Die Maskenpflicht im Flugzeug ist inzwischen zu einem Reitzthema geworden und die Regelungen kann man fast nicht mehr verstehen, denn ob man wirklich eine Maske an Bord tragen muss oder nicht, erfährt der Passagier oft erst an der Flugzeugtür. Selbst wer versucht sich zu informieren, scheitert hier oft an den sich teilweise täglich verändernden Regelungen von Ländern und auch Airlines.
Bei all diesen Unsicherheiten ist es kein Wunder, dass die Passagiere hier oft verwirrt und teilweise auch so unzufrieden sind, dass es an Bord immer wieder zu Diskussionen zwischen den Crews und den Passagieren kommt. Lufthansa hat daher nun die Crews von der Aufgabe entbunden, die Maskenpflicht an Bord durchzusetzen, nachdem es zu immer mehr Zusammenstößen gekommen ist.
Damit reagiert Lufthansa vor allem auf die allgemeine Stimmung in Europa, denn inzwischen gilt auf immer weniger Flügen in der EU eine Maskenpflicht. Die EU Kommission hat zum 16. Mai die Empfehlung gegeben, dass man die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und damit auch im Flugzeug und an Flughäfen aufheben solle.
Deutschland weigert sich nach wie vor hartnäckig diese Empfehlung umzusetzen, was auch bedeutet, dass an Bord aller Lufthansa Flüge weiterhin Maskenpflicht durch den Gesetzgeber angeordnet ist. Dies gilt nun auch weiterhin, allerdings werden die Lufthansa Crews diese Pflicht nicht mehr durchsetzen oder das Verweigern von Masken nicht sanktionieren.
In der Vergangenheit hat auch KLM bereits ihren Crews erlaubt, das Durchsetzen der Maskenpflicht zu unterlassen. Kurz darauf ist in den Niederlande auch die offizielle Pflicht in Flugzeugen gefallen, noch vor der Empfehlung der EU.
Lufthansa setzt Maskenpflicht an Bord nicht mehr durch | Frankfurtflyer Kommentar
Es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis die Maskenpflicht auch bei Lufthansa oder auf Flügen innerhalb, sowie von und nach Deutschland fallen wird. Aktuell ist es gefühlsmäßig schon die Mehrheit der Airlines, bei welchen keine Maskenpflicht mehr auf Flügen von und nach Deutschland mehr gilt oder durchgesetzt wird und auf meinen letzten Flügen von und nach Frankfurt mit British Airways, United Airlines, American Airlines, Delta Airlines, KLM und Air France, galt an Bord keine Maskenpflicht mehr und die klare Aussage war „es ist eine persönliche Entscheidung“.
Es ist am Ende des Tages auch ausgesprochen kompliziert, einem Passagier der gerade aus den USA mit United Airlines gekommen ist und dort keine Maske tragen musste, sie auch am Flughafen oder in der Lounge nicht aufsetzen musste zu erklären, dass er sie aber an der Flugzeugtür aufzusetzen hat beim Lufthansa Anschlussflug und dass man hier auch auf eine medizinische Maske bestehen muss.
Intern hat man bei Lufthansa bereits im April gehofft, dass man die Maskenpflicht ganz offiziell im Mai fallen lassen kann, allerdings macht hier der Gesetzger einen Strich durch die Rechnung und es bleibt bei der Vorschrift in Deutschland. Die Passagiere haben nun aber mehr oder weniger mit den Füßen abgestimmt wollen die Maskenpflicht mit großer Mehrheit nicht mehr. Daher gilt nun auch an Bord von Lufthansa Flügen mehr oder weniger die freiwillige Entscheidung für oder gegen die Maske, denn eine Vorschrift die man nicht durchsetzen kann oder will ist keine Vorschrift mehr.
Um es mit den Worten eines Lufthansa Purser zu sagen:
Ich habe keinen Bock mehr den ganzen Flug über Maskenpolizei zu spielen und mich anschnauzen zu lassen. Die Leute sollen selbst entscheiden ob sie eine Maske tragen wollen, genau wie ob sie Unterhosen tragen wollen. Beides kann ich empfehlen, aber kontrollieren werde ich es nicht.
Danke: airliners.de
Swiss First, August 2021, nur bei Start und Landung eine Maske getragen. Ich wollte aus Anstand, als eine Flugbegleiterin mit dem Essen kam, eine Maske aufsetzen. Sie: „Ach, sie müssen jetzt keine aufsetzen. Den gesamten Flug hatte niemand eine Maske auf. Niemand! Vor drei Wochen, LH LAX – FRA in C, hatte fast das gesamte Oberdeck während des gesamten Fluges keine Maske auf. Während des Landesanfluges meinte dann eine Flugbegleiterin zu meinem Sitznachbarn: „Können Sie bitte die Maske aufsetzen?“ Die Flugbegleiterin, die zuvor 5.000 Mal an uns vorbei gegangen ist.
Swiss, ZRH – DXB in C, eine Petze vor mir steht auf und geht nach vorne zur Flugbegleiterin: „Sie müssen was machen, die tragen alle keine Maske, oder tragen die Maske unter der Nase. Das ist nicht erlaubt!!“ Sie geht dann rum, spricht die Leute an, alle setzen die Maske auf, FB ist weg, Maske wieder runter. Sprachnachricht an meinen Kollegen (extra laut): „Du hier hat sich eben gerade ne Petze bei der FB ausgeheult und die anderen Passagiere angeschwärzt. Alle haben ihre Maske wieder abgesetzt.“ Er war sichtlich angepisst. In F haben sie eigentlich noch nie was gesagt, die Flugbegleiter (m/w/d) setzen sich oft zwecks Smalltalks auf den Ottomanen, während die Passagiere keine Maske tragen. Aber auch in C ist man(n) halt immer am Essen. 😉 Irgendein Getränk steht halt immer neben einem. Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen. Wenn ich während eines Nachtfluges eingewickelt in meine Decke mit Gesicht zu den Fenstern am pennen bin, soll dann die FB die Decke runterziehen und mit der Taschenlampe leuchten um zu überprüfen, ob ich eine Maske trage? Aber nun ja Karl heult schon wieder rum wegen BA2.12 und BA5 In Portugal. Ich bin gespannt, was passiert, wenn man während des Fluges sachlich und mit freundlichem Ton zur FB sagt: „Es tut mir leid, aber ich werde Ihrer Bitte, eine Maske zu tragen, nicht nachkommen.“