
Die Piloten von Lufthansa und Lufthansa Cargo haben in einer Urabstimmung der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mit einer überwältigenden Mehrheit für erneute Streiks bei Lufthansa gestimmt, nachdem man sich in mehreren Verhandlungsrunden nicht über eine erneute Anpassung der Altersversorgung der Piloten einigen konnte. Daher sind nun Streiks bei Lufthansa nach Aussage eines VC-Sprechers „jederzeit möglich“ und dies bedeutet grundsätzlich auch innerhalb der nun anstehenden Herbstferien, was sicherlich eine Sorge vieler Reisender ist.
✈️ Erneute Urabstimmung: Lufthansa-Piloten stimmen mit großer Mehrheit für Streiks.
📅 Herbstferien betroffen: Arbeitskampf kann kurzfristig angekündigt werden.
💰 Altersvorsorge-Streit: Zinsrisiko liegt seit 2017 bei den Piloten, Einigung gescheitert.
Bei der Urabstimmung der VC haben sich etwa 90 Prozent der Piloten beteiligt und hier mit 88% bei der Lufthansa Passage und sogar 96% bei der Lufthansa Cargo für einen Arbeitskampf gestimmt. Damit sieht sich die VC in ihrem Mandat bestätigt, und man wird nun den Arbeitskampf wohl inklusive Streiks aufnehmen. Genaue Termine gibt es hier natürlich nicht, aber erfahrungsgemäß werden diese sehr kurzfristig angekündigt.
Im Mai 2025 hat die VC zu Verhandlungen über die Altersvorsorge der Piloten aufgefordert und seither mit Lufthansa hierüber verhandelt. Betroffen sind etwa 4.800 Piloten. Im Detail geht es darum, dass man sich 2017 darauf verständigt hatte, dass Lufthansa für die Piloten nur noch den Wert der Einzahlungen in die betriebliche Altersvorsorge garantiert, nicht aber mehr die tatsächlichen Auszahlungen in Zukunft. Damit ist das Zinsrisiko von Lufthansa auf die Piloten übergegangen.
Zudem wurde das durchschnittliche Alter zur Übergangsversorgung um zwei Jahre auf 60 Lebensjahre hochgesetzt. Dem Vernehmen nach blieben die Erträge hinter den damals formulierten Erwartungen zurück.
Laut VC habe Lufthansa hier kein substanzielles Angebot unterbreitet, weshalb man die Verhandlungen als gescheitert erklärt hat und nun einen möglichen Pilotenstreik vorbereitet. Man sehe dies aber nun vor allem als ein klares Signal an Lufthansa, dass man am Angebot nachbessern solle.
Lufthansa selbst will weiter eine Verhandlungslösung finden und begrüßt, dass die Piloten grundsätzlich weiterhin zu Verhandlungen bereit sind. Ob man es diesmal endlich schafft, einen Streik bei Lufthansa zu verhindern, wird die Zukunft zeigen.
Nach Urabstimmung: Pilotenstreik bei Lufthansa ist nun jederzeit möglich (auch in den Herbstferien) | Frankfurtflyer Kommentar
Es ist mal wieder soweit und Lufthansa steht vor einem erneuten Streik. Dabei hatte man es zuletzt vor etwa zwei Jahren noch geschafft, genau diesen abzuwenden, aber man musste es sich auch mit gewissen Zugeständnissen erkaufen. Diesmal machte Lufthansa aber schon klar, dass man sich die Forderungen der Piloten schlichtweg nicht leisten kann.
Es bleibt nun abzuwarten, ob man es nicht doch noch schafft, einen Streik der Lufthansa-Piloten am Verhandlungstisch abzuwenden, oder ob uns nun ein sehr anstrengender Herbst und Winter mit vielen Streiktagen bevorsteht. Hoffen wir, dass uns die „Streikhansa“ oder „Bodenhansa“ so weit es geht erspart bleibt, denn das Letzte, was wohl alle Reisenden brauchen, ist ein Riesenchaos wegen eines Pilotenstreiks zu Beginn der Herbstferien in Deutschland.
Guten Morgen,
wir fliegen demnächst mit der Lufthansa durchgeführt Lufthansa City VLxxxx. Streiken die Piloten auf von Lufthansa City? Also gehören die Piloten von Lufthana City auch zu VC?
Danke
Grüße Tim
Die Piloten haben also eine Vereinbarung getroffen, bei der sie in guten Zeiten von den gestiegenen Erträgen profitieren? Dass man dann streikt, wenn die Zeiten schlechter sind, ist genau einer der Gründe, warum Kunden wegbleiben und die Erträge sinken. Die Angestellten schaden sich am Ende mit ihrem egozentrischen Verhalten selbst.
Es ist eigentlich noch dramatischer in meinen Augen, denn es geht hier um ein Gruppe mit recht hoher Seniorität. Diese sorgt durch die für sie verursachten Kosten ja nur dafür, dass für neue und junge Piloten keine Stelle mehr bei Lufthansa vorhanden sein wird. Man hat es ja angekündigt, dass Wachstum nicht in Deutschland (aka nicht bei Lufthansa) stattfinden wird.
Ich finde es tatsächlich traurig.
Ich finde es beeindruckend, wie neutral und sachlich du diesen Artikel schreiben konntest.
Es ist eine riesige Unverschämtheit und bestürzt mich tatsächlich, dass 88% der Passage Piloten ihren eigenen Profit über die Zukunft aller Nachwuchspiloten (und auch Kollegen) stellen. Man kann es der Lufthansa bei diesen Bedingungen und in diesem Umfeld absolut nicht verübeln, dass die Passage nicht mehr wächst und immer neue Tochtergesellschaften entstehen. Für ein absolutes Luxusproblem zu streiken ist bei gleichzeitiger Ankündigung von Personalabbau in der Verwaltung zudem in höchstem Maße unkollegial und wird die toxische Schlucht zwischen Boden und Cockpit leider weiter vertiefen.
Die streikfreudige VC ist ein wirklicher Standortnachteil wie die hohen offiziellen Steuern und Abgaben. Von daher ist es strategisch leider richtig, in Deutschland Stellen abzubauen und durch im Ausland stationierte Mitarbeiter zu ersetzen.
Man muss das schon verstehen: Diese Leute haben ja während ihrer Dienstzeit absolut keine Zeit für’s Alter auch nur einen kleinen Sparbatzen auf die Seite zu legen.
Haus kostet, Villa auf Ibiza kostet, Lamborghini und Ferrari kosten. Die Yacht ist ebenfalls nicht gratis.
Dazu nebst der Frau zuhause noch eine anspruchsvolle Freundin…..das geht dann schon ins Geld, da bleibt Ende Monat halt nichts mehr übrig.
Schön wenn man keine Lufthansa mehr fliegt.
Eine sehr sachliche Aussage! Warum ist es denn so schön?
Neiddebatten finde ich unterirdisch. Die Leute haben durchaus den berechtigten Anspruch auf ihre Löhne. Sie hatten auch zuvor bereits Jahre auf Gehälter verzichtet, wo es der LH nicht gut ging.
Was mich nervt, dass jeder immer wegen irgendwas streiken kann. Wenn ich fliege, streikt entweder das Bodenpersonal, die Sicherheit, Lotsen, Kapitäne etc. Das geht, finde ich, zu weit… nur kann man entspannt reisen. Und aktuell, ich denke das die LH mit Tricks arbeitet um die Löhne zu senken.
Ich denke mal, im Hause LH geht es seit Jahren nur noch „die da oben“ gegen „die da unten“ und umgekehrt. Ob man das bei der Iimmer weiter steigenden Anzahl der AOCs einerseits und der Spartengewerkschaften andererseits je wieder ins Lot bekommt will ich mal bezweifeln. Ohne den sprichwörtlichen großen Knall wird man aus dieser Spirale wohl nicht mehr rauskommen.
Mal ne praktische Frage an die Experten: Wenn ich hier in Singapur nächste Woche stranden sollte (Rückflug nach CGNüber MUC geplant für Dienstag), wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass wir auf eine andere Airline umgebucht werden (3 Paxe auf einem Ticket, Business Class Award Ticket, derzeit FTL, Tickets aber noch als SEN gebucht)? Ich würde ja alle Umsteigeverbindungen nehmen (auch non-Star Alliance), aber auf Eco habe ich wenig Lust…