Lufthansa führt neue Boarding Gruppen ein

Das Boarding eines Flugzeuges ist eine Wissenschaft für sich und Airlines schaffen hier verschiedenste Systeme, wie das Einsteigen organisiert wird. Einer meiner Kritikpunkte an Lufthansa war immer, dass das Boarding recht unstrukturiert ist und das Priority Boarding nicht wirklich funktioniert. Ab dem 7. November wird sich dies allerdings ändern und Lufthansa führt das Boarding nach Gruppen ein.

Dabei will Lufthansa besonders den Einsteigevorgang durch die bessere Strukturierung beschleunigen und somit Zeit und Geld am Boden sparen. Aber auch für die Passagiere kann ein gut organisiertes Boarding deutlich angenehmer und entspannter sein.

Lufthansa selbst geht mit den sechs neuen Boarding Gruppen allerdings einen sehr eigenen Weg und die Praxis wird es zeigen, wie gut die neuen Boarding Gruppen bei Lufthansa funktionieren. Ich sehe hier zumindest noch einige Stolpersteine.

Die neuen Lufthansa Boarding Gruppen

Lufthansa wird das Boarding ab dem 07. November ab einer Reihe von deutschen und europäischen Airports in sechs Gruppen boarden.

Hierbei gibt es ein traditionelles Pre-  Boarding und Priority Boarding für Status Gäste und Business Class Passagiere.

Besonders interessant wird es bei der Economy Class, denn hier werden die Gruppen nicht nach Sitzreihen gebildet, sondern nach Fenster-, Mittel-, oder Gangplatz.

Die neue Sortierung der Economy Class Passagier nach Fenster-, Mittel- oder Gangplatz soll das Einsteigen deutlich beschleunigen und wird bei Lufthansa als „Wilma Boarding“ bezeichnet wird. Wichtig hierbei ist, dass zusammenreisende Passagiere dennoch zusammen einsteigen dürfen.

Meine Gedanken zu den neuen Lufthansa Boarding Gruppen

Grundsätzlich sehe ich die Unterteilung der Passagiere in mehrere Boarding Gruppen bei Lufthansa als sehr positiv an, denn das öfter unstrukturierte Boarding war etwas, das mich bei Lufthansa häufig sehr gestört hat.

Aktuell scheint es so zu sein, dass das neue Boarding vor allem für Kurzstreckenflüge gedacht ist, denn beim Priority Boarding kommt die First Class mit keinem Wort vor. Allerdings muss man auch ehrlich sagen, dass im Idealfall First Class Passagiere ans Gate gebracht werden (in Frankfurt und München mit einer Limousine) oder an Außenstationen durch einen Personal Assistent, der sich dann um das Pre Boarding kümmert.

Besonders bei dem Boarding in der Economy Class werden die Passagiere der Gruppe 5 bei vollen Flügen Probleme bekommen, das Handgepäck in den Gepäckfächern zu verstauen. Der große Vorteil für Lufthansa wird allerdings sein, das dann tatsächlich nur noch wenige Passagiere in den Gängen sind und man die Handgepäckskoffer sehr einfach und schnell wieder aus dem Flugzeug bekommt, um sie im Frachtraum zu verladen. Für die Passagiere auf den beliebten Gangplätzen ist dies natürlich sehr ärgerlich.

Sehr gespannt bin ich auch, wie konsequent Lufthansa auf die Durchsetzung der Boarding Gruppen achten wird. Hier ist man nach meiner Erfahrung gerne etwas nachlässig und weist Passagiere am Gate nicht ab, wenn diese eigentlich noch nicht an der Reihe sind.

Lufthansa führt neue Boarding Gruppen ein | Frankfurtflyer Kommentar

Ich bin gespannt, wie sich die neuen Lufthansa Boarding Gruppen in der Praxis bewähren. Ich persönlich finde die Einführung von Boarding Gruppen bei Lufthansa eine sehr positive Entwicklung. Wie gut das Wilma Boarding allerdings in der Praxis funktionier wird sich zeigen, denn Lufthansa ist die erste Airline, welches dieses Konzept anwendet.

Gerade für Passagiere mit Gangsitzen in Gruppe 5 bedeuten die neuen Boarding Gruppen, dass man besonders bei großem Handgepäck Probleme bekommen könnte dieses zu verstauen.

16 Kommentare

  1. Es soll „IT gestützt“ sein, was wohl heißt, dass Passagiere die nicht dran sind abgewiesen werden.
    Und in FRA kommt es auch, nur nicht sofort oder lese ich was falsch?!

  2. Ich finde es in dieser Art eine Frechheit. Besonders, weil es Alleinreisende diskriminiert, wenn sie nicht Geld für einen Fensterplatz zahlen wollen. Da wird EasyJet noch attraktiver.

      • Seit man für Sitzplatzreservierungen bei LH zur Kasse gebeten wird. Ich finde es eine Diskriminierung, wenn ich nur als Letzter einsteigen muss, weil ich allein reise. Paare dürfen ja dann schon vorher, weil mind. einer in der Mitte sitzt.

  3. Das wird genauso chaotisch wie bisher. Es kann doch keiner prüfen, wer mit dem wirklich zusammenreist. Und selbst wenn, müssen diese dann ggf doch wieder aufstehen. Und ob die Koffer der Gangplatz-Pax dann wirklich so schnell rauskommen.. Ich weiß ja nicht. Stattdessen mal lieber auf Größe und Anzahl des Handgepäcks achten..
    Ich war wirklich kein Air Berlin Freund, aber hat man da nicht von hinten nach vorne geboardet? Ich bin nur 3 mal mit AB geflogen, weshalb ich nicht repräsentativ bin mit der Erfahrung, aber es ging bei diesen 3 mal deutlich schneller als bei allen LH Flügen bisher

  4. Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle Passagiere mit Gangplätzen. Da LH die Devise hat, dass alles, was durch die Flugzeugtür passt, als Handgepäck erlaubt ist, besteht damit keinerlei Chance mehr auf einen Stauplatz für das Handgepäck. Persönliche Bereiche für jeden Sitzplatz in der Overhead Bin wären hier die Lösung. Denn es gibt jede Menge geizige rücksichtslose Passagiere, die größeres Handgepäck mitnehmen als andere aufgeben. An der Sicherheitskontrolle sieht man regelmässig was da alles drin ist. Und LH tut absolut nichts dagegen. Dazu die ganzen Diskussionen mit Leuten die zusammen reisen und daher mit einer anderen Gruppe boarden wollen. Der SuperGAU wird sein, wenn es wirklich IT gestützt ist und die Ignoranten minutenlang versuchen, trotzdem durch das Quick Boarding Gate zu kommen, was natürlich nicht funktionieren wird. Aus Kopenhagen, wo das getestet wurde gab es angeblich Verzögerungen von bis zu 1 Stunde deswegen. Noch eine andre Frage, wo bei Window Middle Aisle ist das l von Wilma? So dumm wie der Name ist das Prinzip.

    • Das Handgepäck ist wirklich seit der Einführung der light-Tarife eine verschärfte Herausforderung. Ich weiß nicht, warum sich die Fluggesellschaften um eine striktere Kontrolle drücken. Vielleicht zu aufwendig.
      Alles über – sagen wir einmal – 3kg ist für mich kein Handgepäck.
      Größeres Handgepäck für Geschäftsreisende, die aus nachvollziehbaren Gründen nicht auf den Koffer warten möchten, kann man ja mit C- und Flex-Tickets verknüpfen.
      Schaun wir mal. Mir persönlich ist die Frage nicht mehr wichtig. Die große Zeit der Fernreisen ist altersbedingt vorbei. Wenn hier oder bei YHBU oder wo auch immer noch einmal ein C-Schnäppchen in die weite Welt auftaucht, werden wir das sicher nicht ausschlagen, Handgepäck ist da freilich kein Problem.

      • Sorry, aber 3kg wären ein Witz. Ich werde meine teure Fotoausrüstung bestimmt nicht aufgeben. Und was hat das Gewicht mit der Größe zu tun? Die Größe halte ich immer ein. Die 8kg sind aber schon etwas, wo ich mir überlege, eine andere Airline zu wählen. Komischerweise klappt das alles bei anderen Airlines besser und die sind da auch nicht strikter, sondern haben nur vor dem Gate mal eine andere Ordnung.

        • Ich denke auch, dass das Gewicht nicht der ausschlaggebende Faktor ist. 8kg ist sogar oft schon recht wenig und mit der passenden Beladung, selbst mit Gepäck das deutlich unter der maximalen Größe ist, schnell erreichbar.
          Viel wichtiger wäre da die konsequente Einhaltung der Maximalgrößen und ein wenig Ordnung in den Overhead Bins. Wenn ich sehe wie viele Leute dort regelmäßig Jacken und kleine Taschen unterbringen die man auch problemlos am Sitz bzw. unter dem Vordersitz lagern kann ohne viel Platz zu verlieren… Habe wegen solchen Passagieren und unfähiger Crew schon ein Handgepäck in Maximalgröße unter dem Vordersitz verstauen dürfen. Da sind selbst 50 Minuten sehr unbequem….

  5. Wird bei SWISS ebenfalls am 7.November eingeführt. Ob’s jedoch in Europa funktioniert steht auf einem anderen Blatt. Die „Gefrackten Pinguine“ stellen sich doch nicht hinten an! Und die funktionalen Analphabeten kommen mit der „Kann nitt verstahn“-Masche! Es hilft nur eines: KEINE Diskussion am Gate beginnen und rigoros zurückschicken !!

  6. Grundsätzlich finde ich das eine gute Sache, da das LH Boarding im Gegensatz zu anderen Airlines schon etwas chaotisch abläuft. Auch das Konzept leuchtet theoretisch ein. Die Umsetzung mit den vielen Ausnahmen könnte da allerdings zur Herausforderung werden. Ich reise typischer Weise mit Handgepäck (Koffer und Laptoptasche) und sitze am Gang. Um auf Domesticflügen (Eco) mein Gepäck über mir unterbringen zu können, mache ich vom Priority Boarding Gebrauch – und sitze im Weg herum – so wie viele andere auch, die ich kenne. Ich vermute, dass allgemein viele Geschäftsreisenden Prio Boarding haben (Status und Flex) und gerne am Gang sitzen. Wie groß das Problem tatsächlich ist, wird sich ja schnell zeigen. Lösung könnte das schon genannte Zuweisen von Gepäckfachplätzen sein – dann würde ich automatisch zumEnde des Boardings kommen.

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