JetBlue muss sparen: Business Class Passagiere dürfen die Türen nicht nutzen

Foto: JetBlue

JetBlue ist auf Wachstumskurs, der US-Carrier hat schon fast 300 Flugzeuge und wird in den nächsten Jahren über 100 weitere Maschinen erhalten. Die New Yorker Gesellschaft bietet auch längere Strecken im Inland und über dem Atlantik an und nutzt dafür Airbus A321neo sowie A321LR. Auch einige A321XLR sind bestellt. Ein Teil der Maschinen ist mit der Business Class „Mint“ ausgestattet, das Produkt hat einen hervorragenden Ruf. Einige Versionen sind in einer 1-1 Anordnung konfiguriert, die Sitze bieten entsprechend viel Privatsphäre, direkten Zugang zum Gang, ein flaches Bett und Schiebetüren. Doch diese können bald auf einem Teil der Maschinen nicht mehr genutzt werden.

Der Hintergrund sind gesetzliche Bestimmungen, ferner geht es um die vorgegebene Anzahl der Flugbegleiter, die an Bord sein müssen. Es  geht beispielsweise um Notfälle, die u.a. eine Evakuierung zur Folge haben können. Normalerweise ist eine Stewardess oder ein Flugbegleiter für jeweils 50 Sitze vorgeschrieben. Bei den 160 Sitzen in den betreffenden Airbus A321neo besteht die Kabinencrew also aus insgesamt vier Personen.

Bei einem Teil dieser Flugzeuge muss laut der US-Aufsichtsbehörde FAA aber ein weiteres Crewmitglied an Bord sein, was an den Türen der Business Class liegt. Diese müssen nämlich vor Start und Landung aus Sicherheitsgründen richtig verschlossen sein, was einen erhöhten Arbeitsaufwand zur Folge hat. Dies bedeutet also, dass zusätzliches Personal benötigt wird, welches Kosten generiert, entsprechend geschult werden muss und natürlich bei jedem Einsatz auch ein Hotelzimmer benötigt.

JetBlue versucht – wie die meisten anderen Airlines auch – die Anzahl der Flugbegleiter auf ein Minimum zu beschränken. In dem Fall verzichtet die Gesellschaft auf den fünften Mann bzw. die fünfte Frau an Bord. Als Konsequenz müssen die Türen dauerhaft offen bleiben, die Passagiere dürfen diese nicht mehr benutzen. Laut OMAAT sind insgesamt acht Airbus Flugzeuge betroffen.

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Die Vorgabe der Behörde kam erst im März 2024. JetBlue hatte kurzerhand beschlossen das Personal aufzustocken, damit die Business Class Kunden die Türen weiterhin nutzen können. Offensichtlich sind die Personalkosten aber doch zu hoch, ab Mitte August werden die Crews auf vier Mitglieder reduziert. Die Airbus A321LR Teilflotte ist nicht betroffen, da hier insgesamt weniger als 150 Sitze verbaut sind, aber trotzdem vier Flugbegleiter eingeplant werden.

Ein Dilemma, denn die Airline hat das Produkt entwickelt und mit entsprechendem Personal geplant. Die behördliche Vorgabe macht nun einen Strich durch diese Rechnung, ein wenig kann man die Reaktion der Airline also schon nachvollziehen. Auf der anderen Seite heißt es, dass jetBlue das Risiko bewusst eingegangen ist, da die Forderung scheinbar schon früher im Raum stand. Anfangs gab es nur vier Sitze mit den Schiebetüren, diese wurden erst später an allen Plätzen angebracht. Erst dann kam auch die Vorschrift der FAA.

5 Kommentare

  1. Was für eine Schwachsinnsvorschrift! Als ob das jetzt irgendjemand interessiert. Die Passagiere werden natürlich trotzdem die Türen schließen, daran wird sie niemand hindern.

    • Die Passagiere werden die Tür nicht schließen können, die werden blockiert werden.

      Und glaub mir, es wird JetBlue interessieren, denn die Strafen der FAA sind nicht lustig wenn man sich nicht an die Regeln hält.

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