Neue Cash Cow: Lufthansa legt mit der Boeing 787-9 jetzt den Turbo ein

Boeing 787-9, Foto: Lufthansa

Lufthansa hat es endlich geschafft und die erste „neue“ Boeing 787-9 in den USA übernommen. Mit der D-ABPF ist nun zwar eigentlich die sechste Boeing 787-9 für Lufthansa in Frankfurt angekommen, aber das Flugzeug soll nun ein Wendepunkt bei Lufthansa darstellen, denn nicht nur, dass man bei der Flottenmodernisierung mit den Boeing 787-9 nun den Turbo einlegen will und die neue Allegris Kabine das erste Mal nach Frankfurt gebracht hat. Die Boeing 787-9 soll auch den dringend benötigten, wirtschaftlichen Erfolg für Lufthansa bringen und die neue Cash Cow der Airline werden.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Erste neue Lufthansa Boeing 787-9 in Frankfurt angekommen – mit Allegris Kabine.
💺 Business Class Startschwierigkeiten: Nur 4 von 28 Sitzen zunächst nutzbar.
🚀 Dreamliner soll A340-600 ersetzen und Lufthansa wirtschaftlich nach vorn bringen.

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Lufthansa selbst hat bereits seit Ende 2022 die Boeing 787-9 in Frankfurt, auch wenn die Teileflotte mit nur fünf Exemplaren recht klein ist. Diese ersten fünf Dreamliner stammen aus einem kurzfristigen Deal zwischen Lufthansa und Boeing, bei dem der Kranich komplett fertige Flugzeuge, die eigentlich für die chinesische HNA Gruppe bestimmt waren, übernommen hatte, da man sie in China nicht mehr wollte. Diese White Tails sollen aber die Lufthansa-Flotte wieder verlassen und zu Austrian Airlines gehen.

Die nun neu gelieferte D-ABPF ist insgesamt mit 28 Business Class Sitzen, 28 Premium Economy Class Sitzen und 231 Economy Class Sitzen ausgestattet und auch wenn es hier mit der neuen Business Class gehörige Anlaufschwierigkeiten gibt, freut man sich über die neue Kapazität in Frankfurt, auch wenn sie vor allem in der Business Class fehlt, denn hier darf man zum Start der ersten Linienflüge im Oktober 2025 nach Montreal wohl nur vier der 28 neuen Allegris Sitze belegen.

Sowohl der Sitzhersteller Collins als auch Boeing, Lufthansa und die FAA, die aktuell noch die finale Zulassung der Sitze blockiert, gehen aktuell aber davon aus, dass man alle Allegris Business Class Sitze bis Jahresende zugelassen bekommt und damit dieses etwas unschöne Kapitel der fast komplett gesperrten Business Class auch wieder vom Tisch ist.

Die neue Allegris Business Class in der Boeing 787-9 ist für Lufthansa entscheidend, denn man bringt hiermit die neue Business Class erstmals auch nach Frankfurt und will somit auch die Kundenzufriedenheit wieder deutlich verbessern. Hierfür müssen die Sitze nur noch freigegeben werden, was sich aktuell zumindest aus Kreisen von Lufthansa mehr wie eine Formsache anhört, wobei man in der Branche sicher sagen kann: bevor die Zulassung nicht vorliegt, liegt sie nicht vor!

Dennoch soll nun alles ganz schnell gehen und nachdem man in der letzten Augustwoche, wie angekündigt, die erste neue Boeing 787-9 erhalten hat, sollen in den kommenden vier Monaten noch neun weitere Dreamliner folgen, die bereits von Boeing komplett fertig gebaut sind und nur auf die Übernahme durch Lufthansa warten.

Damit soll bis zum Jahreswechsel die Lufthansa Boeing 787-9 Flotte auf 15 Flugzeuge anwachsen, wobei man auch gegen den Jahreswechsel wohl damit beginnen wird, die „ersten fünf“ Dreamliner nach Wien zu verschieben.

Mit den neuen Boeing 787-9 kann Lufthansa dann auch endlich beginnen, ältere Flugzeuge aus der Flotte zu nehmen, die für den Kranich nicht mehr wirtschaftlich genug sind. Allen voran werden dies wohl die Airbus A340-600 sein, die schon bis zum Jahresende die Lufthansa-Flotte komplett verlassen haben werden, sollten die Auslieferungen der Dreamliner wie geplant vonstattengehen und das, obwohl die Boeing 787-9 kein 1-zu-1-Ersatz ist, denn nicht nur, dass die Business Class deutlich kleiner ist, auch verfügt die Boeing 787 über keine First Class, wie der Airbus A340-600.

Foto: Lufthansa

Aber nicht nur die sechs verbleibenden Airbus A340-600 sollen die Lufthansa-Flotte verlassen, auch für die alternden und inzwischen bis zu 28 Jahre alten Boeing 747-400 plant Lufthansa bereits den baldigen Exit. Für den Jumbo wohl erst mit der Auslieferung der ersten Boeing 777-9 ab Mitte 2026, aber auch hier ist die Boeing 787-9 entscheidend_,_ um die Kapazitäten in der Flotte zu halten.

Lufthansa sieht hier bei den Dreamliner_n_ einen enormen wirtschaftlichen Vorteil und Carsten Spohr hat diesen auch schon betitelt. So sei der durchschnittliche Erlös mit dem Dreamliner „locker“ in einem zweistelligen Prozentbereich höher als bei den Airbus A340-600 oder auch den alten Jumbos, womit der Dreamliner zur Cash Cow der Lufthansa in Frankfurt werden kann.

Dieser deutlich erhöhte Erlös wird wohl vorrangig aus niedrigeren Wartungskosten der Boeing 787 und natürlich auch dem deutlich geringeren Treibstoffverbrau_ch_ zuzuordnen sein. Auch wenn man die hohen Investitionskosten für die Boeing 787 und damit die Abschreibungen einrechnet, wird der Dreamliner die Wirtschaftlichkeit von Lufthansa deutlich erhöhen, was auch nötig ist, denn aktuell verdient man mit dem Passagiergeschäft quasi kein Geld in Frankfurt.

Neue Cash Cow: Lufthansa legt mit der Boeing 787-9 jetzt den Turbo ein | Frankfurtflyer Kommentar

Lange wurde auf die Boeing 787-9 in Frankfurt gewartet und damit ist sie nicht nur wichtig, da sie endlich die bitter nötige, neue Kabine nach Frankfurt bringt, sondern vor allen da sie deutlich wirtschaftlicher sein wird als andere Flugzeuge in der Flotte. Lufthansa kann mit diesem Flugzeug voraussichtlich auch wieder neue Strecken und Märkte erschließen und man schaut hier wohl auch durchaus auf Südamerika.

Wenn nun alles nach Plan geht, wird man Ende des Jahres bereits 10 neue Boeing 787-9 in Frankfurt stehen haben und im kommenden Jahr dann die Langstreckenflotte von Lufthansa umfangreich modernisieren. Hier wird die Boeing 787-9 nun eine entscheidende Rolle spielen und ist für den Kranich wohl mit das wichtigste Flugzeug seit langer Zeit.

4 Kommentare

      • naja, er vergleich LH A346 (2-4-2) mit LH 787-9 (3-3-3) und letztere ist deutlich schlechter und enger.
        Das ist schon ein ziemlich krasser unterschied in ECO.

        LH-346:
        189 seats arranged in a 2-4-2 configuration across two cabins
        Seat width: 17.3″
        Recline: 6”
        Row pitch: 31″

        LH-787 (non allegris):
        247 Recaro CL3710 seats arranged in a 3-3-3 configuration
        Seat width: 17.1″
        Recline: 4”
        Row pitch: 31″

        LH-A350 (allegris):
        201 Recaro CL3710 slimline seats configured 3-3-3. Each seat features a six-way adjustable headrest
        Row pitch: 31″
        Seat width: 18″
        Seat recline: 5″

        Verglichen mit JAL in deren 787 wird’s aber ganz dramatisch:
        116 JAL Sky Wider seats, based on the Safran Z300, arranged eight abreast in a 2-4-2 pattern
        Row pitch: 34″
        Seat width: 18.5″

  1. Perfektes Timing! In dem Moment, in dem die LH-Maschinen endlich zugelassen worden sind, kommt wegen AI-171 das weltweite Grounding dieses Flugzeugtyps.
    #UndichteWasserleitungen #Kurzschlüsse #VerlustKritischerFlugsysteme

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