Ein Fluggast der Air Canada Business Class wollte an Bord der Airline auf französisch angesprochen und bedient werden, doch die Flugbegleiter in seinem Sitzbereich beherrschten nur englisch bzw. andere Sprachen. Der Mann ist dem Englischen zwar mächtig, weigerte sich aber und beschwerte sich nun bei einer Behörde. Die Situation eskalierte noch vor dem Start, dem Passagier wurde sogar angeboten die Maschine zu verlassen.
In vielen Ländern gibt es mehr als nur eine offizielle Amtssprache, dazu gehört auch Kanada. Die dort stationierten Fluggesellschaften sind sogar dazu verpflichtet, auf jedem Flug ein gewisses Mindestmaß an französischsprachigem Service anzubieten. Dies brachte Air Canada schon früher Streitigkeiten und Beschwerden der Kundschaft ein.
Beim jüngsten Fall geht es um den Passagier Jean-Pierre Beaudoin, der Mann hatte ein Flug von Quebec nach Fort Lauderdale gebucht und stieg in die Maschine der kanadischen Airline ein. In der Business Class bat er darum von einem französischsprachigem Crewmitglied betreut zu werden, doch der einzige französisch sprechende Flugbegleiter war in der Economy Class tätig. Nach kurzer Rücksprache bot ihm einer der zuständigen Mitarbeiter an, auszusteigen und einen späteren Flug zu nehmen.
Der Passagier, der sowohl französisch als auch englisch spricht, sagte später in einem Interview, dass er beschlossen habe an Bord zu bleiben und nur in französischer Sprache zu antworten. Dem Mann ging es ums Prinzip, daher habe er nach der Reise eine Beschwerde bei der zuständigen Behörde eingereicht.
Das kanadische Gesetz für offizielle Sprachen verleiht Englisch und Französisch den gleichen Status. Erst 2019 wurde Air Canada eine Geldstrafe von 15.700 US-Dollar aufgebrummt, bei dem Fall ging es um den Text auf Schildern in der Kabine, welche nur auf englisch waren.
Inzwischen hat sich auch die Airline zu der aktuellen Situation geäußert und mitgeteilt daß auf dem Flug zwei französisch sprechende Mitarbeiter an Bord waren und ein Service in den beiden Amtssprachen ermöglicht werden konnte.
Nur französisch: Air Canada-Passagier weigert sich an Bord englisch zu sprechen | Frankfurtflyer Kommentar
Für viele von uns dürfte die Situation seltsam und nicht leicht nachzuvollziehen sein, in Deutschland gibt es bekanntlich nur eine Amtssprache. In diesem Fall stellt sich die Frage, wie viel Dienstleistung in den offiziellen Landessprachen erbracht werden muss, damit Unternehmen wie Air Canada die gesetzliche Anforderung erfüllt.
Offensichtlich müssen Schilder zweisprachig beschriftet sein, ein weiterer Grund für Piktogramme die ohne Worte auskommen. Beim Service wird es etwas schwieriger, auch wenn bei der Airline auf fast jedem Flug englisch-französische Mitarbeiter eingeteilt sind. Aber ob diese auch den kompletten Service in der vom Passagier gewünschten Sprache durchführen müssen kann unterschiedlich ausgelegt werden? Uns ist nicht bekannt ob der Mann weitere Schritte verfolgt…
Danke: LoyaltyLobby
genau aus diesme grund fliege ich nicht mehr mit air france sondern nur noch mit KLM von BSL über AMS nach BKK. AF und KLM arbeiten zwar zusammen aber mir ist es 2 mal in bder AF business class passiert, daß das englisch, welches die stewardess gesprochen hatte für mich unverständlich war und der französischen sprache bin ich nicht mächtig. auf deutsch ging leider auch gar nichts. später beim aussteigen in bangkok hörte ich genau diese stewardess aber mit 2 anderen fluggästen wie sich sich auf sehr gut deutsch bei denen verabschiedete.
aber in canada gibt es 2 offizielle landessprachen, also sollten auch alle flugbegleiter beide sprechen können, vor allem in der business class.
Da scheint es wohl ein Gesetz zu geben und ein Gast möchte sein Recht in Anspruch nehmen. Anstatt die internen Abläufe umzustellen wird dem Gast angeboten, den Flieger zu verlassen. Tolle Leistung.
In Deutschland scheint es ein solches Gesetz nicht zu geben. Dementsprechend dürfen Fluggäste, die Airline X op. by Airline Y buchen und sich hinterher über fehlende Deutschkenntnisse der Crew beschweren, fröhlich weiter belächelt werden…
Ich finde es jedenfalls eine Frechheit, wenn man an einem deutschen Flughafen auf Personal trifft, das mit einem nur auf englisch kommuniziert. Ich antworte in diesen Fällen konsequent auf deutsch.
Der Typ ist so arrogant wie Air France, die weigern sich auch irgend eine andere Sprache, z.B. Englisch zu sprechen. Daher würde ich mit denen auch nicht mehr fliegen. Nicht weil ich kein französisch spreche, im Gegenteil, ich hasse eine solche Ignoranz. Ausserdem ist der Service bei AF auch nicht mehr der, welcher er vor 30 Jahren war.
Das ist bei Air Canada und den Kanadiern doch etwas anders. In Kanada gibt es nun mal beides als Amtssprache und die französisch sprechenden Menschen sind dort meines Wissens in der Minderheit. Und ich kann mir schon vorstellen, dass es da auch einige Menschen gibt, die mit den ihnen möglichen Mitteln ihre französische Sprachkultur aufrecht erhalten wollen.
Ich habe es bei Lufthansa in München auch schon erlebt, dass sich die Bodenmitarbeiterin weigerte deutsch zu sprechen. Ihre Begründung war, dass sie mit Passagieren, die nach Miami fliegen wohl Englisch reden könne. Ich spreche sehr wohl Englisch, finde es aber absolut schlecht, wenn bei einer deutschen Airline kein Deutsch gesprochen wird, speziell bei einem Abflughafen in Deutschland, wo Deutsch Amtssprache ist. Bei einem Abflug in Rio de Janeiro oder Athen könnte ich das ja noch verstehen.
LH Mitarbeiter also auch wie „B&B Hotel Zurich Airport“ wird dir doch schon im Namen des Hotels gesagt: Zurich und Airport, hier spricht die Schweiz nur Englisch?
So begegnet man Personalmangel
ja die französisch sprechenden Kanadier, hier wollte wohl einer provizieren und pressewirksam vermarkten (shitstorm)
Ewiges Thema in der globalen organisierten Wirtschaft: muss die Betriebsversammlung einer deutschen GmbH auf Englisch gehalten werden, damit die 50% Beschäftigten, die kein Deutsch können, daran teilnehmen (können). Sollte man nicht gleich die gesamte Kommunikation auf englisch umstellen, weil das eh alles sprechen?
Völliger Blödsinn finde ich technische Zeichungen oder Spezifikationen „Lastenhefte“ in 2 Sprachen „Deutsch und Englisch“ neben einander (verschachtelt) zu erstellen. Macht Bosch oder auch viele in der Automotive Branche (noch!) oft so. NUR Englisch und gut ist!
Porsche ist noch arroganter: die machen ausschliesslich deutsche Dokumente und nur die sind gültig. D.h. ein global arbeitender Zulieferer muss auf eigene Faust übersetzen und die trägt die Verantwortung für die Übersetzung!
Sehr bedenklich fand ich 2022 im B&B Hotel Zürich Airport: Asiaten an der Rezeption „we only speak English“ – das kann ja nicht sein, dass man in der 4 sprachigen Schweiz (ohne Englisch) nur noch Englisch sprechen kann. So regelt CH den Fachkräftemangel – keine Wunder dass die Schweizer radikal wählen. So was geht gar nicht!
Irgendwann 2005 domestic Flug HEL-OUL: alle Durchsagen incl. Security nur auf Finnisch. Angeblich zulässig (echt?)
Ich finde die Lösung von Bosch klug: Es kann nur ein verbindliches Lastenheft geben. Es wird nie möglich sein, in zwei Sprachen genau dasselbe auszudrücken. Daher ist bilingual riskant. Und wenn ein deutsches Unternehmen die Landessprache wählt: Warum nicht?
Sie riskieren natürlich, dass Zulieferer sich nicht bewerben. Wenn sie es sich aber leisten können, ist das in einem freien Markt völlig okay. Denn niemand ist gezwungen, mit Bosch Geschäfte zu machen. Auch ein Zulieferer kann auf andere Betriebe umstellen, wenn er das möchte.
also ich habe 25 Jahre in großen multinationalen Industrie Unternehmen (Telekommunikation, Halbleiter) gearbeitet und selbst bei meinem kurzen Zwischenspiel in der Defense&Space Industrie (Airbus)wurden Zeichnungen und Specs auf „only Englisch“ gemacht.
Was Bosch macht in dem Bereich macht, ist aus meiner Sicht völliger Blödsinn! Englisch und basta!
Porsche kann man machen, wenn man so „erfolgreich“ wie Porsche ist und halt alle nach deren Pfeife tanzen müssen. Finde ich aber letztlich un-kooperativ und halt einfach nur Hierarchie ausspielen (deutsche Bessserwisserei).
Firmen wie Bosch oder auch Carl Zeiss sind für mich der Inbegriff deutschen Konservatismus – irgenwie erfolgreich in ihrem Gebiet, aber Lichtjahre von Arbeitsbedingungen der globalen Industrie entfernt bis Corona kam (ich hatte schon 2009 100% Homeoffice) … aber lassen wir das OT
Bist wahrscheinlich ein querdenkender kleiner Lagermitarbeiter, so wie du schreibst.. Verlass bitte Frankfurtflyer! Nichtmal Christoph kann dich noch ernst nehmen.
Das war zu hart. Entschuldigung! Du bist sehr polarisierend..
Trotzdem ist der Kommentar nicht ok – nehm ich vollumfänglich zurück.
mike: absolute zustimmung zu deinem letzten absatz
tom: du sprichst mir aus der seele
rolf: das darf ja eigentlich gar nicht wahr sein
ich bin der meinung daß jede(r) der am schalter sitzt, die landessprache und englisch sprechen muß. weitere sprachen wären von vorteil.
in basel ( BSL, der flughafen selber neent sich euroairport basel-mulhouse-freiburg und liegt auf französischengebiet ) hatte ich schon oft, daß die am schalter nur französich sprechen. dann muß ich zum nachbarschalter weil dort auch englisch gesprochen wird, und zwar verständliches englisch und kein französiches englisch was so gut wie keiner versteht. einmal wurde ich zu meiner großen überraschung sogar in sehr gutem deutsch angesprochen.
da lobe ich mir KLM im flieger: die sprechen selbstverständlich alle holländisch und englisch, viele aber auch noch zusätzlich deutsch und französisch.
@romano: vorallem sollte man die Groß-Kleinschreibung der deutschen Sprache beherrschen!!
Bist du „bauhaus“ Jünger (Architekt oder Aktivist) oder wieso klemmt die Taste?
ich überwintere wie schon die letzten jahre in thailand, und da spreche und schreibe ich englisch, daher die kleinschreibung. und wem das nicht paßt der braucht ja meinen kommentar nicht zu lesen
haha, es ist einfach verdammt schwierig zu lesen, wen das nicht beachtet wird.
du solltest dringend Thai lernen. Kap-kum-kap!
Passiert vor langer Zeit in Brasilia beim Einchecken mit TAM nach Salvador de Bahia:
Die Dame sprach KEIN Englisch (behauptete sie wenigstens) sondern bloss Brasilien-Portugiesisch.
Hääh…..dies bei einer Airline am Airport.
Verlangte bloss einen Sitz im vorderen Teil des Flugzeugs (front), worauf ich einen Platz ganz hinten (tail) bekam.
Es entstand beinahe ein Handgemenge mit den Passagieren hinter mir, denn die Kolonne war unterdessen beachtlich angewachsen.
Es hat sich dann ein Reisender meiner erbarmt und übersetzte.
Es ging ja bloss um „front“ und um „tail“, welche die Dame nicht verstehen wollte. Gut habe ich nicht noch „aisle“ und „window“ mit ins Spiel gebracht.
Zum Schluss meinte mein „Retter“ zu mir, dass nicht Tausende von Einheimischen wegen 1x fliegen im Jahr extra Englisch lernen würden. Das schon !
Aber wenn man einen Job bei einer Airline mit Kundenkontakt inne hat, sollte man schon das Mindeste an Vokabeln in Englisch kennen.
…… und der Kanadier war halt einfach nur STUR.
alte weiße Männer Probleme im Artikel und den Kommentaren. Grüße aus Berlin Mitte
Haha hast du absolut Recht!
Ach Gottchen.
In der Schweiz sind Französisch, Italienisch und Deutsch Amtssprachen.
Für Schweizer, deren Muttersprache Rätoromanisch ist, gilt diese Sprache als Amtssprache.
Und jetzt stellen wir uns einen Passagier aus dem rätoromanischen Sprachbereich vor, der ein ähnliches Theater aufführt.
Man muss wirklich nicht jedes formale Recht auf Biegen und Brechen durchsetzen wollen, vor allem, wenn es inhaltlich überhaupt keinerlei Vorteil bringt.
Etwas thematisch abschweifend. Das Ganze erinnert mich hieran:
https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/pandemie-die-ewige-wut-der-corona-gekraenkten-und-ihre-verschwoerungserzaehlungen-a-3c6f7f73-d698-4dea-9d3b-a24e669d7201
Göttlich. Manchmal ist’s so schräg, dass ich nicht weiß, ob lachen oder weinen. Aber immerhin. Wenn ich mal Abstand vom Rest des Lebens brauche, schaue ich hier rein. Der absolute Klassiker: Wie ein Unfall. Du willst nicht hingucken, aber Du musst. :-))