Ryanair streicht im Winter bis zu 30 Prozent des Programms in Deutschland

Ryanair trefft Ihr häufiger am Flughafen Hahn an. Foto: Ryanair

Der Winter steht vor der Tür, Ende des Monats stellen die Airlines den Flugplan um. Viele Gesellschaften fahren dabei das Programm etwas zurück. Einige Sommerstrecken werden pausiert, bei anderen Routen entfallen Frequenzen. Bei Ryanair stehen erhebliche Kürzungen an, der Billigflieger will besonders das Angebot von deutschen Flughäfen spürbar kürzen. Betroffen sind fast alle Standorte, wobei es die Flughäfen in Berlin und Memmingen am deutlichsten spüren werden.

Das Wichtigste auf einen Blick:

✈️ Ryanair streicht im Winter bis zu 30 % ihrer Flüge ab deutschen Flughäfen.
📉 Besonders betroffen: Berlin, Köln/Bonn und Memmingen.
💰 Grund sind steigende Standortkosten und höhere Luftverkehrssteuern.

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Kürzungen im Winterflugplan

In weniger als drei Wochen startet die neue Flugplanperiode, auch bei den klassischen Netzwerkairlines wie Lufthansa wird umgestellt. Beim Kranich werden aber nicht nur Kürzungen vorgenommen, einige Verkehrsgebiete wie Südafrika und Thailand werden besser oder mit größerem Fluggerät an die Hubs in Europa angebunden.

Bei Ryanair stehen hingegen ausschließlich Kürzungen an, wobei der Lowcoster das Geschäft in andere Länder verlagern könnte. Der Billigflieger hat sich bisher noch nicht offiziell geäußert, laut airliners.de will man Mitte Oktober weitere Details nennen. Die Verantwortlichen haben gegenüber dem Portal bereits „signifikante Kürzungen fast überall in Deutschland“ bestätigt.

Es soll sich dabei um mehrere Zeiträume in der kalten Jahreszeit handeln, die nicht die Ferien- und Feiertagszeiten betreffen. Deutschlandweit sind die Kürzungen im Schnitt zwar eher moderat, an einzelnen Stationen wird das Programm aber um bis zu 30 Prozent reduziert. Am Hauptstadtflughafen Berlin könnten im Januar 76 von 246 geplanten wöchentlichen Flügen wegfallen. Auch in Köln/Bonn und am kleineren Allgäuer Flughafen Memmingen wird es Kürzungen geben.

Ryanair wird hier sicherlich die hohen deutschen Standortkosten als Ursache nennen. Beim Lowcoster wird besonders knapp kalkuliert, sobald die Gebühren und Entgelte zu hoch werden, zieht die Airline die Reißleine. Erst vor wenigen Wochen kam es in Spanien zum Konflikt mit dem Flughafenbetreiber Aena, der nach zehn Jahren erstmals wieder eine Erhöhung der Entgelte um 68 Cent pro Passagier angekündigt hatte. Für Ryanair war das zu viel: Der Billigflieger nahm daraufhin rund 400.000 Sitze aus dem Verkauf.

Das sind die beliebtesten Ryanair Ziele ab Deutschland

Ryanair streicht im Winter bis zu 30 Prozent des Programms in Deutschland | Frankfurtflyer Kommentar

Der Winter ist und war für Airlines, die überwiegend kontinental unterwegs sind, nie wirklich leicht. Viele nutzen die kalte Jahreszeit, um Wartungen vorzunehmen oder Charteraufträge in anderen Regionen durchzuführen. Bei Ryanair und anderen Lowcostern wird man das Programm in der kommenden Saison wohl aber noch weiter kürzen, wobei nicht klar ist, was man mit den freigewordenen Kapazitäten anfangen wird.

Auch andere Gesellschaften und Branchenverbände protestieren und fordern seit längerem eine Rücknahme der Steuererhöhungen. Schon im Sommer hatte Ryanair Kapazitäten zurückgefahren und betont, dass die steuerliche Belastung den Standort Deutschland zunehmend unattraktiv mache.

 

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