
Hotelketten stehen seit der Corona-Pandemie unter Druck. Ihre Märkte haben sich nicht wie erwartet erholt und die Kosten im Niedriglohnsegment sind in vielen Ländern gestiegen. Nicht immer konnten höhere Kosten in Form von höheren Preisen an Gäste weitergereicht werden. Daher müssen andere Wege für Einsparungen bestritten werden. Da Abwertungen und deren Ankündigungen naturgemäß höchst unpopulär sind, hat sich Marriott Bonvoy scheinbar dazu entschieden, die neuerliche Abwertung viral mitteilen zu lassen.
Marriott Bonvoy will weniger Punkte vergeben
Die Punktevergabe ist ein Aspekt, der insbesondere Hotelbetreiber umtreibt. Sie müssen die Punkte nämlich (teuer) bei Marriott kaufen. Alleine deswegen ist ein Gast mit Status teurer als einer, der ohne Marriott Bonvoy Konto eincheckt. Da Marriott viele Gäste über „Kreditkartenstatus“ mit Gold oder sogar Platinstatus ausstattet, sind solche Gäste häufig in Hotels unterwegs und verursachen den Betreibern dadurch Kosten.
Daher hat sich Marriott überlegt, dass es die traditionellen 10 Punkte pro US-Dollar auf die Hotelrate in Zukunft in deutlich weniger Marken als heute noch geben wird. Gerade die Marken, die nicht zum „Full Service“-Spektrum der Marken gehören, werden zukünftig nur noch 5 Punkte pro US-Dollar gutschreiben.
So sah es kurzzeitig auf der Website von Marriott Bonvoy aus:
Inzwischen sieht es wieder wie gewohnt aus:
Marriott Bonvoy entscheided sich für virale Kommunikation
Ein solch herber Einschnitt ist für Marriott Bonvoy nicht leicht mitzuteilen und bringt Mitglieder des Programms berechtigter Weise zur Weißglut.
Daher hat man sich im beschaulichen Maryland dazu entschieden, die Mitteilung an die Mitglieder nicht selbst zu übernehmen. Vielmehr sollen das die große Zahl an Reiseblogs und Foren übernehmen. Denn der gravierende Einschnitt wurde zunächst als „Webseitenpanne“ dargestellt. Für wenige Stunden war dort das neue Tableau mit den neuen Punktewerten je ausgegebenem USD zu sehen.
Dann verschwand es wieder, aber die Sceenshots machen natürlich die Runde.

Das Perfide an dem Vorgehen von Marriott Bonvoy
Das Vorgehen von Marriott Bonvoy ist höchst fragwürdig, hat für das Programm aber leider viele Vorteile. Denn die Blogger und Foristen verbreiten die Nachricht, können aber von den Lesern zwangsläufig nicht gescholten werden. Denn die Blogger sind nicht Urheber der schlechten Nachricht.
Auf Nachfragen kann Marriott Bonvoy die Bekanntgabe zunächst als Fehler deklarieren und die Sache für erledigt erklären.
Die Empfänger der schlechten Nachricht werden feststellen, dass morgen auch ein Tag ist und werden zunächst glücklich weiterleben und fleißig bei Marriott Bonvoy buchen.
Zu einem späteren Zeitpunkt wird der Einschnitt dann tatsächlich vorgenommen. Nun ist die Nachricht jedoch schon einmal breitgetreten worden und die Abwertung ist bereits im Hinterkopf abgespeichert. So werden sie viele Gäste leichter hinnehmen und sich ggf. sogar ausreichend vorab informiert fühlen.
Und schon hat man eine Abwertung durchgeführt, ohne tagelang einen Sturm der Entrüstung aushalten zu müssen.

Was gegen die kommende Abwertung tun?
Zum einen könnt Ihr bei „abwertungssicheren“ Hotels buchen. Bevorzugt Ihr jedoch Aufenthalte bei Marken, bei denen eine Abwertung droht, solltet Ihr stornierbare Raten buchen. Und das am besten, bevor die Abwertung kommt.
Im Falle der Abwertung könnt Ihr dann reagieren: Entweder Bonvoy entschließt sich dazu, bei bestehenden Buchungen noch die aktuell gültigen 10 Punkte pro Dollar zu zahlen oder Ihr storniert die Hotels dann fleißig.

Marriott kündigt Abwertung mit viraler Kommunikation an – Frankfurtflyer Kommentar
Dass Marriott Bonvoy eine Abwertung plant erscheint mir alles andere als unwahrscheinlich. Da die Aufmachung auf der Website a) bereits neue Hotelmarken enthält und b) grafisch ordentlich aufbereitet war, gehe ich davon aus, dass die Erstellung des Tableaus kein Versehen war. Die Dementis klingen eher halbherzig und die strategische Richtung, die der CEO mit „Effizienzsteigerungen“ vorgegeben hat, deuten nun einmal nicht in Richtung Verbesserung der Kundenvorteile. In Japan gibt es für Aufenthalte in einem Fairfield Inn nur noch 5 Punkte pro USD. Das könnte ein Testballon sein.
Da Marriott Bonvoy keine Bedenken hat, die erforderlichen Punkte für Übernachtungen heimlich zu erhöhen, habe ich wenig Vertrauen, dass Marriott nicht auch am anderen Ende, nämlich dem Punktesammeln, Abwertungen durchführen mag.
Was meint Ihr? Kommt die Abwertung oder war es tatsächlich ein Versehen?
„Hotelketten stehen seit der Corona-Pandemie unter Druck. Ihre Märkte haben sich nicht wie erwartet erholt und die Kosten im Niedriglohnsegment sind in vielen Ländern gestiegen. Nicht immer konnten höhere Kosten in Form von höheren Preisen an Gäste weitergereicht werden.“
Schon lange nicht mehr so viel Unsinn gelesen. Mal in letzter Zeit die Quartalszahlen der großen Ketten gesehen? Gewinne, Auslastung, Zahl der Hotelbetten? Alles geht steil nach oben. Nur weil in Deutschland Rezession ist, heißt das noch nicht, dass es im Rest der Welt auch so ist. Die Höchststände aus der Zeit vor Corona sind von den meisten Hotels (und Airlines übrigens auch) schon weit übertroffen worden.
Ja, im 4. Quartal waren die Zahlen z.B. von Hilton und Marriott erfreulich. Noch im Sommer war der Aktienkurs von Marriott unter Druck geraten, als der Forecast für das Jahr 2024 Investoren enttäuschte.
Immerhin war das Grund genug für Marriott, ein Effizienzprogramm aufzulegen. N
Sie haben 100% Recht.
Most hotel and airline groups have exceeded pre-Covid metrics and are reporting ever-increasing capacity/occupancy numbers and generous profits every quarter. Most of the planet is living in a post-Covid euphoria bubble (with the exception of suicidal Germany, but that’s another topic altogether).
So.. I’m not sorry that I can’t feel sorry for the greedy chains chasing even better margins for their shareholders.
An vielen meiner Ziele gibt es leider nur Courtyard oder Moxy. Schade, dass Hilton kein 16 Uhr Check-out hat. Dann würde ich bei einer Anpassung über einen Wechsel nachdenken.
@Manuel: Für Dich vielleicht nicht, für andere….
Manuel..Ist das wirklich der Grund mit 16 Uhr.Da fehlen mir die Worte.Late Check-out ist uninteressant.,Check normal um 12 Uhr aus und ab in die Lounge. Da hast du alles was man braucht.
Nicht der Einzige aber der Late Check-out ist für mich ein sehr wichtiger Vorteil, den ich auch oft nutze. Das muss natürlich jeder selbst für dich beurteilen aber ich gehe, wenn ich privat reise, z.B. oft nachmittags eine Runde laufen und eine Lounge hat selten eine Dusche 😉
In Hilton Hotels habe ich regelmäßig wegen 1-2 Stunden diskutieren müssen, bei Marriott noch nie.
Was redest du? Bewertest du die Benefits für alle? Was für ein Unsinn – für mich ist 16h-Checkout fast der wichtigste Vorteil. Also bleib mal bei dir und bewerte für dich. Ist halt für alle andere. Diese Arroganz mancher Leute hier ist echt unfassbar.
Wie bereits gesagt. Wer diese unverschämten Preise bezahlt, ist entweder seinem Geld böse oder ein korrupter Mitarbeiter einer dummen Firma. Diese Kettenhotels sind nicht mal die Hälfte wert! Die dämlichen Kundenbindungsprogramme sind lächerlich.
Für das eingesparte Geld kann man sich Champagner, Essen woanders kaufen…ohne eine dämliche Lounge!
Was??? Bernhard lx mag keine Kettenhotels? Das ist mal was, sollte er unter jeden Artikel schreiben. Das wäre was feines. Oder seinen eigenen Blog starten.
That is mostly true, especially for Marriott. They have the most expensive hotels in every category for no reason. E.g. their entry-level Moxy or Aloft (both of which feel like hospital rooms – new but empty and soulless, and of course without any real hotel services) are constantly 20%+ more expensive vs equivalent Hampton or Ibis hotels. You could book a much better hotel/room from a midscale brand for that money, instead of overpaying Marriott for a handful of devaluating points.
I travel almost every week for work, and I am choosing to split my nights between all global hotel chains (and some local ones like MotelOne, or independent hotels with a local flair), based on „hard facts“ (cost, location, quality of rooms and services) instead of staying locked inside a chain for ridiculous status and points (I travel so often that I do reach mid-status at several chains, but I don’t base my decisions on it, and that’s why I don’t reach the highest status of any specific program as I don’t donate them all my stays).
Take Stuttgart for example: IHG’s supposedly best hotel in town is a decades-old, sad Holiday Inn with worn-out rooms that sits in an industrial area with absolutely nothing around it, half an hour far from the center with the only S-Bahn connection. For me, anyone who chooses to stay there to collect nights and points for their status is an absolute idiot. Same examples exist for all chains. Book the best hotel for your stay if money is not an issue, or book the best value hotel for you, and if it happens to belong to a chain that’s OK, but don’t distort your choices and downgrade your standards only to follow a chain. There’s no point (pun intended). With the extra money you’re paying to book an overpriced Marriott, you’ve already prepaid the points they will give you and the room upgrade which they might or might not give you. Just get out of the program prison and directly book a better room somewhere else (now if the best room in town is in a Ritz Carlton and you can afford it, go ahead and book it -but you’ll be booking it because it’s the best, not because it’s a Bonvoy hotel that will give you points).
And thats the point. Book what YOU want and what is the best value for yourself. But telling upfront every chain hotel ever is the worst choice is also a hoax. There are much more factores to it and you habe to look in different markets.
I totally disagree, sorry.
You just mentioned the points as the only benefit of a membership program – but that’s way too short-sighed IMHO. I have the second highest status (Titanium) at Marriott Bonvoy and points are the only benefit I’ve never used so far! I always book a room at the cheapest category and ALWAYS have been upgraded to better rooms, mostly suites and even pool villas. You definitely won’t get this room category cheaper if you book it at other hotels where you don’t have a status! Additional very useful benefits are the lounge access, upgrade vouchers and the late checkout – talk with the reception and stay in your room for free even until 7pm instead of 4pm!
My hint: just focus on one or two hotel programs to achieve top level status there – makes much more sense than medium levels in many programs!
Buttom line: there’s much more to consider than points only! I don’t want to miss those extra benefits anymore!
Und in besserer Qualität obendrein.
So pauschal wie es unzutreffend ist.
Und was ist daran nun so interessant? Macht es euch so glücklich einen Status zu haben? Viele Hotel von diesen Gigaanbietern sind oft so übertrieben teuer und vom Design her langweilig, da such ich mir lieber Designhotels abseits der Masse
Erwischt. Design Hotels. Eine der 300 Marken im Marriott Bonvoy Universum.
Irgendwas stimmt mit den Listen nicht. Bei Four Points gibt es 10 Punkte und jede Nacht wird gut geschrieben.