Lufthansa behält das bunte Lovehansa-Flugzeug

Foto: Lufthansa

Der Pride Monat Juni steht vor der Tür, viele Unternehmen wollen auf die LGBTQ+-Gemeinschaft aufmerksam machen und sich für Gleichberechtigung und gegen die Ausgrenzung vom Minderheiten einsetzen. Es gibt unterschiedliche Wege dies zu zeigen, Lufthansa hat dafür letztes Jahr ein Flugzeug in Regenbogenfarbe getaucht.

Die Airline hat eine Sonderbeklebung entworfen und einen Airbus damit versehen, die außergewöhnliche Optik sollte zunächst nur temporär bleiben. Bei der mit D-AINY registrierten Maschine handelt es sich um einen Airbus A320neo, dessen bunte Aufschrift „Lovehansa“ nun dauerhaft bleiben wird. Die Nachricht kam am internationalen Tag gegen Homophobie.

„Sowohl nach innen als auch nach außen repräsentiert es unsere nicht-ausgrenzende Lufthansa-Identität“

Neben dem Schriftzug wurden auch noch weitere kleinere Merkmale wie das Welcome-Panel neben der Eingangstür an den Jet geklebt.

Lufthansa bringt Farbe in die Luft

Bereits ein Jahr zuvor hat Luxair eine Maschine im Pride-Outfit ausgestattet, der Kranich-Partner hat sich quasi zum Vorbild gemacht. Neben der bunt beklebten Dash hat die Airline zahlreiche Merchandising Artikel kreiert. Pride soll das Gefühl ausdrücken, wenn queere Personen selbstbewusst mit ihrer sexuellen Orientierung und ihrer sexuellen Identität umgehen und ihr „Anderssein“ (gemessen an der Heteronormativität) akzeptieren, anstatt es als Last zu sehen.

Auch mit der Diversity-Beklebung hat der Kranich klare Signale versprüht und ein paar Wellen geschlagen. Mit dem Airbus A330 wurde letztes Jahr die Nationalmannschaft zum WM-Trainingslager gebracht.

Lufthansa fliegt Nationalmannschaft zur WM nach Katar mit klarer Botschaft #DiversityWins

Lufthansa behält das bunte Lovehansa-Flugzeug | Frankfurtflyer Kommentar

Die Reaktionen auf die Sticker und die anfangs verwendeten bunten Kopfschoner waren gemischt und so vielfältig wie unsere Gesellschaft. Auch auf unserem Blog gab es einige Kommentare dazu, einige fanden es übertrieben oder überflüssig, andere längst überfällig oder außergewöhnlich.

Mit Instagram-Botschaften, Wagen auf der CSD-Parade, dem Verzicht auf „Damen und Herren“ und ähnlichen Maßnahmen will man zeigen, dass das Thema Vielfalt und Chancengleichheit deutlich an Bedeutung gewonnen hat.

Wie manche Medien berichten soll die Lovehansa nun „für immer“ bleiben- oder bis eine der bestehenden Töchter oder Neugründungen wie City Airlines Bedarf melden und der Airbus kurzfristig wechseln muss. Eine kleine Übersicht der aktuellen Sonderlackierungen bzw. -beklebungen findet Ihr hier.

 

20 Kommentare

  1. Ich würde ja eher sagen das viele auf die Hypewelle aufspringen, um die eigene Marke zu pushen, das ist esn aber dann auch schon.

    Es ist, oder WAR inn, inzwischen nervt es nur noch weil die LGBTQ+ Community jedem der es hören will, und erst recht denen die es nicht hören wollen, deren Lebensweisen aufdiktieren will.

    Wer dem nicht folgt, oder diese Ideologie nicht pusht, ist automatisch homophob und wird von einem Shitstorm platt gemacht.

    Also springen die Firmen lieber auf die Welle auf.

    • Hype…schon klar. Niemand bekommt was aufgedrückt, oder weggenommen. Es geht um eine Bevölkerungsgruppe , die vor 80 Jahren ins KZ kamen, bis in die 60er ins Gefängnis kam und mit Berufsverbot belegt wurde nur weil sie anders LIEBEN. Heute gehen die massive Übergriffe auf diese Community steil nach oben. Einfach mal die Berliner Statistik anschauen, bevor sie hier Unsinn verbreiten. ES GIBT NOCH VIEL ZU TUN. Schon wenn man sich so ereifert, kann man von homophobie sprechen. Man kennt das ja, ich habe nix gegen …. Aber…

  2. Wieviele Flieger hat die LH? Und jetzt wird einer als Pride-Flieger unterwegs sein und das triggert schon 2 dieser einschlägigen Kommentare. Es gibt kein besseres Zeichen dafür dass solche Aktionen immer noch nötig sind. Echt traurig eigentlich.

  3. Statt sich so dem Zeitgeist anzubiedern (wo ist denn die Notwendigkeit? Meint allen Ernstes jemand, die LH sei homophob??) sollte sich die LH lieber Mal um Kunden und Service kümmern.

    • Nein aber es gibt garnicht mal so wenige Mitarbeiter, für die hat dieser Flieger eine ENORME Emotionale Bedeutung. Genua so wie die Erlaubnis, einen Anstecken mit regenbogenfarenen Leitwerk offen an der Uniform tragen zu dürfen. Man glaubt es vielleicht nicht, aber damit hebt man die Stimmung im Konzern!

  4. Mega! Find ich super, gerne in jeder Airline der LHG solche Flugzeuge dauerhaft gestalten und gegen Diskriminierung & Vorurteile in die Welt fliegen! Super Aktion! Mir sind Werte wichtig, und für mich fließt sowas in meine Airline-Wahl ein.

  5. Diese Aktion ist im Kern doch nichts anderes als eine mediale Ablenkung vom wirklichen Problem: Der Kundenverachtung, die die Lufthansa ihren Fluggästen seit einigen Jahren – mit deutlicher Steigerung seit Corona – entgegenbringt. „Hatehansa“ wäre die wirklich passende Aufschrift auf den Jets. Was ich teilweise in den letzten beiden Jahren mit der Lufthansagruppe (besonders oft in der Business Class) erlebt habe, spottet jeder Beschreibung. Insofern wundert mich es auch nicht, das lt. einer aktuellen Umfrage 2 von 3 LH-Kunden die Airline nicht weiterempfehlen würden. Ein Desaster für einen selbsternannten „Premium-Carrier“. Leider aber vergleichbar mit der Bahn: Je schlechter die Gesamtheit der Kunden behandelt wird, umso höher das Podest für die Regenbogenflagge. Was ich mir wünsche? Das die Airline endlich wieder allen Kunden ein angenehmes, wetschätzendes Reiseerlebnis bietet.

  6. Wie bei so vielen Dingen im Leben gibt es doch auch hier nicht nur schwarz und weiß, auch wenn wir das heute alle gerne so einfach hätten.

    Wohl die Wenigsten würden Lufthansa ohne solch eine Aktion eine LGBT*-feindliche Unternehmenskultur attestieren. Vor dem Hintergrund könnte man sagen, dass LH so eine Marketingmaßnahme nicht nötig hat. Man könnte aber genauso gut sagen, dass durch die Unternehmenskultur LH gerade das Recht hat solch eine Lackierung zu fliegen.

    Aber, und jetzt kommt der entscheidende Punkt: ich finde das gut und ich will das nicht, sind zwei total akzeptable Meinungen (solch ein Flugzeug). Wenn ich das aber nicht gut finde, habe ich kaum eine Wahl. Der Flug ist gebucht, die Maschine wird zugelost. Und schon sitze ich in einem Flieger, der mir vielleicht Werte vermitteln will, zu denen ich nicht stehe.

    Während ich mich beim Rewe mit Regenbogenfahne abwenden und zu Edeka gehen kann, geht das in der Situation nicht.

    Vielleicht an einem anderen Beispiel: Du bist fanatischer Schalke 04-Fan. Du buchst einen Eurowings-Flug. Eingesetzt wird der Mannschafts-Airbus mit schwarz gelber Lackierung. Dann findest Du das blöd.

    Ich wünsche mir mehr „ich kaufe ein Produkt oder eine Dienstleistung“ und weniger „ich will nur ein Produkt kaufen, muss aber eine Haltung mit kaufen“.

  7. Habe gerade vier Kurzstreckenflüge (deutsch und innereuropäisch) mit LH hinter mir: 1 annullierter Flug (Zubringerflug), dadurch eine Umbuchung mit 2 Stunden Verspätung, ein verspäteter Zubringerflug mit Sprint in FRA, ein verspäteter Flug.
    Solange die Kernkompetenz (Zuverlässigkeit) nicht stimmt, kann ich auf Marketingaktionen wie dieser hier gern verzichten. Und im Übrigen ist es auch überflüssig albern, da Homosexualität in Deutschland nun wirklich seit drei Jahrzehnten kein Problem mehr ist.

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