JetBlue ist eine der beliebtesten Airlines in den USA und vor einigen Jahren hat man hier den Markt im Premium Geschäft schon gehörig aufgemischt. 2013 ist die junge Airline in das Coast-to-Coast-Geschäft zwischen New York und Los Angeles/San Francisco eingestiegen und hat hiermit zu einem regelrechten Preissturz in der Business Class verholfen. Etwas Ähnliches hat JetBlue nun auch mit den Flügen nach London vor, denn man hat angekündigt, ab 2021 Transatlantik Flüge zu starten.
JetBlue hat noch nicht alle Details für diesen neuen Service über den Atlantik geklärt, insbesondere ist noch offen, zu welchen Flughafen in London man fliegen wird. Vermutlich würde die Airline gerne nach London Heathrow fliegen, allerdings wird es hier schwer werden Slots zu bekommen. Eine Alternative wäre London Getwick oder die noch unbeliebteren Airports Stansted und Louton.
Klar ist für JetBlue allerdings schon die Strategie, denn man will zwischen New York und Boston mit mehreren Frequenzen pro Tag nach London fliegen. Hierzu will man 13 Airbus A321neoLR einsetzen, die mit einer noch größeren Business Class ausgestattet werden sollen, als die aktuellen Airbus A321 für die Coast-to-Coast Strecken.
Eine neue JetBlue Mint Business Class
Auf den Flügen zwischen New York und Los Angeles/San Francisco sowie auf ausgewählten anderen Premium Flügen setzt JetBlue bereits Airbus A321 mit einer richtigen Business Class ein. Diese verfügt über 16 Sitze in der Mint Class, wie JetBlue die Business Class nennt.
Dabei hat JetBlue in der Mint Klasse 16 Business Class Sitze im Airbus A321 verbaut. Diese sind in einer versetzten 2-2 und 1-1 Konfiguration verbaut. Wir Europäer kennen diesen Sitz aus der Swiss Business Class auf Langstrecken.
Zwar bietet JetBlue den Passagieren am Boden nicht die üblichen Business Class Vorteile wie eine Lounge, allerdings ist das Flugerlebnis mit den Full-Flat-Sitzen und dem meist überdurchschnittlichen Service sehr gut. So sind die Flugbegleiter in der JetBlue Mint Kabine handverlesen und besonders ausgebildet. In den USA ist es unüblich, dass man Flugbegleiter gesondert für die Business Class schult und man setzt hier eher auf Erfahrung. JetBlue geht hier einen anderen Weg, der bei den Passagieren sehr gut ankommt.
Jet Blue will die Preise in der Business Class purzeln lassen
Die Strecke zwischen London und New York ist eine der profitabelsten Rennstrecken der Welt und daher ist es auch ein sehr umkämpfter Markt. Zwischen den beiden Finanzmetropolen zahlen Banker ohne mit der Wimper zu zucken 8.000 bis 12.000 US$ für einen Hin- und Rückflug in der Business Class.
Der JetBue CEO bezeichnet dies als „unanständig“ und sagte weiter, dass er denkt, dass man hier „mehr Disziplin reinbringen“ könne.
Dass man dies erfolgreich kann, hat JetBlue schon 2013 mit den Coast-to-Coast Flügen unter Beweis gestellt. Diesen besonders hochpreisigen Markt zwischen New York und Los Angeles sowie San Francisco haben die drei großen US Airlines, Delta Airlines, United Airlines und American Airlines, mehr oder weniger untereinander aufgeteilt, als sie hier Flugzeuge mit Langstreckenbestuhlung eingesetzt haben.
Hier wurden horrende Preise in der Business oder First- Class gezahlt und ein Hin- und Rückflug kostete meist mindestens 3.000 bis 7.000 US Dollar. JetBlue ist mit Preisen ab 699 US$ für den einfachen Flug in den Markt eingestiegen und hatte hiermit großen Erfolg.
Alle anderen Airlines mussten hier nachziehen und bieten inzwischen ähnlich günstige Preise auf den Coast-to-Coast Flügen. Etwas Vergleichbares will Jet Blue nun auch über dem Atlantik schaffen.
JetBlue nimmt Flüge nach London auf und will den Transatlantik Markt aufmischen | Frankfurtflyer Kommentar
JetBlue ist besonders in New York und der US Ostküste extrem beliebt, was am guten Service der Airline und den günstigen Preisen liegt. Dass man nun in das Langstreckengeschäft über dem Atlantik einsteigt, ist eigentlich nicht weiter überraschend, denn die Airline hat schon mehrfach darüber gesprochen.
Besonders auf der Strecke zwischen Boston und London nach New York wird Jet Blue den Markt sicherlich massiv durchschütteln und für fallende Preise sorgen. Spannend ist aber auch, ob und wann JetBlue noch weitere Destinationen in Europa anfliegen wird. Insbesondere durch das dichte Streckennetz ab New York hätte man auch schon perfekte Anschlussflüge innerhalb der USA.
Vielleicht sehen wir JetBlue auch bald in Deutschland, z.B. in Frankfurt, München oder Düsseldorf.
So ganz verstehe ich nicht, wieso sich JetBlue mit der 321LR ausgerechnet auf die dicke Rennstrecke stürzt. Ja klar, sie werden sich etwas dabei denken. Rein aus meinem Amateurgefühl heraus, würde ich eher meinethalben an so etwas wie Hamburg – Providence denken. Vielleicht sind die Sitzplatzkosten der 321LR auf den kurzen Langstrecken ja günstiger als die eines Widebodies?
Auf alle Fälle wird es interessant, wo die 321LR alles zum Einsatz kommt.