Direktflüge von Australien nach Europa sind seit fast zwanzig Jahre ein großer Traum in der Airline Industrie. Seit diesem Jahr sind sie mit dem Direktflug von Qantas zwischen Perth und London Heathrow mit einer Boeing 787 Realität geworden. Doch Qantas hat weit mehr vor als „nur“ von der Australischen Westküste nach Europa zu fliegen. Unter dem Projektnamen „Project Sunrise“, erarbeitet Qantas gerade Optionen um Flüge von über 20 Stunden anbieten zu können.
Besonderen Augenmerk hat man bei Qantas damit auf zwei Flüge gelegt. Man möchte die legendäre „Känguru Route“ von Sydney nach London ab 2022 nonstop fliegen. Für die über 10.500 Meilen oder fast 17.000 Kilometer würde ein Passagierflugzeug bis zu 22 Stunden benötigen. Eine weitere Strecke auf der Wunschliste von Qantas ist Sydney nach New York.
Einziges Problem, für diese Ultra Langstrecken fehlt aktuell noch ein passendes Flugzeug. Qantas hat allerdings sowohl Boeing, als auch Airbus dazu aufgefordert ein passendes Fluggerät zu entwickeln.
Beide Hersteller wollen bei diesem Prestigeträchtigen Projekt mitwirken und es seien bereits Manager beider Flugzeughersteller nach Sydney gereist um Qantas ein entsprechendes Konzept vorzustellen.
Auch wenn Qantas noch keine Entscheidung für ein Flugzeug getroffen haben will, so wird man wohl spätestens nächstes Jahr eine Bestellung aufgeben müssen um auch 2022 mit den 22 Stunden Flügen nach London und New York starten zu können.
Aktuell gibt es mit dem Airbus A350-900ULR ein Flugzeug welches die enorme Strecke zwischen Sydney und New York bereits non stop mit voller Passagierkapazität fliegen könnte. Für den Flug von Sydney nach London müsste man noch einmal das Abflugsgewicht erhöhen oder hätte je nach Winden mit Gewichtsrestriktionen zu kämpfen, was zu einer stark reduzierten Passagierkapazität führen würde.Singapore Airlines wird allerdings im Oktober mit dem Airbus A350-900ULR den neuen, längsten Flug der Welt zwischen Singapore und New York aufnehmen. Mit etwa 19 Stunden Flugzeit ist dieser Marathonflug schon bald Realität.
Qantas will einen Airbus A350-1000ULR oder eine Boeing 777X
Einen Airbus A350-900ULR mit noch einmal erhöhter Reichweite hat Qantas aktuell für das Project Sunrise ausgeschlossen. Vielmehr möchte man ein etwas größeres Flugzeug mit erhöhter Reichweite. Die Anforderungen von Qantas an Boeing und Airbus sind 300 Passagier, stammt Gepäck in vier Kabinen Klassen. Dies bedeutet, dass wir auf diesen sehr langen Flügen auch wieder einen First Class sehen werden. Wo wenn nicht hier macht dies allerdings Sinn?
Der Airbus A350-1000 wäre von seiner große Ideal, allerdings müsste man hierfür das Abflugsgewicht und damit auch die Tankkapazitäten erhöhen, damit man die 10.500 Meilen zwischen Sydney und London auch fliegen kann. Boeing hat mit der Boeing 777-8X auch ein potenziell passendes Flugzeug, wobei auch dieses nur am Zeichentisch existiert.
Zusätzlich birgt dieser Flug ganz neue herrausvorderungen für die Crews und Passagiere. So denkt Qantas schon länger offen darüber nach, ungenutzte Bereiche im Frachtraum auf diesen Flügen z.B. mit Schlafkammern zu nutzen.
Auch für die Crews bedeuten solche langen Flüge absolutes Neuland. So muss Qantas mit den zuständigen Behörden die Pausenzeiten neu vereinbaren. Flüge mit dieser länge werden von aktuellen Regeln noch nicht abgedeckt.
Qantas Project Sunrise: 20+ Stunden Flüge sollen 2022 kommen | Frankfurtflyer Kommentar
Ich finde die aktuellen Superlangstrecken Projekte extrem interessant und Qantas wird hier, schon aufgrund der geographischen Lage vermutlich ein Vorreiter sein. Ich persönlich vermute momentan, dass man sich für einen Airbus A350-1000ULR entscheiden wird, da dieses Flugzeug wohl schneller verfügbar sein sollte, als eine Boeing 777-8X. Immerhin fliegt der Airbus A350-1000 bereits, und man müsste „nur“ das Abflugsgewicht erhöhen, um die benötigten Reichweite für das Project Sunrise zu generieren.
Für mich steht übrigens jetzt schon fest, dass ich diesen Flug einmal fliegen will, wenn er Realität wird.
Finde ich auch spannend.
Ich finde auch Qantas Ansinnen richtig und wichtig, den Flug nur mit einem leicht modifizierten A350 durchzuführen, der über alle gängigen Kabinenklassen verfügt. Ansonsten wird das womöglich wieder so eine halbseidene Geschichte wie mit dem SQ-Flug SIN-EWR, der nur mit C mit einem speziellen A340-500 geflogen werden konnte und nicht wirtschaftlich betrieben werden konnte, so dass er letztlich wieder eingestellt werden musste.
Genau darin liegt ja die Herausforderung, diese Flüge mit üblichen Flugzeugen und üblichen Kabinenkonfigurationen anzubieten, so dass diese Flüge in den nächsten Jahren zur Regel werden und auch für den Durchschnittspax in Eco bezahlbar und somit tatsächlich zu fliegen sind.
Früher sind auch nur ein paar Leute mit Zwischenlandungen in Afrika mehrere Tage für Unsummen an Geld nach Südamerika geflogen. Heute ist das nonstop für jeden in 12 Stunden möglich und auch bezahlbar.
Ich glaube nicht, dass diese Strecken jemals Wirtschaftlich sein werden. Erstens wären sie mit Umstieg in Dubai (perth) bzw hong kong von Sydney kaum länger. Zweitens dürften nur wenige Eco Passagiere wegen 3h Ersparnis bereit sein, mehr zu zahlen, um in einer 787 9 abreast zu fliegen. Meiner Meinung nach ein sinnloses Prestige Projekt
Da ist was dran in Hinblick auf die Eco-Paxe, Julien.