Loft mit Gemeinschaftsbad? SWISS und das neue First Class Konzept

Foto: SWISS

SWISS will den Luxus in der First Class auf ein neues Level bringen. Ab 2026 können Passagiere im Airbus A350 eine exklusive „Grand Suite“ buchen. Die Airline spricht von einem abgetrennten Loft über den Wolken. Dieses besteht aus zwei verbundenen Suiten und bietet Platz für bis zu drei Personen. Der abgetrennte Wohnraum hat aber keinen eigenen Waschraum, diesen muss man sich mit anderen teilen..

Das Wichtigste auf einen Blick:

🛋️ SWISS führt 2026 die neue First-Class-„Grand Suite“ ein – ein Loft für bis zu drei Personen.
✈️ Zunächst im Airbus A350, später auch in A330 und Boeing 777 verfügbar.
🤔 Kritikpunkte: Nur eine Toilette in der First Class, unklare Abtrennung des Kabinengangs.

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Wie im Privatjet

Die neue Grand Suite entsteht, indem zwei benachbarte First-Class-Suiten mit einem Durchgang verbunden werden. So wird ein deutlich größerer, abgetrennter Bereich mit Wänden von über 1,80 Metern Höhe geschaffen. Der Raum lässt sich laut der Airline flexibel als Schlafzimmer, privates Esszimmer oder Arbeitsplatz nutzen. Damit richten sich die Schweizer gezielt an gemeinsam reisende Paare, Familien oder Geschäftsreisende, die während des Fluges Wert auf Privatsphäre und Individualität legen.

Mit dem Konzept erweitert SWISS also die Palette an Sitz- und Raumkonfigurationen in der First Class. Neben der klassischen Einzelsuite am Fenster und der mittleren „Suite Plus“, die für bis zu zwei gemeinsam Reisende gedacht ist, kommt nun eine dritte Option hinzu, die das Angebot erweitert und für bis zu drei gemeinsam reisende Gäste ausgelegt ist.

Durch Senses will SWISS das Premiumprodukt schrittweise modernisieren und mit der Einführung der Grand Suite auch etwas ausbauen. Ziel sei es, die Reise persönlicher und flexibler zu gestalten. Laut SWISS-Managerin Heike Birlenbach möchte die Airline den Gästen mit der Grand Suite „das Gefühl geben, über den Wolken ein eigenes Loft zu haben“.

Foto: SWISS

Loft mit Gemeinschaftsbad?

Es bleibt noch die Frage der Umsetzung. Die Hardware kennen wir schon von der neuen Lufthansa First Class. Die beiden Suiten, die zusammengelegt werden sollen, sind durch den linken Kabinengang des Flugzeugs getrennt. Dieser dient gleichzeitig als Flucht- und Evakuierungsweg für das ganze Flugzeug, aus diesem Grund kann der Gang vermutlich erst nach dem Start mit einer Wand oder ähnlichem von der dahinter liegenden Business Class abgetrennt werden.

Weiteres Manko ist die Toilette: Für die gesamte First Class steht im vorderen Kabinenbereich nur ein Waschraum zur Verfügung. Diesen muss bzw. wird auch die Person nutzen, die auf 1K sitzt. Außerdem sind ja auch noch die Piloten da… Damit haben wir dann quasi ein Loft mit Gemeinschaftsbad.

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SWISS Grand Suite: Einführung ab 2026

Verfügbar wird die SWISS First Grand Suite ab Anfang 2026. Zunächst wird sie auf den neuen Airbus A350 angeboten, die sukzessive in die Flotte integriert werden. Parallel dazu erfolgt der Umbau der Airbus A330, später soll auch die Boeing 777 mit der neuen First-Class-Kabine ausgestattet werden.

Damit bleibt SWISS eine der wenigen Airlines weltweit, die auf allen Langstreckenflügen eine First Class anbietet. Die Buchung der Grand Suite wird ausschließlich über die SWISS First Hotline mit Concierge-Service möglich sein. Hier also ein weiteres Merkmal, das den exklusiven Charakter des Produkts unterstreichen soll.

Foto: SWISS Airbus A350

Loft mit Gemeinschaftsbad? SWISS und das neue First Class Konzept | Frankfurtflyer Kommentar

SWISS will noch deutlich stärker in das obere Premiumsegment einsteigen. Während andere Airlines ihre First Class zurückfahren oder nur auf ausgewählten Strecken anbieten, hält SWISS daran fest, die Luxusklasse auf allen Flügen anzubieten. Mehr noch: Künftig spricht man die zahlungskräftige Zielgruppe im Luxus- und Geschäftsreisebereich an, die gelegentlich auch auf Privatjets zurückgreifen könnten. Sollte das angenommen werden, wird sicher auch Lufthansa über eine ähnliche Umsetzung nachdenken.

Die Idee, zwei Suiten zusammenzulegen, ist an sich ein guter Ansatz und schafft neue Möglichkeiten. Unklar ist aber, wie man die Abtrennung des Durchgangs vornehmen wird und ob nur ein dünner Vorhang oder eine Schiebetür zum Einsatz kommt. Das Problem mit der einzelnen Toilette bleibt, daher wirkt das Konzept auf den ersten Blick nicht so wirklich durchdacht. Für drei First Class Tickets kann man schließlich auch etwas erwarten.

Was denkt Ihr über dieses Loft-Konzept in der First Class? Hinterlasst uns gerne einen Kommentar!

23 Kommentare

  1. Mal wieder mehr Schein als Sein. Ich hoffe das kostet die Gäste keinen Cent extra. Oder will man hier künftig auch noch den Gang mit verkaufen?

    Was passiert eigentlich, wenn 1A schon gebucht ist und dann jemand dieses „Loft“ buchen will? Wird der Gast auf 1A dann „aus operativen Gründen“ zwangsumgesetzt?

    • Wenn 1A gebucht ist, dann ist diese Grand Suite nicht mehr möglich.

      Die Zielgruppe die so etwas bucht, die Bucht vermutlich aber eher Wochen im Voraus und nicht am Tag des Abfluges.

      • Auch Wochen vorher kann 1A schon belegt sein. Man wird also lieber nur mit 1A fliegen als 1A umzusetzen? Kann ich mir bei LHG in der heutigen Zeit nicht vorstellen.

        • Also schon in der jetzigen First wirst du ja nicht einfach umgesetzt. Ich habe es schon erlebt, dass ich vor dem Flug angerufen wurde oder am Flughafen gefragt wurde ob ich bereit sei mich umzusetzen.

          Und ganz ehrlich, wen juckt es ob er 1A oder 1K sitzt? 99% der Personen die die First buchen, vermutlich nicht und die werden hier den Skandal nicht sehen.

          • sagt der, der sich selbst schon öffentlich über Probleme bei der Sitzplatzauswahl echauffiert hat 🤣🤣🤣

            Die Mehrheit hat nun mal irgendwelche Präferenzen, aus welchen Gründen auch immer.

  2. OK, das ist wohl jemand vom Lufthansa Konzern mal mit der Etihad Residence geflogen, war schwer beeindruckt und hat zuhause gemeint, das machen wir auch, aber in billig. Wobei sich billig natürlich nicht auf den Preis bezieht.

  3. Was ein bullshit Idee! Gang bleibt Gang… Es geht nur noch darum, dem Kunden Geld abzuziehen. Und das bitte viel wenig Aufwand.
    DasToiletten Thema ist schon in der Allegris Biz ne Katastrophe. Da gibts 2 Toiletten. Für Männer ein Pissoir wäre mal ne Idee…zur Entlastung der zu wenigen Toiletten.

    • Was ein bullshit Kommentar!
      a) Nenne mir ein Wirtschaftsunternehmen, das nicht darauf ausgerichtet ist, möglichst viel Umsatz und Profit zu generieren (oder wie Du es umschreibst, dem Kunden Geld aus der Tasche ziehen).
      b) Und wo willst Du Dein erwünschtes Pinkelbecken platzieren? In der Galley? Am besten gleich noch ein Bidet, Töpfchen für <2 jährige und ein Katzenklo mit installieren damit wirklich alle zufrieden sind.

      Zum Thema: Wenn sie diese (zugegebenermaßen seltsame) Idee verkauft bekommen, machen sie doch alles richtig. Wenn nicht, bekommt es eh keiner mit und man ändert still und heimlich die Verkaufsstrategie. Denn: Probieren geht über studieren!

        • Nö! Bin ich in First noch nicht und habe es auch nicht vor.

          Da die Pissoirs aber zusätzlich im normalen „Waschraum“ installiert worden sind, löst es das Problem von Michael2 aber trotzdem nicht.

      • Natürlich muss ein Unternehmen Profit machen.

        Hinterfragt werden darf, ob es langfristig sinnvoll ist, jahrelang maximal das Nötigste zu tun (und sich als CEO des gesamten Vereins damit zu brüsten) mit dem Ergebnis, dass die Kernmarke rote Zahlen schreibt und der NPS so tief im Keller ist, dass sich die Kernmarke nicht einmal traut, diesen zu veröffentlichen. Jahrelang hat das leider wirtschaftlich sehr gut funktioniert.
        Die SWISS ist profitabel, aber eben Teil der LHG. Als ehemaliger Intensivkunde (zwangsweise durch das Business) kann ich sagen, dass ich dieses Sparen am Kunden bei den Flügen und am Boden bei den Airlines der Gruppe sehr deutlich gemerkt habe und dass dies Konsequenzen hatte. Ich fliege nicht mehr LHG, und wenn ich mich mit ehemaligen Kollegen unterhalte, dann habe nicht nur ich das Gefühl, ausgenommen worden zu sein.

        Ich finde aber Alex hat diesbezüglich recht: Das ist eine billige Idee und der Versuch, diese teuer zu verkaufen. Die SWISS darf das probieren, und wenn sie genug zahlungskräftige Kunden findet, dann wird das Konzept ein Erfolg.

    • Beim altbackenen Begriff „Pissoir“ zucke ich immer zusammen… liebe Leute, nennt das Ding doch einfach „Urinal“: Klingt einfach besser und ist zeitgemäßer… habe so ein Teil bereits vor 25 Jahren (!) in meinem Einfamilienhaus eingebaut und freue mich mehrmals täglich drüber :-). Sollte es nicht nur in Flugzeugen, sondern auch in Hotel-Badezimmern etc. etc. etc. geben, um die unseligen Zielübungen von Männern, die im Stehen in normale Toilettenschüsseln pinkeln (würg… kotz… ekel) zu vermeiden.

      • Und wieso sollte ich ein Zimmer mit Pissoir, oh Pardon, Urinal wollen? Ich mag das in meinem Hotelbadezimmer nicht unbedingt haben. Schön, dass man davon ausgeht, dass die Herren der Schöpfung wieder eine Extrawurst brauchen.

  4. Auch wenn ich die Doppelsuite in den neuen First Class-Produkten von LH und LX als völlige Fehlkonstruktionen empfinde, so ist die Idee der Grand Suite garnicht mal so schlecht (…auch wenn es nahe liegt, das die LHG damit nur eine „Billig“-Version von The Residence mit einfachsten Mitteln nachbauen will…). Trotzdem: Für die eine oder andere 3-köpfige Familie mit sehr viel Geld dürfte das eine interessante Option sein, durch die Zusammenlegung der beiden Suiten vgl.weise privat gemeinsam reisen zu können. Sofern man insgesamt nur den Preis für die doppelt belegte Suite plus die Fenstersuite sowie max. einen kleinen 3-stelligen Aufpreis für die Abtrennungen, extra Teppich im Gang usw. bezahlt, hat die Sache Charme. Sollten man jedoch versuchen auch preislich in Richtung The Residence zu gehen, wird das ein mehr als verdienter Rohrkrepierer… Leider vermute ich jedoch, das Letzteres der Fall sein wird.

    • bei Frankfurtflyer geht es doch längst nur noch um Selbstdarsteller. wie toll man ist und welchen Status man hat. und wie die Kabine in der First Class (die ja scheinbar wichtig ist) auszusehen hat.

      alles ziemlich arm

  5. ne lachnummer!wie zu backpacker-/jugendherbergszeiten: toilette auf dem flur/gang🤣
    im ernst, man versucht den f..kup in der design planung zu vermarkten.
    welldone team marketing!
    6 setzen der rest vom club!

  6. Da fliege ich lieber mit meiner Frau weiterhin mit SQ im 380iger. Dort kann man auch die beiden suitwn zusammenlegen,hat ein tolles Doppelbett und ein garantierten Rtop Service.

    • Gegen die Suiten im SQ A380 ist die neue Lufthansa Group First Class sehr bescheiden, man muss allerdings sagen, dass das auch für die meisten anderen First Class gilt, nur Etihad kann da mit den Apartments und der Residence mithalten. Und SQ bietet das alles seit 7 Jahren, und die Preise sind nicht höher als bei Lufthansa, man kann oft sogar günstiger buchen als bei LH. Mit der Suite im A380 setzt SQ seit Jahren den Maßstab, selbst die meisten Privatjets sind da viel unkomfortabler und enger und haben keine separaten Betten, nur die ganz teuren Privatjets wie Gulfstream G700 und Bombardier 7500 können da beim Komfort mithalten.

  7. Hab auf einem anderen Portal gelesen, soll das 3fache Kosten vom normalen Ticketpreis.
    Ich hab nur gelacht.
    Ich flieg gern F bei Swiss und bin Froh, das in der 777 eine andere First eingebaut wird.
    Wenn nicht steige ich definitiv um.
    Aber das Konzept ist doch Müll.
    Wer auf den Plätzen sitzt, hat doch schon zur BC einen Vorhand und noch vorne auch. Was bringt da eine Tür für zusätzlichen Nutzen?
    Ich würde schon kein Euro für dieses Mittelding bezahlen, wenn buchen wir zu 2 je ein Fensterplatz.
    Hätte Swiss einfach die First von der 777 etwas aufgepäppelt, wäre ich voll zufrieden.
    Zum Glück gibt es Alternativen, da nehm ich gern ein Umweg in Kauf.

  8. Wie stellt Swiss das sich vor wenn man 2 Plätze bucht und zahlt – das wäre dann ja 1A &K. Ist per de schon mal nicht billig.
    Bekommt dann der 3te die beiden Mittelplätze oder werden wir dann in die Grandsuite umgebucht?
    (Bevor jemand den Witz bring: oder Swiss verlangt den Aufpreis von mir oder verlangt, dass beide in die Mittelsuite gehen)

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