Lufthansa Airbus A340-300 muss über den Niederlande umdrehen mit Triebwerkschaden

Lufthansa

Ein Lufthansa Airbus A340-300 musste am 19. September kurz nach dem Start in Frankfurt den Steigflug auf etwa 23.000 Fuß abbrechen, und man hat sich über den Niederlanden dazu entschlossen, den Flug abzubrechen und zurück nach Frankfurt zu fliegen. Grund für den Flugabbruch war ein Ausfall von einem der vier Triebwerke.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Notfallentscheidung: Lufthansa A340-300 kehrt wegen Triebwerksausfall über den Niederlanden nach Frankfurt zurück.
🔧 Alter & Technik: Fast 29 Jahre altes Flugzeug – robust, aber wartungsintensiver.
🛫 Konsequenzen: Flug LH432 und Rückflug LH433 gestrichen, Passagiere umgebucht.

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Der Flug LH432 von Frankfurt nach Chicago sollte am 19. September von dem fast 29 Jahre alten Airbus A340-300 mit der Registrierung D-AIGM durchgeführt werden. Dabei hob das Flugzeug in Frankfurt auch einigermaßen pünktlich ab, allerdings musste die Crew den Steigflug bereits beim Überfliegen von Köln auf etwa 23.000 Fuß abbrechen. Hier wurde laut Aviation Herald das Triebwerk Nummer 1 (das äußere Triebwerk auf der linken Seite) abgeschaltet und konnte offensichtlich auch nicht wieder gestartet werden.

Der Airbus A340-300 flog noch weiter auf Kurs Richtung Nordamerika, bis man sich etwa 10 Minuten später dazu entschloss, den Flug abzubrechen und nach Frankfurt zurückzukehren. Die Crew beantragte bei der Flugsicherung das Ablassen von Treibstoff vor der Landung, was auch genehmigt wurde und dem Flugverlauf zufolge über dem Hunsrück vorgenommen wurde.

Nach knapp unter 2 Stunden landete der Airbus A340-300 mit nur drei Triebwerken sicher in Frankfurt. LH432 und auch der Rückflug nach Chicago (LH433) wurden in Folge des Zwischenfalls gestrichen und die Passagiere auf andere Flüge umgebucht.

War das Alter des Flugzeuges ein Problem?

Der Airbus A340-300 blieb nach der Landung in Frankfurt für fast eine Woche am Boden und wurde hier vermutlich von Lufthansa Technik in dieser Zeit wieder für den weiteren Einsatz fit gemacht. Am 26. September flog die D-AIGM dann wieder erfolgreich mit Passagieren nach Abuja in Nigeria.

Auch mit einem Alter von fast 29 Jahren gelten die Airbus A340-300 bei Lufthansa als sehr robust und zuverlässig, weshalb sie unter anderem sehr gerne auch nach Afrika eingesetzt werden, wo die Ersatzteilversorgung nicht so eng ist wie in Europa und ein Ausfall kritischer wäre.

Lufthansa hat sehr aufwändige Programme aufgelegt, um die teils recht betagten Langstreckenflugzeuge für den weiteren Einsatz fit zu halten, denn man benötigt sie aufgrund von verspäteten Lieferungen neuer Flugzeuge weiterhin. Allerdings ist es kein Geheimnis, dass Flugzeuge wie auch Autos mit dem Alter wartungsintensiver und auch anfälliger für kleinere Probleme werden – wie auch in diesem Fall.

Technisch gesehen hätte der Airbus A340-300 den Flug nach Chicago problemlos und sicher auch mit drei Triebwerken durchführen können, und es gibt auch dutzende Fälle, bei denen man über dem Atlantik ein Triebwerk abgestellt hat und den Flug noch wie geplant zu Ende fliegen konnte. Allerdings macht man dies nur sehr selten, wenn man zu einer Außenstation wie Chicago fliegt, da man hier den Rückflug sicher riskiert. Auch hatte die Atlantiküberquerung noch nicht begonnen, was für die Crew sicher ein entscheidender Faktor war.

Lufthansa Airbus A340-300 muss über den Niederlanden umdrehen mit Triebwerkschaden | Frankfurtflyer Kommentar

Zwischenfälle wie dieser sind selten, allerdings kommen sie bei der Menge an Flügen doch immer wieder vor. Gefährlich sind sie nicht, und allein die Entscheidung, zurück nach Frankfurt zu fliegen, zeigt, wie vorsichtig man in der Fliegerei doch immer ist, denn technisch wäre es kein Problem gewesen, bis nach Chicago zu fliegen.

Auch wenn wir alle wissen, dass solch eine Situation nicht gefährlich ist – wer in solch einem Flugzeug einmal sitzt, in dem die Durchsage kommt, dass man nun umkehren muss, dem wird selbst als erfahrenem Vielflieger etwas flau im Magen. Zum Glück sind Crews nicht nur darauf trainiert, ein Flugzeug sicher zu fliegen, sondern auch in solchen Situationen den Sachverhalt zu erklären, sodass es am Ende doch nur „nervig“ ist, dass man nun andere Reisepläne machen muss.

Fliegt Ihr gerne mit dem Lufthansa A340-300 oder macht er Euch wegen dem Alter Sorgen?

Review: Lufthansa CityLine Business Class auf der Langstrecke im Airbus A340-300

11 Kommentare

  1. Klitzekleine Anmerkung: Gemäß der abgebildeten Flugkarte kurvte die Maschine nicht über dem Schwarzwald, sondern deutlich nordwestlicher in einem Dreieck Saarland, Hunsrück und Pfälzer Wald.

      • Na so ganz falsch lag der Herr Autor nicht, Schwarzwälder Hochwald ist die korrekte Bezeichnung und ist die höchste Erhebung des Hunsrück, so ganz nebenbei und ebenso nebenbei Triebwerksausfälle sind im übrigen nicht ganz ungefährlich, Piloten müssen dann Geschwindigkeit, Höhe, Trimmung, Neigunswinkel anpassen, ergo Autopilot vorerst off, da man einem asymetrischen Schub zurechtkommen muss. Check aller Triebwerksrelevanten Systeme, denn Ursachen für Triebwerksausfälle können vielfältig sein. Besonderes Augenmerk sollte der Pilot auf die Korrektur der Streckenführung legen. Wie bei diesem abgebrochenen LH-Flug ergeben sich diese zwangsläufig, da bekanntlich 25% der Steigleistung nicht mehr zur Verfügung standen und diese Maschine noch im Steigflug befand.

        • Fliege am Samstag 4.Oktober nach San José mit dem gleichen Typ. Ist ein sehr zuverlässiges Flugzeug. Ein Triebwerk kann schon mal ausfallen. Der Typ hat ja 4 davon. Ich hatte das schon einmal, keiner hat etwas gemerkt…..

  2. Ich kam gestern mit einem solch alten Klepper sicher mit LH aus Kasachstan zurück.
    Trotzdem habe ich bei diesen alten Schätzchen ein doch etwas mulmiges Gefühl. Stichwort Materialermüdung.

  3. Ich denke auch nicht, dass die Sicherheit bei so einer alten aber gut gewarteten Maschine ein Problem ist, aber die Zuverlässigkeit leidet halt stark, diese Maschinen fallen viel häufiger aus, was ja selbst bei der Flugbereitschaft der Bundeswehr dazu führte, dass die alten A340-300 überhastet gehen mussten und durch Airbus A350 ersetzt wurden, weil die Politiker die ständigen Ausfälle nicht mehr ertragen haben. Ich finde die alten Klepper wie A340-300 und Boeing 767 und 757 furchtbar und fliege nicht mehr mit ihnen.

  4. Gestern stand in der Zeitung, LH habe alle noch verfügbaren Bremsenteie für den A340 aufgekauft und eingelagert. Wenn die aufgebraucht sind, ist für die Maschinen definitiv Schluss.

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