„Die letzte Generation“: Am Flughafen Berlin-Brandenburg beschmiertes Flugzeug gehörte Fluggemeinschaft von 6 Ärzten

Die Vereinigung "Die letzte Generation" bei einem Farbanschlag am Flughafen Berlin-Brandenburg. Foto: Twitter @AustandLastGen

Klima-Extremisten der „Letzte Generation“ nerven seit Tagen Autofahrer in der Bundeshauptstadt Berlin. Nun hat die Vereinigung „Die letzte Generation“ ihr Einsatzgebiet erweitert und auch den Flughafen Berlin-Brandenburg ins Fadenkreuz genommen. Ziel des Anschlags: Privatjets, welche mit Farbe besprüht wurden. Nun wurden pikante Details bekannt, wer von der Aktion betroffen war.

Wie die BZ berichtet gehörte das Privat-Flugzeug, welches die Vereinigung „Die letzte Generation“ auf Ihrem Twitter-Video als Spielzeug der Superreichen präsentierte, einer Gruppe von sechs Ärzten aus Dänemark. Die Ärzte gönnen sich das Oldtimer-Flugzeug als Fluggemeinschaft. An dem Tag, als ihr Flugzeug mit oranger Farbe besprüht wurde, waren sie zu einem Ausflug unterwegs in Berlin.

Auf Grund der Beschädigungen am Flugzeug konnte die Maschine aus Sicherheitsgründen zunächst nicht mehr die Rückreise nach Dänemark antreten. Die sechs Ärzte blieben in Berlin und mussten auf geplante Dienste und Operationen verzichten.

Klima-Extremisten besprühen Privatflugzeuge am Flughafen Berlin-Brandenburg mit Farbe | Das war geschehen

„Die letzte Generation“ berichtete selbst am Freitag (5. Mai 2023) auf Twitter über Ihre Aktion am Flughafen Berlin-Brandenburg. Danach wurde ein Zaun am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) durchschnitten. Durch das Loch im Zaun fuhren einige Extremisten mit Fahrrädern in RIchtung General Aviation Terminal (GAT), wo die vermeintlichen Täter Privatflugzeuge mit Farbe besprühten.

Auf einem Video könnt Ihr sehen, wie ein Mitglied der Vereinigung mit einem Feuerlöscher auf ein Privatflugzeug losgeht. Ähnlich wie bei Anschlägen auf das Hamburger Rathaus, ist der Feuerlöscher mit einer orangefarbenen Flüssigkeit gefüllt, die der Extremist auf das Flugzeug verteilt.

 


Begründet wird die Aktion von der „Letzte Generation“ mit folgenden Worten: „Komfort für manche, Todesurteil für andere – wir haben am Flughafen BER einen äußerst gefährlichen Gegenstand markiert. Der exzessive Luxus der Superreichen geht auf Kosten der Mehrheit und wir sollten das keinen Tag länger hinnehmen.“

Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, das ist derzeit noch nicht bekannt. Ebenfalls wurde noch nicht offiziell kommuniziert, wie viele Personen an der Tat beteiligt waren.

Angeblich sei der Flugverkehr durch die Aktion nicht beeinträchtigt worden. Doch das entspricht nur bedingt der Wahrheit, denn Privatflüge mit Ziel BER wurden nach uns vorliegenden Informationen doch beeinflusst. Dafür drehte eine der Sicherheitskräfte den Spiess um, nahm dem Täter den Feuerlöscher weg und besprühte ihn mit Farbe.

Klima-Extremisten besprühen Privatflugzeuge am Flughafen Berlin-Brandenburg mit Farbe | Frankfurtflyer Kommentar

Ja mei, ein paar nicht mehr ganz so junge Kids machen Blödsinn und nerven Mitmenschen. Das haben wir hoffentlich alle irgendwann mal gemacht, als wir jung waren. Sei es nur, weil wir unsere Eltern genervt haben oder aber, dass wir Dinge getan haben, die wir unter strafrechtlichen Gesichtspunkten vielleicht heute nicht mehr so tun würden. Ich kann mich selbst noch an eine Zeit erinnern, in der ich partout keine Kinder „in dieser Welt“ kriegen wollte. Nun gut, sterilisieren lassen habe ich mich damals nicht und heute bin ich froh darüber. Oder die an Häuserwände gesprühten „Fuck Chirac“-Parolen gegen Atomkraft. Erwachsen geworden sind doch trotzdem die meisten von uns.

Der eigentliche Skandal ist doch folgender: WIe kann es sein, dass eine Gruppe von Menschen mit Fahrrädern auf das Rollfeld eines internationalen Flughafens kommen kann? Ich meine, da sind doch Kameras. Und Zäune. Und diese Zäune sollten in der Regel doch auch gesichert sein. Oder aber es gibt einen Sicherheitsdienst.

Ich stand vor ein paar Tagen am Zaun vom Flughafen Bremen, um mit meinen Kindern Flugzeuge zu schauen. Da parkte jemand sein getuntes Auto in der Nähe des Zauns zum Flughafen, um Fotos zu machen. Da war in Sekunden die Airport-Security vor Ort.

Und in Berlin kannste einfach mal mit dem Velo auf das Rollfeld. Auch wenn der Flughafen nicht auf dem Gebiet des „Reichshauptslums“ liegt, vermag man den Spott nicht zu unterdrücken, denn „dit is Berlin“.

In München wäre man dafür vermutlich direkt wegen „gefährlichem Eingriff“ in den Luftverkehr verknackt worden und hätte das Land erst wieder in Freiheit in Zeiten gesehen, in denen wir uns hier in Deutschland unser schattiges Plätzchen unter Palmen suchen müssen.

14 Kommentare

  1. Spacx als Kennung für „Spacken“? Die Info über das beschmierte Flugzeug ist keinesfalls BZ- oder Bild-Niveau, sondern zeigt 1.) Ein bedenkliches Sicherheitsniveau am Flughaben Berlin 2.) Die Rücksichtslosigkeit der Klimaterroristen, die in ihrem Fanatismus auch Rettungswagen blockieren.

    • Das geht doch alles am Thema vorbei worüber hier diskutiert wird. Natürlich ist das nicht in Ordnung dass sich Unbefugte Zutritt zum Flughafengelände verschaffen und dann noch Sachbeschädigung vornehmen. Entsprechend hart sollte dies auch bestraft werden, das geht so nicht, diese Leute stehen nicht über dem Gesetz.
      Diese jedoch als Terroristen zu bezeichnen, finde ich sehr fragwürdig, wie Sie es in Ihrem Kommentar machen.
      Und über mehr als den reinen Tatbestand zu berichten, steht doch hier keinem zu, bspw. über abgesagte Operationen zu spekulieren. Insofern trifft es schon zu, diesen Artikel als reißerisch zu bezeichnen.

  2. Information über die Bedeutung des Wortes „Terrorist“ aus „Digitales Wörterbuch der detuschen Sprache“
    Etymologie
    Terrorismus m. ‘Ausübung von Terror, System der Gewalt- und Schreckensherrschaft’, entlehnt (Ende 18. Jh.) aus frz. terrorisme ‘auf Gewaltausübung fußende politische Herrschaftsform’ (1794), abgeleitet von frz. terreur ‘Gewalt- und Schreckensherrschaft, Gesamtheit der politischen Zwangsmittel zur Einschüchterung der Gegner und zur Zerschlagung des Widerstands’ (vgl. frz. la Terreur als historischer Terminus für die Periode der Jakobinerherrschaft 1793/94 in Frankreich, in der die Republik durch gewaltsame Unterdrückung aller Feinde der Revolution gerettet werden sollte; Robespierre: „La terreur n’est autre chose que la justice prompte, sévère, inflexible“), das auf lat. terror (s. unten) beruht. In dt. Texten wird Terrorismus zunächst auf die Jakobinerdiktatur bezogen und synonym mit Schreckenssystem in Frankreich oder Jakobinismus gebraucht, dann steht es allgemein für ‘Gewaltausübung, politische Unterdrückung, Planung und Ausführung von Gewaltaktionen’ und ist in jüngster Zeit (2. Hälfte 20. Jh.) politisches Schlagwort für kriminelle Tätigkeiten extremistischer Gruppen, die mit Anschlägen auf öffentliche und private Einrichtungen und Attentaten bestimmte Ziele durchsetzen wollen und die bestehende staatliche Ordnung bekämpfen. – Terrorist m. ‘wer Terrorakte verübt, Anhänger des Terrorismus’ (Ende 18. Jh.), nach gleichbed. frz. terroriste (1794), zunächst für Anhänger der Schreckensherrschaft der Jakobiner, dann verallgemeinert, heute besonders ‘Gewaltakte ausübender politischer Extremist’ (so im Frz. seit etwa 1920). terroristisch Adj. ‘den Terrorismus betreffend, mit Methoden des Terrors, gewaltsam’ (Ende 18. Jh.). terrorisieren Vb. ‘durch Terror einschüchtern, erpressen, Gewalt, politischen Druck ausüben’ (um 1800), nach gleichbed. frz. terroriser (1796). Terror m. ‘Gewaltherrschaft, systematische Verbreitung von Furcht und Schrecken zur Durchsetzung bestimmter Machtansprüche’ (vereinzelt seit den 30er Jahren des 19. Jhs., zuerst von römischen Verhältnissen, häufiger Anfang 20. Jh.), wohl direkte Übernahme (wenn auch unter Einfluß der älteren Entlehnungen frz. terreur, engl. terror) von lat. terror ‘Schrecken, einschüchternder Eindruck, schreckender Gegenstand, Schreckensnachricht’; zu lat. terrēre ‘(er)schrecken, in Schrecken setzen, einschüchtern’.

    Die sog. Letzte Generation will ihre politischen Ziele unzweifelhaft unter Anwendung von Gewalt durchsetzen. Das Sachbeschädigung und Nötigung hunderter unbeteiligter Bürger Gewaltanwendung ist, kann nicht ernsthaft bestritten werden.

  3. Ich zitiere mal wissenschaftliche Sprachforscher:
    „Ist es ein Akt des „Terrors“, sich mit der Handfläche auf eine Flughafenlandebahn zu kleben? Sind Zwanzigjährige, die Autos an der Weiterfahrt hindern, „Klimaterroristen“ (AfD)? Droht innerhalb der Klimaschutzbewegung gar eine „Klima-RAF“ (CSU-Mann Alexander Dobrindt) heranzuwachsen? Keinesfalls, urteilt eine Jury aus Sprachforschern: Sie kürte den Ausdruck „Klimaterroristen“ zum Unwort des Jahres 2022.“

    Und Sie kommen mit einer Definition aus der französischen Revolution um die Ecke. Das sagt ja schon alles. Dass die Sprache permanent im Wandel ist, scheint Ihnen fremd zu sein.
    Mich würde interessieren, wie Sie einen Attentäter bezeichnen, der Hunderte Menschen tötet – einen Terroristen? Sind diese Leute am BER also auf der gleichen Stufe des Extremismus wie so jemand?
    Peinliche Aussage.

  4. Eigentlich wollte ich über ein paar Formulierungen meckern, Sebastian. Extremist zum Beispiel. Und erklären, dass man selbst in München nicht so schnell verurteilt wird. Aber den letzten Halbsatz des Artikels („hätte das Land erst wieder in Freiheit in Zeiten gesehen, in denen wir uns hier in Deutschland unser schattiges Plätzchen unter Palmen suchen müssen.“) fand ist so schön, dass ich stattdessen einfach einmal loben muss: Schöne Pointe am Ende. Hat mir gute Laune gemacht. 🙂

    • Das freut mich. Am Ende sollen auch die eher ernsten Themen ein Stück weit unterhalten. Auch wenn sie polarisieren. Was sie ebenfalls dürfen.

      Und der Extremist ist ja nun auch häufig genug durchgekaut worden.

    • Na, wer bietet mehr – bei den „Lösungsvorschlägen“ oder der Bezeichnung für die Kleber? Da muss doch noch mehr gehen, als Wasserwerfer und Terroristen. Verhältnismäßigkeitserwägungen haben wir offenbar schon über Bord geworfen, da kann es dann doch auch ein bisschen radikaler sein.

  5. Wer die Aktivitäten der Kleber herunterspielt oder relativiert ist Mitläufer dieser anmaßenden Gruppierung, die sich das Recht herausnimmt die eigene Meinung als absolut zu setzen und Nötigung und Sachbeschädigung als Mittel zur Durchsetzung ihrer Ziele wählt. So beginnt der Einstieg in eine Diktatur und die Mitläufer ermöglichen den Diktatoren erst die Herrschaft. Wehret den Anfängen.

  6. Allzu viel Vertrauen in den Rechtsstaat scheinst du nicht zu haben, Norbert, wenn du Sorge hast, dass ein paar, bisweilen noch Windeln tragende, Jugendliche die Herrschaft übernehmen könnten. Umso mehr, als die Gruppe – von einem Thema abgesehen – rehct heterogen ist.

  7. In diesem Rechtsstaat werden 3000 Polizisten für eine handvoll sog. Reichsbürger aufgewandt, während die Rechtsanwendung z.B. für die Klimakleber eingeschränkt bis ausgesetzt wird. Daher habe ich kein Vertrauen in diesen Rechtsstaat mehr.

    • Scheint mir recht extrem, deine Wahrnehmung. Aber das scheint ja bei einigen Themen hier so zu sein. Wie gut, dass man in einer Demokratie anderer Meinung sein darf. Solange das geht, mache ich mir um den Rechtsstaat nicht allzu viele Sorgen.

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