
Die Lufthansa steht vor einer entscheidenden Woche. Vorstandschef Carsten Spohr will auf dem Capital Markets Day am Montag eine neue Strategie für das Unternehmen vorstellen. Berichten zufolge steht der Konzern vor einem der größten Stellenabbauprogramme der vergangenen Jahre. In der Verwaltung könnten über 3.000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Am Dienstag endet dann auch noch die Urabstimmung der Vereinigung Cockpit. Die Piloten sind nicht die einzige Berufsgruppe, die bald streiken könnte.
[UPDATE]
Nun wurde das Vorhaben offiziell bestätigt. Demnach sollen bis zum Jahr 2030 rund 4.000 Stellen überwiegend in Deutschland eingespart werden.
✈️ Stellenabbau: Lufthansa plant, in der Verwaltung rund 3.000 Jobs zu streichen.
📉 Wettbewerbsdruck: Airline kämpft mit niedriger Profitabilität und hinkt der Konkurrenz hinterher.
⚡ Tarifkonflikte: Piloten und Kabinenpersonal drohen mit Streiks, Urabstimmung läuft.
Verwaltung soll verschlankt werden
In internen Runden kündigte Spohr an, die Kosten in der Administration deutlich senken zu wollen. Rund 15.000 Menschen arbeiten derzeit in diesem Bereich, betroffen wären also etwa jeder fünfte Arbeitsplatz. Lufthansa äußerte sich bislang nicht, das Vorhaben gilt jedoch als sicher. Für die Verwaltung wäre es der größte Einschnitt seit Jahren.

Die Airline muss dringend ihre Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen. Während Lufthansa ihre Kapazitäten und Produktivität von 2019 noch nicht wieder erreicht, fliegen die Konkurrenten schon wieder davon. Bei der Profitabilität hinkt der Kranich hinter Air France, British Airways, Iberia, KLM & Co hinterher, im letzten Jahr erzielte die Group nur geringe Margen. Bei der Kernmarke Lufthansa lagen die Werte sogar im roten Bereich.
Für die Belegschaft ist der geplante Abbau ein weiteres schweres Kapitel nach der Corona-Krise. Damals hatte die Lufthansa weltweit rund 20.000 Stellen gestrichen, um die massiven Nachfrageeinbrüche abzufedern. Erst vor einigen Tagen hatte der Konzern angekündigt, wichtige Funktionen der Drehkreuz-Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian und Brussels Airlines künftig zentral zu steuern. Auch die IT der Netzwerk-Carrier wird zusammengelegt.
Die Lufthansa Gruppe stellt sich komplett neu auf | Eine Airline mit vielen „Airline Identitäten“
Tarifkonflikte verschärfen die Lage
Nach dem Capital Markets Day endet am Dienstag die Urabstimmung der Vereinigung Cockpit (VC). Die Gewerkschaft lässt die Pilotinnen und Piloten von Lufthansa und Lufthansa Cargo über mögliche Streiks abstimmen, nachdem sieben Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben sind. Auch mit der Kabinengewerkschaft UFO schwelt seit Monaten ein Tarifkonflikt.
Die Führung des Konzerns gibt sich dennoch optimistisch. Für 2025 erwartet Lufthansa einen operativen Gewinn, der den Vorjahreswert von 1,6 Milliarden Euro deutlich übertreffen soll. Ob das trotz hoher Kosten und schwieriger Tarifrunde gelingt, bleibt abzuwarten.

Lufthansa will wegen hoher Kosten tausende Stellen streichen | Frankfurtflyer Kommentar
Eigentlich sollte es jetzt wieder richtig bergauf gehen, Lufthansa will in den letzten Monaten des Jahres richtig Gas geben. In Frankfurt erwartet man bis Ende Dezember noch neun weitere Dreamliner, die mit den modernen Kabinen ausgestattet sind, das Produktmanagement arbeitet zeitgleich an neuen Servicekonzepten.
Doch es fehlt das Geld um die gigantischen Ausgaben zu stemmen, die Margen sind dem Vorstand zu niedrig. Aus diesem Grund möchte man die Kräfte noch mehr bündeln um die Synergieeffekte zu erhöhen. Wenn eine Entscheidung in Frankfurt getroffen wird, soll diese nicht auch noch in Wien und Zürich abgewogen werden hieß es. Klingt sinnvoll, wobei nicht überall der gleiche Wind weht.
Wenn ich über die angekündigten Verbesserungen im Service (Projekt FOX) lese, über die geplante Verbesserung des miserablen NPS oder über den Abbau von Arbeitsplätzen in der Verwaltung:
Wer hat denn jahrelang miserablen Service geboten, einen Wasserkopf an Bürokratie aufgebaut oder kurz:
Wer hat denn die Kernmarke dahin geführt, wo sie jetzt steht?
Zur Aussage „erwartet Lufthansa einen operativen Gewinn“: Gemeint hier ist die Lufthansa Gruppe, nicht die Lufthansa Airline?
Jetzt aber mal ehrlich, an der Lage ist die LH wirklich nicht alleine Schuld (also auch, aber nicht alleine!)
Rechnet doch selbst mal aus wieviel Gewinn pro Fluggast die LH macht und wie hoch Gebühren, Steuern, Personalkosten hier sind – verglichen mit der Kostenstruktur der wichtigsten Wettbewerber.
Die Standortkosten sind in Deutschland stark gestiegen, korrekt.
Und sonst? Pandemie? Weltweite Krisen? Probleme mit der Zulassung bei Boeing?
Ich kann es nicht mehr hören.
Die meisten Probleme der Lufthansa Airlines sind hausgemacht und höchstselbst verschuldet.
Erst vor zwei Wochen durfte ich wieder einen defekten Sitz in dem lächerlichen Relikt einer sogenannten Business Class erleben auf einem Flug von > 11 Stunden. Mit ohne Luft unter dem Allerwertesten. Wechsel des Sitzplatzes nicht möglich.
Es folgten die üblichen Entschuldigungen und Beschwichtigungen und das Abwimmeln von Ansprüchen aus den Fluggastrechten. Dr. B. ist wieder einmal dran am Fall.
Ich bin es leid!
Die neuen Flieger, der neue Service und Allegris – das alles interessieren mich nicht. Man schließt damit – wenn überhaupt – höchstens zur Konkurrenz auf. Und das gilt noch nicht einmal für den „Classic Seat“ in der Business Class.
Für die Ausdrucksweise entschuldige ich mich vorab:
Der ganze Laden kann mich mal kreuzweise.
Noch SEN und bald Ex SEN Ende.
Ich dachte, du fliegst „mittlerweile nur mit anderen Airlines“?
Korrekt. Es handelte sich um meinen allerletzten Prämienflug mit der Lufthansa, gebucht 360 Tage im Voraus. Ich hatte lange gezögert, die Meilen dafür einzusetzen.
Das war es jetzt endgültig. Und es war wieder bezeichnend und sinnbildlich für diesen Verein.
Entschädigung? Rein aus Interesse 🙃
Nuja, 12? Airlines mit 12 Wasserköpfen ist schon ne Hausnummer. Da wollen viele Vorstände durchgefüttert werden. Will man das so weiterhin durchziehen muss man natürlich beim Fußvolk (und beim Passagier) noch mehr sparen.
Lt. aero sind es sogar 4000 Stellen, die gestrichen werden solle.
Demnach sollen bis zum Jahr 2030 rund 4.000 Wegfallen—> noch 4/5 Jahre Zeit, das ist wirklich bitter für die Mitarbeiter ja, aber das ist auch ein langer Zeitraum . Schaut man sich die Präsentation an, ist Allegris/Swiss Sense bis 2030 nicht komplett ausgerollt, sondern zu 95% (Seite 66).
Klar ne Verkaufsveranstaltung mit viel Schönfärberei auch….aber alles kommt zu spät.
Lohnt sich, da mal reinzuschauen, einfach googeln…
Absolut richtig. In den meisten Grosskonzernen hat man heute viel zu viel interne Bürokratie und somit Wasserköpfe,die man so nicht braucht. Immer noch mehr Statistiken und Analysten, dabei vergisst man Grundlegendes, wie zbsp Kundenbedürfnisse. Was Kunden wollen, benötigt aber keine Doktorarbeit, um dies zu eruieren. Es braucht auch nicht zig ineffiziente Conference Calls, sondern back to the basics kaufmännische Leistungsbereitschaft. Dasselbe mit dem Sales und Marketing. Liefert man Qualität und ein faires Preis/Leistungsverhältnis, kann man sich 75% der teuren Sales und Marketingaktivitäten sparen, denn der Kunde kommt meistens wieder gerne zurück auf die Leistung oder das Produkt. Ich habe einen Geschäftspartner der um die 50 Angestellte hat, Transportbereich. Der macht Null Sales oder Marketing, der ist in der Qualität aber so gut, dass er schon seit Jahrzehnten die selben Kunden hat und teils Aufträge von Neukunden sogar ablehnen muss. Er hat nicht mal eine Internetseite. Dafür 100% Leistungsbereitschaft und er gehört sogar eher zu den teuereren Anbietern.