in der Business Class auf diesem Muster der Mittelsitz für mehr Komfort frei bleibt.

Aktuell befinden sich vier A321neo in der KLM-Flotte, diese werden u.a. regelmäßig auf Strecken wie Amsterdam (AMS) – Berlin (BER) eingesetzt. Der Flugzeugtyp dient dazu die Kurz- und Mittelstreckenflotte zu modernisieren, bietet einen geringeren Treibstoffverbrauch und eine verbesserte Passagierkapazität.

KLM darf nicht alle Business Class Sitze verkaufen | Frankfurtflyer Kommentar

Sowas gibt es nicht nur bei Lufthansa und Allegris. Der Fall zeigt einmal mehr, wie komplex die Einführung neuer Flugzeugtypen in der Luftfahrt ist. Auch wenn zwei gesperrte Sitzplätze auf den ersten Blick eine Kleinigkeit sind, verdeutlicht die Situation, wie hoch die Anforderungen an Sicherheit und Regulierung in der Branche sind.

KLM hat darauf pragmatisch reagiert und Banderolen um die Sitze gewickelt. Man geht davon aus, dass die Sitzplätze 1A und 1F bald wieder regulär genutzt werden können. Bis dahin fliegt der Airbus A321neo weiterhin auf den geplanten und besonders stark frequentierten Strecken, wenn auch mit minimal reduzierter Kapazität.

2 Kommentare

  1. Europa zertifiziert seine Wirtschaft zu Tode.
    Hier ist eine Krakenwirtschaft von unglaubliche Ausmaß entstanden, die nicht nur Milliarden kostet, sondern mehr noch, ein Vielfaches an Werten vernichtet.

  2. Es sollten endlich alle aufhören, diese Sitze als „Business Class Sitze“ zu bezeichnen. Es sind und bleiben EcoSitze, egal ob vor oder hinter dem Vorhang, selbst wenn der Mittelsitz freibleibt.

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