Lufthansa liebäugelt nun doch mit dem A321XLR für Langstrecken | Wo würde er Sinn machen

Der Airbus A321XLR ist zumindest für einige Airlines eine richtige Revolution, und in Europa fliegen z. B. schon Iberia und Aer Lingus auf Langstrecken mit dem Flugzeug. Auch die US-Airlines wie United und American Airlines planen viele Flüge zwischen Europa und Nordamerika mit jeweils 50 Flugzeugen, was viele kleinere Ziele wirtschaftlich machen kann. Lufthansa hat bisher mit dem Airbus A321XLR gefremdelt, aber dies könnte sich nun tatsächlich ändern.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Revolution bei Lufthansa: Der Konzern prüft den Airbus A321XLR für Langstrecken.
🌍 Potenzielle Ziele: Genf, Düsseldorf, Naher Osten und Indien könnten profitieren.
💼 Tochterairlines im Fokus: SWISS, Eurowings & ITA Airways testen ähnliche Konzepte.

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Lufthansa hat hier bisher keine A321XLR bestellt, allerdings hat man den Airbus A321 für Langstrecken bereits in der Flotte, denn ITA Airways hat sieben Airbus A321LR in der Flotte und noch zwei weitere bestellt. Diese Flugzeuge sind für Langstrecken ausgelegt, mit einer vollwertigen Business Class und Premium Economy Class. ITA Airways setzt sie vor allem im Nahen Osten ein, aber auch Indien könnte man hiermit wohl noch erreichen.

Lufthansa war bisher immer der Meinung, dass das Flugzeug nicht in die Hub-Strategie passen würde und quasi zu klein sei. Allerdings scheint sich diese Meinung aktuell zu ändern, und komplett ausgeschlossen hat Lufthansa eine Bestellung von Airbus A321XLR auch nie. Konzernvorstand Dieter Vranckx sagte im Oktober vor Mitarbeitern in Frankfurt nach Berichten des Handelsblatts:

Wir analysieren derzeit, ob und wie dieses Flugzeugmuster Mehrwert für die Lufthansa-Gruppe schaffen könnte.

Dieses Zitat allein zeigt, dass es hier ein gewisses Interesse an dem Airbus A321XLR bei Lufthansa gibt, und man schaut sich aktuell auch die Daten des ITA-Airways-A321LR sehr genau an. Auch bei Eurowings fliegt man nun kurze Langstrecken wie nach Dubai, Abu Dhabi und Riad mit dem Airbus A320, und erstmals testet man hier auch eine Mittelstrecken-Business-Class bei Eurowings.

Foto: Eurowings

Auch der Partner United Airlines wird den Airbus A321XLR in die Flotte bekommen, und man plant hiermit Langstrecken nach Europa. Hinter vorgehaltener Hand wird darüber gesprochen, dass United mit genau diesem Flugzeug dann auch wieder nach Hamburg zurückkehren könnte – ein Ziel, das man in der Vergangenheit schon angeflogen hat, aber wegen Erfolglosigkeit wieder eingestellt wurde. Die Boeing 767 war hier einfach zu groß und zu teuer. Der Airbus A321XLR könnte dies ändern und vor allem auch neue Ziele möglich machen. Denkbar wären hier Flüge nach Stuttgart.

Lufthansa sieht den Airbus A321XLR vor allem auf Nebenstrecken und möglicherweise gar nicht bei Lufthansa selbst, sondern auch bei den Töchtern als relevant an. Hier hat vor einiger Zeit auch die SWISS Interesse an einer Airbus-A321-Subflotte mit vollwertiger Business Class angemeldet.

Hier geht es SWISS wohl vorrangig um Flüge in den Nahen Osten und auch nach Afrika, und genau hier wäre der Airbus A321XLR für Lufthansa vermutlich ebenfalls interessant. Daneben wäre wohl auch Indien ein sehr spannender Markt, da es hier viel Wachstum gibt und immer mehr Metropolen auf dem Subkontinent zumindest einen kleinen Bedarf haben – sei es für Flüge nach Europa, aber auch vor allem für Anschlüsse in Richtung Nordamerika.

Gerade auf den Nordatlantikflügen spielt der Airbus A321XLR wohl aber eine sehr große Rolle bei vielen Airlines, und dies ist genau dort, wo Lufthansa das Flugzeug wohl weniger sehen würde. Während United Airlines zum Beispiel Flüge von Hamburg nach New York mit dem Airbus A321 aufnehmen würde, wird Lufthansa wohl keine neue Crew-Basis für Langstrecken in Hamburg oder z. B. Düsseldorf mit dem Airbus A321XLR eröffnen wollen.

Allerdings hätte der Airbus A321XLR für Lufthansa wohl genau die richtige Größe, um auch ab Düsseldorf wieder Langstrecken anbieten zu können. Dies passt wohl aber nicht in das Konzept von Lufthansa, in dem man sich komplett auf Frankfurt und München als Hubs konzentrieren will und dezentrale Strecken an Töchter wie Eurowings übergibt.

Etwas anders sieht es aber in der Schweiz aus, und gerade ab Genf könnte der Airbus A321XLR der SWISS wieder Langstrecken zu mehreren Zielen ermöglichen. Die einzige Langstrecke, die SWISS ab Genf anbietet, führt nach New York, und aufgrund der geringen Nachfrage in Genf ist dies für SWISS mit dem Airbus A330-300 immer ein schwieriger Markt gewesen. Der Airbus A321XLR könnte hier einiges ändern.

Auch bei Austrian Airlines, Eurowings und Brussels Airlines wäre der Airbus A321XLR grundsätzlich natürlich denkbar, aber Lufthansa wird wohl nur bei einigen Airlines der Gruppe diese Teilflotten aufbauen. Gerade bei Eurowings könnte der Airbus A321XLR zwar Sinn machen, da man gerade mit dem Airbus A320 bis nach Dubai fliegt und hier gewisse Erfolge vermeldet, allerdings wird man hier mit der Boeing 737 MAX 8 bereits noch längere Flüge fliegen können, und es ist fraglich, ob Eurowings wirklich so weit in das Langstreckengeschäft einsteigen will, dass der A321XLR Sinn ergeben würde.

Lufthansa liebäugelt nun doch mit dem A321XLR für Langstrecken | Frankfurtflyer Kommentar

Lufthansa hat den Airbus A321XLR bisher immer ignoriert, allerdings wäre dieses Flugzeug ein sehr spannender Gedanke, und entsprechend denkt man hier in Frankfurt nun auch darüber nach. Dabei wäre der A321XLR möglicherweise ein Systemwechsel bei Lufthansa, denn er würde es zumindest erlauben, wieder ab sekundären Hubs wie Genf oder Düsseldorf Langstrecken zu fliegen. Ob dies jemals wieder passiert, wird die Zukunft zeigen.

3 Kommentare

  1. Damit könnte man die Strecke nach Pune (PNQ) wieder anbieten. Großraumflugzeuge können dort sowieso nicht landen und im Gegensatz zur früheren Durchführung mit Private Air könnten die damals üblichen Tankstopps in Rumänien entfallen.

  2. Oh, LH wacht auf…mal wieder zu spät…Trend verpennt mal wieder…Nun, wo die Ami Airlines dann anfangen damit nach Europa zukommen in 2026, wird man wohl nervös, da man noch mehr Marktanteile verlieren wird…Städte wie Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart und Berlin bekommen dann sicherlich neue nonstop Flüge gen USA….

  3. Der A321XLR wäre ideal für weitere Langstrecken ab Genf. Für JFK ist der A330 ideal, normalerweise ist JFK-GVA die rentabelste Langstrecke von LX. Aktuell sieht es aber mit der USA-Flaute und dem UN-Sparprogramm etwas anders aus.

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