Es ist noch gar nicht so lange her, da galten Upgrades bei Lufthansa noch als verpönt und nur als Vielflieger mit Meilen konnte man auf ein Upgrade hoffen. Aktiv angeboten wurden sie eigentlich nie. Wie sich die Zeiten doch ändern, denn nicht nur, dass Lufthansa inzwischen eine ganze Armee an Optionen für Upgrades im Angebot hat, man will nun auch testen Upgrades am Gate zu versteigern.
In Echtzeit sollen Reisende dann auf freie Plätze in der Business Class oder Premium Economy Class bieten können und bei Lufthansa erhofft man sich so wohl zusätzliche Einnahmen, während Passagiere hier auf ein Schnäppchen hoffen dürfen.
Dabei sind noch nicht so viele Details zum neuen System bekannt, allerdings wird das ganze wohl digital stattfinden und man soll wie bei Ebay auf frei Sitze in höheren Reiseklassen bieten können, wie Jens Ritter, der CEO von Lufthansa Airlines, bei einem Journalisten Gespräch in Frankfurt am 3. Februar sagte:
Wir testen ein Echtzeit-Bieten auf Upgrades.Am Gate können Gäste auf freie Plätze ein Gebot abgeben. Andere Gäste können mitbieten, eben genauso wie viele Menschen das von Ebay bereits gewohnt sind.
Wie aber bei jeder Auktion muss man dann wohl auch bei Lufthansa aufpassen, dass man im Rausch der Auktion nicht zu viel für das Upgrade bezahlt. Meistens sind Upgrades im Vorhinein bei Lufthansa auch günstiger und seit einigen Jahren bietet man hier einige Optionen an:
- Upgrades mit Miles&More Meilen
- Upgrades mit Miles&More eVouchern
- Upgrades mit Meilen und Zertifikaten einiger Partner Airlines
- Upgrades zum Festpreis
- Upgrades gegen Gebot, welche kurz vor Abflug bestätigt werden oder auch nicht.
Zusätzlich zu den vorab Optionen bietet Lufthansa auch beim Check-In bereits seit gut einem Jahr immer die Option an, verfügbare Plätze in höheren Reiseklassen mit Miles&More Meilen oder Cash upzugraden. Während die Meilen Upgrades beim Check-In nicht mehr kosten als vorab, sind die Cash Upgrades beim Check-In nur selten günstiger als ein vorab bestätigtes Upgrade.
Lufthansa will Upgrades am Gate versteigern | Frankfurtflyer Kommentar
Tatsächlich bin ich sehr gespannt, wie die Gebote auf Upgrades am Gate bei Lufthansa ablaufen werden. Hierbei hat man aber bei Lufthansa tatsächlich die Chance ohne nennenswerte Mehrkosten zusätzliche Einnahmen zu generieren, denn am Gate kann man dann sehr genau sagen, welche Sitze frei bleiben würden und somit klein Geld einbringen könnten.
Aber auch wenn jeder Euro der auf solch ein Upgrade gezahlt wird für Lufthansa Reingewinn wäre, muss man natürlich aufpassen, dass man die Upgrades nicht zu billig verkauft, denn die Passagiere auf den Sitzen in der First- und Business Class haben oft tausende von Euro für diese bezahlt.
Auch wenn ich davon ausgehe, dass am Gate erst Sitze versteigert werden, wenn alle Wartelisten abgearbeitet sind, sollte es nicht unerwähnt bleiben, dass es aus Sicht der Vielflieger wichtig ist, dass man erst die Wartelisten von Meilenupgrades abarbeitet, bevor man Sitze versteigert. Alles andere würde mich aber sehr überraschen. Dennoch werden wir uns das Prozedere natürlich genau anschauen und darüber bald berichten.
Danke: Aerotelegraph
Ist doch aus Unternehmersicht absolut nachvollziehbar. Warum sollen denn Plätze freibleiben, wenn diese meistbietend verscherbelt werden können. Dann müßen halt in Zukunft HON neben Gretchen Müller sitzen, die es sich einmal im Leben leisten möchte First oder Busi zu fliegen und vielleicht Glück hat das ganze für einen günstigen Kurs zu bekommen. Das macht Gretchen dann einmal und nie wieder, weil lauter bonierte Fatzke neben ihr sitzen und sie nicht für voll nehmen und wahrscheinlich auch noch niedermachen.
Es ist absolut nachvollziehbar, aber teil der Business oder First Class ist nunmal auch, dass sie ein gewisses Preisschild hat und das ist auch Teil des Marketing. „Was nichts kostet, taugt auch nichts“
Ich gehe mal davon aus, dass die Preise sich in dem Bereichen bewegen, die wir jetzt schon für Cash upgrades kennen, bzw. das Mindestgebot in diesem Bereich.
Im Zweifel gibt es halt – wie bei eBay – einen Mindestpreis, der erfüllt sein muss, damit es den Zuschlag gibt. Wird der nicht erreicht, bleibt das Gebot eben erfolglos und der Platz in der höheren Klasse frei.
Wobei ich denke, dass die Grenze unterhalb der für „normale“ Upgrades liegt, weil es sich ja um Reingewinn handelt, den man gerne mitnehmen möchte. Der Mindestpreis ist ja nur dazu da, den Marktwert zu erhalten und darf dafür auch in einem für den zahlenden Kunden verschmerzbaren Rahmen unter dem Aufpreis zwischen gebuchter und ersteigerter Beförderungsklasse liegen.
Und ganz offensichtlich ist es Teil der Lufthansa Strategie, möglichst viele Statuskunden zu vergraulen und ihnen alle erdenklichen Steine in den Weg zu legen. Bevor sie Statuskunden ihre Upgrades ermöglichen hackt sich die Lufthansa lieber das Bein ab und verkauft sämtliche freien höherwertigen Plätze notfalls gewaltig unter Preis. Hauptsache nicht für die Statuskunden.
Aber Statuskunden dürfen doch mitbieten? Oder habe ich was überlesen?
Man darf auch davon ausgehen, dass Upgrades mit Meilen VOR den Geboten bestätigt werden.
Gute Idee abdere machen das schon lange teilweise teurer wie wenn man lange vorher bucht.Ich denke auch Gretchen Mueller wird das gefallen. Meist ist die Keiderordnung katastophal abhängig wohin man fliegt.Habe auch schon flip flops gesehen.
Es gibt weder in der First, noch in der Business eine Kleiderordnung. Meistens sind die, die da sehr leger sitzen auch die Vollzahler und einen first time Meilenflieger erkennt man am Anzug…
👍
Außer bei „same say“ Flügen hatte ich auch noch nie nen Anzug an. Seit Corona immer seltener.
Befürchte aber LH bevorzugt € gegenüber Upgrademeilen. 500-1.000 €Uris vs. 30.000-75.000 Meilen. Hoffe aber Christoph hat Recht.
Ich bin nicht sicher, ob cash für LH regelmäßig attraktiver ist als Meilen. Ich meine, irgendwo mal gelesen zu haben, dass M&M pro Meile vor ein paar Jahren Rücklagen von 0,3 Cent gebildet hat. Die Zahl wurde damals schon als sehr (eigentlich: zu) niedrig kritisiert. Vor allem ist der Wert aber schwer vorhersagbar. Betriebswirte mögen keine Unbekannten. Es kann also durchaus attraktiv sein, Meilen (und damit Risiken) abzubauen.
Nö, das sind meistens LH-Mitarbeiter, deren Familienmitglieder und Freunde, die alle vergünstigt fliegen dürfen 😉
Wer sich nicht vorstellen kann wie das funktionieren soll braucht nur mal TAP zu fliegen, da gibts das schon seit Jahren (soviel zum Thema LH und innovativ):
Zum einen langfristige Gebote mit Bestätigung ca. 3 Tage vor dem Flug
Zum anderen LastMinute Versteigerung über eine App mit Bestätigung 1h vor Abflug, dann aber ohne Lounge, ohne Mehrgepäck und ggf. auch ohne Essen
Ob man das nun gut findet steht auf einem anderen Blatt, die Möglichkeit kostenloser Upgrades für Statuskunden wird damit dann aber künftig gegen Null tendieren.
Aegean macht seit Jahren das gleiche….
Muss mittlerweile noch 2 eVoucher abfliegen = 1x Upgrade auf der Langstrecke.
Mein Plan: Mit Edelweiss in C nach YVR oder LAS, und zurück mit SWISS F-Class Upgrade ab SFO oder LAX.
Schon mal kurzfristig versucht, bei der LH am Check-In oder am Gate ein Upgrade (gegen Cash oder Meilen) zu bekommen? – Ganz oft scheitert das, auch bei Statuskunden, alleine schon daran, dass es der Caterer nicht mehr schafft, das zusätzliche Business-/First-Essen für den Upgrade-Kunden rechtzeitig noch an Bord zu bekommen. – Künftig soll dann aus dem kurzfristigen Upgrade-Deal ein Erlösmodell werden? – Bin gespannt.
Schon mehrfach direkt beim Check-In ein Upgrade gemacht und das mit dem Essen hat immer geklappt. Ist ja auch immer zu viel geladen.
Also ich hab dieses SeatBoost letztes Wochenende bei TAP probiert für den Zubringer von Porto nach Lissabon. Hat geklappt. 30 Euro. Allerdings bei M&M nur Statusmeilen für Eco bekommen.
Der Preis ist super, aber auch bei LH darf man davon ausgehen, dass die Meilengutschrift gleich bleibt, denn man bekommt ja auch bei einem Cash Upgrade beim Check-In nur Eco Meilen. Nur wenn man vorab oder per Gebot ein Upgrade kauft, gibt es mehr Meilen.
Habe schon des öfteren erlebt, dass generell kein Upgrade möglich war, weil der gebuchte Tarif dies nicht zulässt. Lieber mit leerem Sitz fliegen, statt noch etwas zusätzlich verdienen. Ist für mich nicht nachvollziehbar.
Soeben wieder erlebt mit Buchungsklasse X (Meilenticket).
Die Airline legt ja nicht drauf, ich bezahle ja dafür.
X geht tatsächlich nicht, aber alle anderen Klassen sind bei LH upgrade fähig.
Ich kenne die Antwort nicht, aber es ist möglich, dass beim Check-In dann ein Cash upgrade geht.
Als wäre das Chaos am Gate nicht schon groß, kommt dass auch noch dazu…..was mir ja partout nicht reingeht sind die Boardinggruppen, wo immer 2 Gruppen eine Schlange haben. Total sinnfrei. Wenn denn überhaupt geordnet mit Band läuft…..Amis machen das mit unterschiedlichen Reihen top!
Das gab es vor C19 auch schon. Vielleicht nicht so umfassend, wie jetzt angedacht?
Jedenfalls kann ich mich an mehrere TATL-Flüge erinnern, wo in FRA oder MUC am Gate eine Durchsage kam, dass Upgrades am Schalter verfügbar waren. Manchmal bekam ich danach (wenn in hoher Buchungsklasse unterwegs) ein OpUp. Kann also gut sein, dass man das vor allem bei überbuchter Eco oder Premium Eco gemacht hat.