Die Premium Economy Class ist sowohl bei Passagieren als auch bei Airlines gleichermaßen beliebt. Passagiere schätzen den zusätzlichen Komfort gegenüber der Economy Class und Airlines lieben die „neue Zwischenklasse“ wegen dem enormen Einnahmepotenzial.
Auch wenn erst jetzt immer mehr Airlines die Premium Economy Class für sich entdeckt haben, wirklich neu ist die Klasse nicht. In den letzten fünf Jahren haben Airlines wie Lufthansa und Austrian Airlines die Klasse zwischen der Business Class und der Economy Class erst eingeführt und auch Emirates will erst 2020 erstmals eine Premium Economy Class vorstellen. Bereits 1992, also vor über 25 Jahren, haben EVA aus Taiwan und Virgin Atlantic aus England eine Premium Economy Class vorgestellt.
Bei den immer enger (und auch schlechter werdenden) Economy Class Kabinen ist in den letzten Jahren die Nachfrage nach etwas bequemeren Sitzen gestiegen. Dieser Forderung der Passagiere sind die Airlines mit der Premium Economy Class gefolgt, welche sich inzwischen genau so zu einer Standardklasse entwickelt hat, wie auch die First- und Business Class. Passagiere kennen diese Klasse inzwischen und sie ist nachgefragt.
Mit dieser steigenden Nachfrage wachsen auch die Premium Economy Class Kabinen. So hat Lufthansa seit der Markteinführung die meisten Premium Economy Class Kabinen um etwa 20-30 Prozent vergrößert und dies hat einen einfachen Grund: die Premium Economy Class ist die neue Cash Cow der Airlines.
Warum Airlines die Premium Economy Class lieben
Für Airlines hat sich die Premium Economy Class zur neuen Cash Cow entwickelt – also genau zu dem, was die Business Class noch vor einigen Jahren war. Vor zehn Jahren sagte man bei den Airlines noch, das Geld wird mit einer ausgebuchten Business Class verdient. Inzwischen hat die Premium Economy Class einen sehr entscheidenden Beitrag an der Wirtschaftlichkeit eines Fluges.
Der Grund hierfür ist recht einfach, denn die hohen Erträge sind im Vergleich zu den verhältnismäßig niedrigen Produktionskosten sehr positiv. So liegen die Premium Economy Class Ticketpreise im Schnitt bei etwas über dem doppelten eines Economy Class Tickets. Selbst bei super Angeboten wie 600 Euro für den Hin- und Rückflug nach New York ist das Ticket in der Premium Economy Class immer noch doppelt so teuer, wie ein vergleichbares Angebot in der in der Economy Class, welches man ab und an für unter 300 Euro findet.
Im Schnitt zahlen Premium Economy Class Passagiere etwa zwischen 1.200 Euro und 2.400 Euro für einen Hin- und Rückflug auf der Langstrecke in der Premium Economy Class und damit etwa die Hälfte eines Business Class Tickets.
Lufthansa hat bei der Vorstellung der neuen Premium Economy Class einige Zahlen veröffentlicht, in welchen sie die Premium Economy Class als „produktivste Reiseklasse“ bezeichnet. Der Ertrag pro genutztem Quadratmeter im Flugzeug ist in der Premium Economy Class sogar noch einmal 6% höher als in der Business Class und 33% höher als in der Economy Class.
Eigentlich ist dieses Verhältnis sogar sehr offensichtlich, denn besonders der benötigte Platz in den Flugzeugen ist das teuerste Gut der Airlines. In der Premium Economy Class bieten Airlines im Schnitt 35-50% mehr Platz als in der Economy Class und dies bei im Schnitt 200% der Einnahmen.
Das „Drumherum“ wie Bodenabfertigung, Personalbedarf in der Kabine und auch das Catering ist in der Premium Economy Class nur unwesentlich teuerer als in der Economy Class. In der Business Class sieht dies z.B. deutlich anders aus.
Warum Passagiere die Premium Economy Class mögen
Vor 15 Jahren sahen nur wenige Airlines wirklich Bedarf für eine Premium Economy Class, da diese bei den Passagieren oft nicht wirklich beliebt war. Wer günstig fliegen wollte buchte die Economy Class und wer Wert auf viel Komfort legte, buchte die deutlich teurere Business Class.
Besonders die Economy Class wurde in den letzten zehn Jahren immer günstiger und die Airlines haben unter diesem dem zunehmenden Kostendruck besonders den jedem Passagier zur Verfügung gestellten Platz deutlich reduziert. Ein gutes Beispiel sind hier die Boeing 777, welche noch vor zehn Jahren standardmäßig mit neun Sitzen pro Reihe ausgestattet waren und inzwischen haben sich zehn Sitze pro Reihe durchgesetzt, auch wenn hierdurch ein Economy Class Sitz schmaler wird, als in einem Airbus A320.
Gleichzeitig wurde auch der Abstand zwischen der Business Class und der Economy Class immer höher, sodass es gerade in der Economy Class immer mehr Passagiere gab, welche für mehr Komfort bereit waren mehr zu zahlen, aber den enormen Preisabstand zur Business Class gescheut haben.
Premium Economy Class ist die neue Cash Cow der Airlines | Frankfurtflyer Kommentar
Der Aufpreis für den spürbar höheren Komfort der Premium Economy Class ist meist recht überschaubar und daher sind viele Passagiere bereit diesen zu zahlen. So findet man in der Premium Economy Class inzwischen Passagiere aus allen Zielgruppen, von den Privatreisenden und Familien mit Kindern, bis hin zu Geschäftsreisenden, welche die Business Class aufgrund des Preises oder der Reiserichtlineien nicht fliegen dürfen.
Die Premium Economy Class ist grundsätzlich die perfekte Illusion, denn man hat als Passagier den Eindruck, dass man für einen überschaubaren Aufpreis deutlich mehr Komfort bekommt. Auch wenn man tatsächlich deutlich angenehmer in der Premium Economy Class fliegt, ist dieses Upgrade meist doch teuer erkauft, denn in keiner Klasse ist der Ertrag für die Airlines höher – im Bezug auf die verwendete Fläche – als in der Premium Economy Class.
Solange sowohl Passagiere und Airlines die Premium Economy Class positiv betrachten ist dies jedoch eine Win-Win Situation und man kann davon ausgehen, dass immer mehr Airlines ihr Premium Economy Class Angebot weiter ausweiten werden.
Gerade nach Südamerika sind die Preimum Eco Flüge immer wieder eine super Alternative zur C.
Fliege diesen November für 1.185,-€ nach Sao Paulo und weiter nach Porto Alegre und das gleiche im return. Die Business Class die ich bevorzugen würde, war aber bei fast 3.500,- € pP und mir somit zu teuer zum Buchungszeitpunkt.
Ich finde das LH Produkt mit dem von SQ mit am besten!
Und Dank Status gibts auch bei Premium Eco prio Boarding.
Ich bin sehr gespannt auf die Neuerungen die anstehen. Die Kabine sieht schon ein wenig gewöhnungsbedürftig aus und die Sitze sehr dünn. Man darf auf die ITB gespannt sein. Hoffentlich kann man dort schon probesitzen!
Ich bin mit der Premium-Eco auf Langstrecke überhaupt nicht zufrieden, weil sich die Sitze nicht genügend zurücklehnen lassen…dafür gibt es (zu) viel Fussraum.
Die Strecke Deutschland-POA gibt kostet (bei 90 Tagen Vorrausbuchung) in der guten AirFrance-Business-Class (1-2-1 Bestuhlung) ca 1930 EUR.
Klingt, als ob ich genau in die Zielgruppe falle – bereit, für mehr Konfort mehr zu zahlen, aber Business Class ist für mich als einfachen Angestellten außerhalb meiner Reichweite, wenn es nicht wirklich ein ganz besonders günstiges Angebot gibt (Madrid mit LATAM z.B.) oder ich mehrere Jahre lang Meilen sammel. Mir gefällt der Trend. Es fühlt sich nur irgendwie so an, als ob man frühere Economy bucht und sich die heutige Economy durch Service- und Komfortstreichung zu einer Art Sub-Economy entwickelt, aber das ist ja mit dem Preiskampf heutzutage kein Wunder
Ich finde es schon etwas komisch bei einem doppelten Preis, wir ihr ja korrekt schreibt, im gleichen Artikel von überschaubarem Aufpreis zu sprechen. Die Betrachtung ist ganz einfach, was der Airline den meisten Ertrag pro verwendetem Platz bringt, ist für die Passagier die schlechteste Alternative. Ich würde auch sofort mehr zahlen für mehr Platz und besseres Essen aber doch nicht das Doppelte und dann nur ein paar cm mehr und fast das gleiche Essen? Ein Notausgangplatz in der Langstreckeneconomy bringt deutlich mehr Platz selbst als Premium Economy und kostet normalerweise nur 100 EUR Aufpreis zur Economy. Das loht sich.
Ich nutze es verdammt gerne, via MyOffer ein Upgrade zu erhaschen. Beim Nachtflug sind mir die (privat investierten) Upgrades oft das Geld wert, in Eco kann ich kaum einschlafen.
Insbesondere, wenn ich den Bock für um die 180-200EUR schießen kann und dann kurz nach Start die Durchsage kommt, dass man für nur 400EUR in die Premium Eco umsatteln darf und dies tatsächlich Leute machen. Einmal bekam ich so einen neuen Sitznachbarn, der war mächtig stolz für einen so günstigen Preis in der PE fliegen zu können. Sein Gesicht, als ich ihm von MyOffer erzählt habe war zu gut 😀
Da hab’ich wohl ein hammermässig-obercooles-supermaximales Mega-Wunder-Schnäppchen erwischt:
Mit LX in Business nach SFO und zurück für total Euro 1640.00.
OK: Die Reise beginnt in Dublin und ich beende diese auch dort. Doch was nimmt man nicht alles auf sich —- zumal ich ZRH – SFO – ZRH mit 2 e-vouchers und 70’000 Meilen in die F-Class upgraden konnte (und das in der Boeing 777-er).
Gibt (oder gab) es ab und zu. Im vorigen Jahr beispielsweise nach dem Umzug einiger A380 von FRA nach MUC die Strecke MUC-SFO rt non-stop für ebenfalls etwa 1,6k€ bei guter Verfügbarkeit.
Man kann das Ganze natürlich auch als Quersubventionierung der Y- und C-Passagiere sehen… 🙂
Etwas seriöser. Ich dachte, ich probiere das mit dem doppelten Preis einer Y+ gegenüber Y einmal. Na ja, schön wärs. MUC-JNB rt in Y 650 € non stop. April 2020, 20 Übernachtungen. Bei Y+ sind es dann gleich 3800 €. Beides Bestpreis innerhalb eines Monats, gesucht per Matrix. Da war dann C mit 2700 € noch günstiger.
Das hat natürlich ein wenig seinen Grund. Der Y- und der C-Tarif kommen von South African, in deren Hardware es aber keine Y+ gibt. Y+ dann von Lufthansa.
Nicht so ganz einfach…
Hin und wieder kommt es vor,dass der Preis der First UNTER dem der Business liegt.
Da überlege ich natürlich nicht 2 x (passiert bei Swiss zw. ARN und DXB, bzw. ARN – SIN ).
Da kommt zusammen mit dem günstigen Wechselkurs und den teilweise Superpreisen ab Schweden Freude auf.
Typo: „buchte die Economy Class und wer Wert auf viel Komfort legte, buchte die deutlich teurere Economy Class“ muss heißen „buchte die Economy Class und wer Wert auf viel Komfort legte, buchte die deutlich teurere Business Class.“
Aufmerksam gelesen!