Review: Lufthansa Boeing 747-8 Business Class | Von Frankfurt nach Mexiko-Stadt

Für eine Urlaubsreise in Costa Rica gab es zahlreiche Optionen, um in das mittelamerikanische Land zu reisen. Direkte Verbindungen aus Europa gibt es mit Iberia, Air France & KLM sowie Edelweiss. Lufthansa fliegt ebenfalls direkt von Frankfurt nach San Jose. Dafür wird der betagte Airbus A340-300 eingesetzt, die Verfügbarkeit und meine Begeisterung hielten sich jedoch in Grenzen.

Darüberhinaus gibt es zahlreiche Umsteigeverbindungen, die meisten davon führen über die USA. Der Trip fand zwei Tage vor der Öffnung für EU Bürger statt, daher kam diese Option nicht in Frage. Da ich noch nie in Mexiko war und auf der Strecke nach MEX bei Lufthansa die Boeing 747-8 eingesetzt wird, habe ich mich für diese Verbindung inklusive einem 2-tägigen Aufenthalt in der mexikanischen Hauptstadt entschieden.

Lufthansa Boeing 747-8 Business Class | Check-In & Boarding

Mexiko hatte während der Pandemie nie wirklich strenge Auflagen für die Einreise. Entsprechend beliebt sind die Flüge nach Mexiko-Stadt oder Cancun. Lufthansa hatte durchgehend die Route FRA-MEX mit dem Jumbo-Jet im Programm, inzwischen gibt es auch wieder Verbindungen ab München. Die Dame am Frankfurter Check-in Schalter prüfte selbst noch einmal die Vorschriften und meinte dass es mit der Einreiseerklärung getan ist.

Die Koffer waren aufgegeben, Pass- und Sicherheitskontrolle innerhalb kürzester Zeit erledigt und der Urlaub konnte in der Lounge an den Z-Gates beginnen. Zum Beginn der Einsteigezeit ging es in Richtung Flugsteig, dort lief bereits eine Ansage dass sich das Boarding etwas verzögern wird. Nach wenigen Minuten ging es dann los, Familien mit kleinen Kindern und hilfsbedürftige Passagiere durften zuerst in das Flugzeug. Mit 80 Sitzplätzen alleine in der Business Class der 747 konnten anschließend entsprechend viele Reisende das Priority Boarding nutzen.

Beim Online Check-in hatte ich die Wahl zwischen zwei Sitzen im Oberdeck und einem Sitzpaar im hinteren Bereich des Hauptdecks. Ich kann beiden Varianten etwas abgewinnen, schätze die Privatsphäre oben aber auch das Raumgefühl unten. Heute wurde es 11C, die letzte Business-Sitzreihe. Der Platz befindet sich in einem kleineren Abteil mit nur zwei Sitzreihen und entsprechend Platz für 12 Fluggäste.

Eine gut gelaunte und charmante Flugbegleiterin stellte sich kurz vor und reichte Getränke. „Endlich kann ich Ihnen wieder einen Welcome-Drink anbieten“ war ihre fast schon etwas stolze Aussage.

Lufthansa Boeing 747-8 Business Class | Kabine & Sitz

Das Lufthansa Hardware Produkt auf der Langstrecke dürfte den meisten von Euch bekannt sein, je nach Flugzeugtyp gibt es leichte Abweichungen. Das besondere der 747-Kabine sind die beiden Decks, wobei oben 32 Sitze und unten 48 verbaut sind.

Im Hauptdeck ist die Anordnung durchgängig 2-2-2, durch die Breite der Maschine hat man hier im Vergleich zu anderen Mustern deutlich mehr Platz. Dies kann man insbesondere an der Ablagefläche zwischen den Sitzen im Mittelblock erkennen.

Direkt hinter der Reihe 11 beginnt in der 747-8 direkt die reguläre Economy Class. Danach folgt nach nur vier Reihen die Premium Economy. Dieses vordere kleine Economy Abteil kann nach Bedarf entfernt werden um z.B. die Business Class zu erweitern. Dann würde es hinter der Trennwand mit der Premium Economy weitergehen.

Am Sitz lagen Kissen, Decke und eine dünne „Matratze“.  Auch das Amenity Kit und eine Wasserflasche waren wie gewohnt schon bereit.

Das Flugzeug war fast ausgebucht, in dem kleineren Séparée haben wir davon jedoch nichts mitbekommen. Es herrschte eine ruhige und beinahe private Atmosphäre.

Lufthansa Boeing 747-8 Business Class | Flugdaten

Flugnr.: LH498
Sitz: 11C
Kabine: Business Class
Abflug (Offiziell): 14:14 (13:35)
Ankunft (Offiziell): 18:50 (19:00)
Flugzeit: 11:36
Typ: Boeing 747-800 (B748)
Registrierung: D-ABYI (ehemaliger „Siegerflieger„)
Alter: 8,5 Jahre
Champagner: Jacquart Brut Mosaique

Lufthansa Boeing 747-8 Business Class | Service

Neben dem Welcome Drink hat Lufthansa wieder fast alle Servicebestandteile von vor der Pandemie wieder zurückgeholt. Nachdem die Speisekarten verteilt wurden, kamen sogar wieder heiße Tücher zum Einsatz. Bei der Abfrage des Aperitifs gab es von der Flugbegleiterin noch einige Empfehlungen, unter anderem zwei Weine die nicht in der Karte waren. Wir haben uns zunächst für Champagner entschieden, dieser wurde mit Nüssen serviert. Einen Blick in die aktuelle Menükarte auf der Strecke findet Ihr hier.

Währenddessen konnten wir unsere Speisewünsche äußern. Heute hatte ich die Pasta in die engere Wahl genommen, musste mich aber für eine Alternative entscheiden. Anscheinend waren viele Vegetarier an Bord, die ihre Mahlzeit nicht vorbestellt hatten. Dem Charme der Stewardess konnte ich wirklich nicht entfliehen und habe ohne zu zögern das Rind genommen, mein Partner hatte sich für Garnelen entschieden.

Die Vorspeisen wurden übrigens mit Salat und Brot getrennt im Vorfeld serviert, in den vergangenen Monaten kam dies samt Hauptspeise und Nachtisch auf einmal. Zum Abschluss gab es Käse und Eis sowie Kaffee und Digestif. Die Getränkegläser wurden stets nachgefüllt, dennoch wirkte die Flugbegleiterin nie gestresst und hatte immer Zeit für Smalltalk

Im weiteren Flugverlauf wurden Snacks wie Antipasti, Sandwiches und Kuchen mit Getränken angeboten. Die meisten Gäste liessen die Sonnenblenden auf diesem Tagflug geöffnet, was gut beim Wachbleiben half und beim Fernsehen nicht störte. Die Beleuchtung war abgedimmt und in sanften Farbtönen eingestellt.

Etwa zwei Stunden vor der Landung gab es dann Abendbrot. Zur Wahl standen eine kalte Platte mit Aufschnitt & Kartoffelsalat dazu Brötchen, Butter und Nachtisch.

Lufthansa Boeing 747-8 Business Class | Impressionen

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Lufthansa Boeing 747-8 Business Class | Frankfurtflyer Kommentar

Lufthansa, so wie man sie kennt, liebt oder hasst. Ein solides Produkt, keine besondere Hardware, wenig aufsehenerregendes bei den Servicebestandteilen. Vom Check-In, über Lounge, Boarding, Flug, Pünktlichkeit, Ankunft und Gepäck war alles so wie es sein sollte bzw. mindestens so wie ich es erwartet habe.

Vielleicht bin ich etwas sensibel weil ich selbst in dem Beruf arbeite, auf diesem Flug konnte man aber wieder deutlich erkennen wie sehr dieser von einer funktionierenden Crew abhängt. Wir wurden fast durchgängig von einer einzigen Mitarbeiterin betreut, diese übte ihre Arbeit mit Vergnügen und Leidenschaft aus. Hier war viel Erfahrung im Spiel, die Dame war immer ansprechbar und nie gestresst. Nette Gespräche, nie aufdringlich, immer charmant und warmherzig.

Allmählich ist beim Service wieder alles da was durch die Pandemie abgekürzt oder abgezogen wurde. Über Auswahl der Speisen und Getränke sowie dessen Arrangement kann man sicher diskutieren und aufzählen welche Airlines das besser hinbekommen. Für uns war das Gebotene auf dem Flug dennoch auf einem hohen Niveau, zusammen mit dem exzellenten Service ein schon fast unschlagbar gutes Reiseerlebnis.

 

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14 Kommentare

  1. Moët-Chandon rosé bzw. Laurent-Perrier rosé sind halt schon hochpreisig.
    Gab’s vor Corona in der F-Lounge, unterdessen leider nicht mal mehr dort erhältlich.

    • Es geht ja nicht immer um den Preis, sondern doch vielmehr um den Geschmack. Aber es muss natürlich nicht der billigste Fusel überhaupt sein.

      Aber Moët Rose ist dann unter den großen Marken schon ein günstigster Rosé.

  2. Jacquart würde eine Zeit lang von QR in der Eco kostenlos angeboten, bis dies irgendwem auffiel:) Dann stellte man das ein und begann, die vorhandenen Vorräte in der C anzubieten. Der Shitstorm der loyalen QR Flieger war unbeschreiblich und es gab sehr schnell wieder vernünftigen Schampus:) Bei LH stimmt nicht nur die Hardware nicht. Schade um die sehr guten Crews.

  3. Da ich meist alleine fliegen, werde ich Lufthansa Business erst fliegen, wenn die mal einen vernünftigen Sitz haben, bei dem man nicht mit dem Nachbarn füsseln muss.

  4. ich habe am 16.11. mex-fra in f gemacht , bis einen tag vor abflug auf das upgrade gewartet (2vouchers) eingesetzt. service war klasse ! cabincrew super. das essen… eine suppe die fast kalt war, der lachs so was von trocken, habe nur an mein fischlokak in puerto vallarta gedacht , die schlagen dieses essen um meilen. war mein 4. trip in 4 monaten auf dieser strecke , trotzdem der angenehmste, die bettmatratze , ein traum, leider fast die ganze strecke gewackelt, egal .

  5. Schon wieder diese langweilige Lamentieren über Sekt- und Champagner-Sorten. Für mich ist das auf der Prioritätenlisten auf Prio 20, wenn die Liste bei 19 endet. Komfort, Zuverlässigkeit, Freundlichkeit sind meine Kriterien und nicht, ob ich mit mehr oder minder durch Alkohol der verschiedensten Arten beduselten Kopf im Flieger hocken kann. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich selber aktiv geflogen bin und einen Flug anders genieße.

    • Hey Norbert,

      danke für deine Kritik. Uns ist es wichtig, dass jeder im Team seinen Schreibstil behält. Einigen Autoren ist das kulinarische und flüssige Angebot sehr wichtig – ich persönlich kann mit dem alkoholischen Angebot gar nichts anfangen. Davon lebt aber der Blog, weil auch jedem Leser und jeder Leserin etwas anderes wichtig ist. Unterschiedliche Blickwinkel beleben definitiv unsere Beitrags-Kultur.

      Liebe Grüße und ein gesegnetes Weihnachtsfest

      Nicole

  6. Das mit den Vegetariern und dem nicht vorbestellen kann ich echt verstehen. Das vorbestellte vegetarische Essen grenzt an eine Katastrophe wohingegen das „normale“ vegetarische Essen von der Karte meist lecker ist, man das wiederum aber nicht vorbestellen kann.

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