Der Flugkorridor zwischen den USA und Europa ist der belebteste der Welt und hier wird normalerweise viel Geld verdient. Auch für Lufthansa sind die USA Flüge mit die wichtigsten, die man im Netzwerk hat und entsprechend hoch ist hier die Bedeutung. Im Winter wird traditionell weniger geflogen, als in den Sommermonaten und dennoch ist es nun aber beeindruckend, wie weit Lufthansa die USA Flüge im Winter 2024/2025 zusammengestrichen hat.
- Reduzierte USA-Flüge im Winter: Lufthansa kürzt zahlreiche Verbindungen zu US-Zielen ab Frankfurt und München, teilweise drastisch, mit weniger Frequenzen und kleineren Flugzeugen.
- Nachlassende Nachfrage: Die Anpassungen spiegeln sinkende Nachfrage im Winter und Probleme, Flugzeuge zu rentablen Preisen zu füllen, wider.
- Mögliche Krisensignale: Die Reduktionen könnten auf eine beginnende Krise bei Lufthansa Airlines hinweisen, die bereits Sparmaßnahmen plant.
Dabei werden auch teilweise echte Rennstrecken nicht mal mehr täglich im Winter von Lufthansa geflogen, was durchaus bezeichnend ist und nicht gerade von einer besonderen Stärke der Lufthansa oder auch besonders guten Aussichten sind. Auch wenn wir uns noch nicht in einer Krise befinden, sind dies möglicherweise die ersten Anzeichen, dass sich Lufthansa genau in eine solche hinein bewegt.
Man sollte aber immer beachten, dass die Lufthansa Gruppe als Multi- Hub Airline Gruppe weiterhin auf vielen Rennstrecken weiterhin täglich Flüge anbietet, lediglich nicht immer über Frankfurt und München, sondern auch über die Hubs in Wien oder Zürich. Dies zeigt aber auch wieder, dass die Bedeutung des non stop Verkehrs auch Deutschland weiter abnimmt und Lufthansa macht hierfür auch immer wieder die schlechten Bedingungen und hohen Standortkosten in Deutschland verantwortlich.
Die Liste der Kürzungen bei den USA Flügen von Lufthansa ist hierbei durchaus beeindruckend:
- Frankfurt nach Atlanta wird anstelle täglich nur noch 6 mal pro Woche und zwischen dem 15 Januar und 24 Februar nur 4 mal pro Woche angeflogen
- Frankfurt nach Austin wird nur noch 3 mal pro Woche geflogen
- Frankfurt nach Boston wird zwischen 1. Januar und 10 Februar nur noch 6 mal pro Woche (anstelle von bis zu 14 Flügen im Sommer) geflogen
- Frankfurt nach Chicago wird auf LH 430 von Boeing 747-8 auf Airbus A340-600 (83 Sitze weniger) umgestellt und LH432 wird auf 6 Flüge pro Woche gekürzt und zwischen dem 23 Dezember 2024 und 22 Februar 2025 sogar eingestellt.
- Frankfurt nach Dallas wird nur noch 6 mal pro Woche geflogen und zwischen 14 Januar und 8 März nur noch 3 mal die Woche.
- Frankfurt nach Denver wird zwischen dem 08. Januar und 15. Februar komplett gestrichen
- Frankfurt nach Detroit wird nur 6 mal die Woche geflogen
- Frankfurt nach Houston wird mit Airbus A340-300, anstelle von Boeing 747-8 geflogen (115 Sitze weniger pro Flug)
- Frankfurt nach Los Angeles wird zwischen 25. Dezember und 18 Februar nur 6 mal pro Woche geflogen
- Frankfurt nach Minneapolis wird auf drei bis vier Flüge pro Woche gekürzt
- Frankfurt nach New York (JFK) wird von 14 auf 12 Flüge im Winter gekürzt und zwischen 13. Januar und 14 Februar sogar auf sieben Flüge pro Woche reduziert.
- Frankfurt nach Raleigh Durham wird auf 3 Flüge pro Woche gekürzt
- Frankfurt nach San Francisco periodisch auf 6 Flüge die Woche
- Frankfurt nach Seattle nur noch 4 bis 5 mal pro Woche
Diese Liste bezieht sich nur auf die USA Flüge ab Frankfurt, denn auch in München wird im Winter kräftig gestrichen.Boston, Charlotte, Chicago, Denver, Los Angeles, Miami, New York (JFK), San Diego, San Francisco, Seattle und Washington D.C. werden auch ab der Isar nicht mehr täglich angeflogen.
Lufthansa reduziert wichtige USA Flüge | Anzeichen der Krise? | Frankfurtflyer Kommentar
Es ist tatsächlich üblich, dass man im Winter weniger Flüge anbietet, da hier einfach die Nachfrage, vor allem immer am Anfang des Jahres, deutlich geringer ist. Daher sind die vielen weggefallenen Flüge, insbesondere auch die Double Daily Verbindungen sicherlich nichts Besonderes und auch nicht der Rede wert. Dass aber viele USA Strecken im Winter, auch in die wichtigen United Airlines Hubs, teilweise nicht mehr täglich geflogen werden sollen ab Frankfurt und München fand ich nun aber schon sehr bemerkenswert.
Tatsächlich sind dies durchaus Anzeichen einer Krise, denn selbst auf den wichtigen USA Flügen kann Lufthansa im Winter wohl die Flugzeuge nicht mehr komplett füllen oder zumindest nicht zu den Preisen, die man gerne für die Tickets hätte.
Tatsächlich sind diese massiv zusammengestrichen Flüge kein besonders positives Signal und man wird abwarten müssen wie sich Lufthansa selbst in den kommenden Jahren entwickelt. Im Konzern selbst sorgt man sich gerade sehr um die Lufthansa Airline selbst, denn man hat intern evaluiert, dass Lufthansa in 2026 bis zu 800 Millionen Euro Verlust machen wird, wenn man nicht deutlich gegensteuert, was aktuell auch mit neuen Sparprogrammen gemacht wird.
Nach dieser verkorsten Wahl überlegen zukünftig sicherhlich viele, ob sie noch in die USA fliegen, wenn sie nicht unbedingt müßen. Ich jdenfalls nicht mehr.
Ich boykottiere erstmal die USA. Eigentlich sollte das jeder tun. Unsere Arbeitsplätze kaputt machen wollen, damit die leider oft unfähigen Amis noch mehr Schrott in die Welt schicken? Wer möchte denn freiwillig in einer Boeing heutzutage noch fliegen? Und dann noch in ein Land wo Sexualstraftäter an die Macht kommen sollen? Oder kennt jemand was tolles aus den USA? Ok Apple baut super Produkte, aber die sind ja auch alle Made in China… aber ändert nichts an Lufthansas oft schrecklicher Firmenpolitik und den oft minderwertigen Produkten. Lounges, Sitze in der Business Class usw
Ja es gibt viele einfache Geister da draußen in Germany :-))
Liegt wohl eher daran das nach Corona alle wieder in die USA wollten,
dort dann denn American Price of „Service und Hotelpreise“ erlebt haben
und sich jetzt lieber ein anderes Ziel suchen!
Ich sehe schon länger kommen, dass die LH nur noch als Konzernmutter/Holding agiert und selber nicht mehr operativ tätig ist. Der Flugbetrieb wird schon seit Jahren auf immer mehr Tochterunternehmen ausgelagert.
Das ist ja alles keine Überraschung. Anfang des Jahres hat man bereits festgestellt, dass wegen der qualitativ besseren Konkurrenz die Buchungen Richtung Asia – Pacific zurückgehen. Inzwischen drehen British Airways und die Amerikaner auch auf. Mit der Erfindung eines neuen Brotes lockt man da echt niemanden mehr an, und die Verschlechterungen bei Miles&More machen den Rest…
Den fehlenden Setvicegedanken erkennt man an Kleinigkeiten. Anfang des Jahres hatte ich mit dem LH Management ein Gespräch darüber, warum man nicht mal in der First Class alkoholfreien Sekt für Antialkoholiker als Begrüssungsgetränkt vorbestellen kann. Bis zum heutigen Tag ist die Antwort „Das ist nicht vorgesehen“.
Trump-Wahl und Teuerungsrate in den USA sind ganz gewiß keine Ursachen, daß LH Flüge zusammenstreicht. Wohl schon viel eher die hier beschriebenen Ursachen von miesem LH-Service bei höchsten Preisen, über bessere (v.a. Oneworld-) Alternativen bis hin zu den katastrophalen Standortbedingungen in Deutschland. Als sehr sehr langjähriger Senator läuft mein Status in 2026 aus, wobei zu vorgenannten Ursachen noch diese unsägliche „Reform“ von M&M hinzukommt. Aber all das, viel und häufig diskutiert, interessiert ja das LH-Management offensichtlich nicht.
Hallo Peter,
Exakt meine Worte. Deine Aussage kann ich zu 100% unterschreiben.
Hat sicher verschiedene Gründe, aber das völlig antiquierte Produkt spielt vermutlich eine nicht ganz unwichtige Rolle. Vor 10 Jahren konnte man die amerikanischen Airlines vergessen, inzwischenbieten UA und DL (und wohl auch AA) ein sehr gutes, konsistentes Produkt und sogar gute Lounges.
DienLH könnte ja die Zeit nutzen und die Flugzeuge endlich mal umrüsten. Wird aber wohl nicht passieren.
Warum fängt fast jeder Absatz mit Tatsächlich an ? Das finde ich tatsächlich nervig… Füllwort des Jahres gefunden 🙄
Krise?
Das nennt sich Verknappung des Angebots um höhere Preise rausschlagen zu können.
Zum Glück ist auf diese Strecken der Wettbewerb immens und auf den USA Zielen ist LH im Vergleich zum Wettbewerb (USA Airlines) vielleicht nicht ganz so viel schlechter wie in die andere Richtung (Asien)
Richtig inter wäre der Vergleich mit den Wettbewerbern. Beispielsweise mit AF/KLM.
Ich glaube hier kommen viele Faktoren zusammen (Wahl in USA, stark gestiegene Preise, etc.). Aber für mich ist einfach das völlig aus der Zeit gefallene Bordprodukt ein Hauptgrund. Fast alle Wettbewerber sind mittlerweile besser bei günstigeren Preisen. Das ist eine Krise mit Ansage…
Na dann wäre ja genügend Kapazität vorhanden auch von FRA wieder nach BKK zu fliegen. Schade dass die LH nur noch ab München dorthin fliegt und das Feld in Frankfurt der Condor überlassen hat