Maskenpflicht auf Flügen von und nach Deutschland entfällt

Endlich ist es Zeit die Maske wieder abzulegen. Foto: Sebastian

Für das Infektionsschutzgesetz zeichnet sich nun abermals eine Wende ab. Offenbar wird die Maskenpflicht auf Flügen von und nach Deutschland gestrichen. Auf Drängen der FDP wird die Regelung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auf deutschen Flügen wohl außer Kraft gesetzt.

Dies berichtete zumindest als Erstes das Redaktionsnetzwerk Deutschland und beruft sich dabei auf Berichte aus Regierungskreisen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kann per Ermächtigungsgrundlage die Maskenpflicht jedoch wieder in Kraft setzten. Nämlich dann, wenn die Fallzahlen wieder steigen.

Maskenpflicht auf Flügen von und nach Deutschland entfällt | Keine statt FFP2-Maske

Diese Entwicklung zeichnete sich ab. Zwar kündigte die Ampelkoalition in einem Entwurf zum Infektionsschutzgesetz an, zukünftig FFP2-Masken im öffentlichen Personenverkehr, und damit auch auf Linienflügen, durchzusetzen, doch der Widerstand war groß. Denn während die FFP2-Maskenpflicht verkündet wurde, berichteten wir bereits darüber, dass die FDP die Maskenpflicht kassieren will. Und die kleinste der Regierungsparteien bekam prominente Unterstützung. Auch der Vorstand Deutschlands größter Fluggesellschaft Lufthansa, sprach sich vehement für ein Ende der Maskenpflicht auf Flügen von und nach Deutschland aus.

Bald bekommen Fluggäste auch bei Lufthansa wieder ein Lächeln zu sehen. Foto: Lufthansa

Volker Wissing, Verkehrsminister aus den Reihen der FDP, hat laut einem Bild-Bericht bereits signalisiert, dass sein Ressort das Ende Maskenpflicht auf Flügen unterstützt. Er setzt sich für eine gemeinschaftliche europäische Vorgehensweise im Flugverkehr ein. Und die gibt es derzeit nur ohne Maske, da Deutschland zuletzt doch sehr stark mit einer Exotenlösung arbeitete. In Zeiten, in denen selbst Singapur jegliche Vorgaben zum Tragen von Masken auf Flügen aufgegeben hat.

Maskenpflicht auf Flügen von und nach Deutschland entfällt | Frankfurtflyer Kommentar

Eine gute, aber vermutlich keine ganz freiwillige Entscheidung. Aber nachdem Kanzler Olaf Scholz mitsamt Wirtschaftsminister und einer Reihe Journalisten an Bord einer Regierungsmaschine auf den zusätzlichen Schutz einer Maske verzichteten, wäre es ein fatales Signal gewesen, die Maskenpflicht beizubehalten.

Und auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bekommt eine gesichtswahrende Lösung präsentiert. Er muss zwar auf ein wichtiges Instrument im Kampf gegen Covid-19 zunächst verzichten, kann dies per Verordnung jedoch wieder in Kraft setzen. Ob er dafür einen Freibrief bekommt oder bestimmte Parameter zutreffen müssen, so viel Einblick gibt es derzeit noch nicht aus Regierungskreisen zu hören.

Ich persönlich freue mich, dass zukünftig wieder mehr auf Vernunft statt auf Zwang gesetzt wird. Und vor allem freut es mich, dass durch diese Entscheidung auch ein Wettbewerbsnachteil für deutsche Fluggesellschaften wegfällt.

Quelle: RND

25 Kommentare

  1. Leider nur ein Schmalspurerfolg der FDP (Danke trotzdem!), denn mir erschliesst sich nicht der Unterschied zum Fernzug.

    Ausserdem bleibt die Winterreifen-Pflicht ohne Kriterium (bei Arztbesuchen kann man das noch als „Risikogebiet“ und „wir brauchen Ärzt in den Praxen nicht krank zuhause“ begründen, in Fernzügen nicht.

    Und natürlich das ewige Thema: wieso geilt sich die deutsche Politik an FFP2 als Heilsbringer auf, wenn der Rest der Welt mit den medizinischen auskommen kann (wieso macht China nicht FFP2, wenn sie zero covid verfolgen?)

  2. “ Ich persönlich freue mich, dass zukünftig wieder mehr auf Vernunft statt auf Zwang gesetzt wird.” Leider kann man auf die Vernunft der Leute in diesem Bezug nicht setzen…du selbst hast doch in deinem SIA Flight Review letzten Monat den Nutzen, eine Maske zu tragen, infrage gestellt. Das sagt mir, dass du ab sofort auch keine mehr tragen wirst. So wie 95% der anderen Deutschen, die Vernunft mit Egoismus verwechseln. Der deutsche Drang nach Selbstbestimmung ist mir mittlerweile echt ein Dorn im Auge. Und die Politik kann keine Entscheidungen mehr treffen, ohne sie aus Angst vor der Bevölkerung wieder zu revidieren. Ich werde weiter in allen Innenräumen und im Flugzeug eine FFP2-Maske tragen und blicke mit Unbehagen den vielen abfälligen Äußerungen und Blicken entgegen, die ich dafür ernten werde.

    • Sehr gut Tim. Genauso sehe ich das auch. Soll doch jeder für sich selber entscheiden und nicht ständig irgendwelche Diskussionen. Es gibt halt auch genug Ignoranten.

    • Lieber Tim, bitte bleib bei der Wahrheit. Ich habe in dem von Dir genannten Artikel nicht den Nutzen eine Maske zu tragen in Frage gestellt.

      Es ist immer total spannend, unterschiedliche Sichtweisen zu beobachten. Während Menschen früher für ihre Freiheit gestorben sind, stört Dich der „deutsche Drang nach Selbstbestimmung“ (ich glaube ehrlicherweise, dass das ein eher wenig ausgeprägter Trieb des Deutschen ist). Ein „govern me harder“ ist in meinen Augen kein erstrebenswerter Zustand.

      Die abfälligen Äußerungen und Blicke sind tatsächlich eine Herausforderung. Ich erwische mich selbst viel zu häufig dabei, wenn mal wieder jemand auf seinem Fahrrad fahrend oder am Strand spazieren eine FFP2-Maske trägt. Aber vielleicht gibt unsere Bundesregierung ja irgendwann ein Milliarden Budget frei, um Projekte zur Toleranz mit Maskenträgern zu fördern (Das war jetzt Sarkasmus).

  3. Das mit der Maske ist (für mich) halt so eine Sache. Ich habe es schon im Frühjahr erlebt. Beim Flug von Deutschland nach Polen waren die Maksentragerate über 90%. Beim Rückflug hat eine Hand gereicht um alle mit Maske zu erfassen.
    Es ist halt auch schwer, den Leuten die Sinnhaftigkeit einer Maske im Flugzeug klar zu machen, wenn man auf der anderen Seite Konzerte, Fußballspiele und Öffentliche Feste ohne Maske und Abstandsregeln sieht.

    Und spätestens auf der Langstrecke frage ich mich auch, was die Maske bringen soll, wenn zum Zeitpunkt X alle Ihre Maske zum essen abnehmen.

    • Oder nimm mal das Beispiel von Kreuzfahrten. Ich kenne wirklich niemanden im Freundes- oder Bekanntenkreis, der auf einem Kreuzfahrtschiff nicht eine kleine Pandemie erlebt hat. Aber Masken auf Kreuzfahrten ist nicht das Thema, welches diskutiert wird.

  4. Ist doch super, wenn jeder machen darf was er will.

    Nachdem wir und ich im Office länger keine Masken mehr getragen hatten kam ich aus SFO über LHR nach DE. Dort habe ich auch großteils keine Maske getragen. War dann 4 Wochen richtig übel krank. Struggle gerade seit einem Monat hart damit meinen Job/Arbeitszeiten körperlich auf die Reihe zu bekommen. Bin Mitte 30 nicht-Risikogruppe. Ich wusste dass es möglich ist, war mir aber egal.

    Jeder kriegt was er verdient vermute ich.

  5. Ich verstehe ganz ehrlich das Problem nicht. Eine FFP2-Maske schützt vor allem den Träger. Also tragt eine, wenn ihr euch damit besser fühlt. Und wer keine mag, lässt sie weg. Ich hatte 2x Corona und trotzdem trage ich keine Maske mehr. Das Virus wird bleiben und ich möchte nicht den Rest meines Lebens mit Maske laufen.

    Ich war in London und Budapest auch im ÖPNV maskenlos, ich war auch in den USA. Irgendwas einfangen kann man sich immer mal auf Reisen, das passiert genauso wie zu Hause.

    Und wenn die Masken so dringend nötig wären, müssten andere Länder doch im Chaos versinken. In der Schweiz ist das bereits überall seit Frühjahr freiwillig und ich sehe da keine riesigen Unterschiede.

    Ich bin inzwischen mehrmals ohne Maske geflogen und wäre das in D jetzt nicht so gekommen, hätte ich nach Möglichkeit alle längeren Flüge gemieden, die D berühren.

  6. Warum müssen bei der Frage „Maske oder keine Maske“ immer wieder die Glaubenskrieger aus ihren Löchern hervorkriechen. Mehr Toleranz gegenüber denjenigen, die keine Maske tragen wollen. Das Abendland wird nicht untergehen, wenn keine Maske getragen wird. Und anderherum auch mehr Toleranz denjenigen gegenüber, die Maske tragen wollen. Ich habe immer eine Maske umgehängt und wenn es mir zu voll wird, setze ich die Maske auf. Aber das mache ich freiwillig.
    Tim@: Die Selbstbestimmung beinhaltet auch Eigenverantwortung hat rein gar nichts mit Egoismus zu tun. Es ist ein grundgesetzlich geschützes Bürgerrecht. Die Erfahrungen mit Dikataturen in Deutschland(3.Reich u.DDR) sind schlecht. Ein (meinungs-)Diktatur der Besserwisser und Gutmenschen ist aber genauso schlimm.

    • es geht nicht um Glaubenskriege sondern um

      1. den staatlichen Zwang ohne Kriterium „Winterreifen-Prinzip“
      2. die pure Symbolik FFP2 (wenn das was brächte hätte das China längst eingeführt)
      3. den Alleingang Deutschlands „weil wir es besser wissen“ (Deutschland könnte man auch durch Bayern ersetzen, der dortige Imperator hat das ja auch immer besonders gut verstanden, sich durch „wir machen es anders also besser in Bayern“)

  7. Bei allen meinen Freunden und Bekannten, die die Maskenpflicht für sinnvoll halten und die Maske auch ordentlich tragen, kam es trotz Maske zu einer Corona-Infektion. Ich stelle daher schon den Sinn der Maskenpflicht in Frage. Jetzt kann man natürlich spekulieren, ob die Infektionen heftiger ausgefallen wären, wenn die Maske nicht getragen worden wäre. Aber eine Spekulation ist mir zu wenig, um eine Maskenpflicht darauf zu stützen.

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