So habe ich die Kosten eines Lufthansa Business Class Tickets nach Japan halbiert

Business Class fliegen ist eine angenehme Sache und gerade wenn man vor hat die inzwischen bis zu 15 Stunden langen Flüge aus Japan nach Europa zu nutzen, der versucht natürlich möglichst bequem zu fliegen. Leider sind Flugpreise nach Japan aktuell auch recht hoch, wie meine Eltern bei der Planung ihrer für Ende des Jahres anstehenden Japanreise festellen mussten.

Zum Glück gibt es immer den ein oder anderen Trick um die Kosten für Business oder First Class Flüge zu drücken und bei der Buchung für meine Eltern haben wir uns genau solch einen zu nutze gemacht. Dabei will ich dies in diesem Beitrag quasi als Inspiration mit Euch teilen.

Wie es eigentlich bei der Mehrheit der Reisenden der Fall ist, stand am Anfang der Flugsuche nicht ein gutes Angebot, sondern eine geplante Reise nach Japan. Die Reisedaten und eigentlich auch die Reisestrecke waren mehr oder weniger fix, was gar nicht mal so ein guter Ausgangspunkt ist, denn je weniger Flexibilität man hat, desto weniger Optionen hat man um die Kosten zu drücken.

Die Reisegruppe (Freunde) mit der meine Eltern reisen, haben sich für Hin- und Rückflug einen Lufthansa Flug ausgesucht und man hat sich hier individuell in verschiedene Reiseklassen gebucht. Die Vorgabe war aber, dass man vorzugsweise mit genau dem Flug fliegt oder wenigstens zeitnah zu diesem Flug (LH716/LH717) in Tokio ankommt und abfliegt.

Auch wenn wir Optionen mit z.B. Emirates über Dubai und auch ANA durchgespielt haben, nach recht kurzer Diskussion war klar, meine Eltern wollen auch mit den Lufthansa non Stop Flügen fliegen, aber bitte in der Business Class, denn die Flugzeiten von und nach Japan sind aktuell einfach absurd lang.

Im Oberdeck der Boeing 747-8 sollte es also nach Japan gehen.

Die erste Anlaufstelle wenn man solch eine Reise buchen will, ist natürlich die Lufthansa Webseite. Man gibt seine Flugdaten ein und bekommt direkt einen Preis ausgespuckt.

Buchen könnt Ihr bei Lufthansa direkt

Das Ergebnis ließ dann meine Eltern doch ein wenig mit den Ohren schlackern und es kam unweigerlich die Frage auf „geht das nicht günstiger?“

10.000 Euro für zwei Business Class Tickets nach Japan ist eigentlich ein normaler Preis, aber die Benchmark war damit auch gesetzt.

Dies bedeutete, dass ich mich nun auf die Suche nach Tarifen machte, welche es erlaubten einen günstigeren Flugpreis auf diesen Tickets zu erreichen.

Hierbei zeigte sich allerdings schon direkt ein Problem, denn die günstige Buchungsklasse P war nicht mehr auf dem gewünschten Flügen verfügbar und Tarife in der Klasse Z oder D sind auch ab Mailand, Amsterdam, London, Warschau, etc. teuer.

Beim Durchsuchen der „üblichen Verdächtigen“ sind mir dann aber die Tarife ab Budapest aufgefallen, die nicht nur günstig waren, sondern die günstigsten Tarife buchten auch in die Klasse Z in der Business Class. Genau das, was wir gebraucht haben!

Mit 1.7000.000 HUF hörte sich der neue Ticketpreis zwar erst einmal astronomisch an, aber mit knapp 4.500 Euro war es deutlich weniger als die oben noch vorgeschlagenen 10.000 Euro.

Eigentlich hätte es nun nur noch zwei Zubringer gebraucht und die Sache wäre erledigt, aber die Vorstellung direkt am Morgen aus Budapest zu kommen, dort schon die Koffer aufzugeben und dann weiter nach Japan zu müssen hat meine Eltern nicht direkt begeistert.

Daher habe ich noch einmal in die Tarifregeln geschaut und siehe da, man konnte auch für einen kleinen Aufpreis in Frankfurt einen Stop Over buchen.

Entsprechend habe ich die Multi Segment Suche auf der Lufthansa Webseite etwas missbraucht und den Flug von Budapest nach Frankfurt zwei Monate vor den Flug von Frankfurt nach Tokio gelegt.

Hierdurch hatte man nun komplett freie Wahl bei den Zubringern und der Flugpreis stieg lediglich um 25.000 HUF, also 66 Euro pro Person, was zusätzliche Steuern und Gebühren sind.

Am Ende ist eine Reise dabei heraus gekommen, bei welcher sich meine Eltern nun zwei Monate vor dem eigentlichen Japan Flug ein Wochenende in Budapest genehmigen und dann die Japanreise quasi als „Lokalpassagier“ in Frankfurt starten können.

Ob sie den letzten Flug zurück nach Budapest noch nutzen oder nicht lasse ich einmal offen, ich habe ihn aber bewusst auf den folgenden Tag nach dem Rückflug aus Japan gelegt und sie werden so in Frankfurt auf jeden Fall die Koffer problemlos in Empfang nehmen können.

Zu diesen etwas über 4.500 Euro für zwei Business Class Tickets nach Japan kommen nun übrigens noch knapp 250 Euro für zwei Economy Class Tickets nach Budapest hinzu, sowie die Kosten für eine Hotelübernachtung. Letzteres hätte man sich auch sparen können, aber meine Eltern wollten die Gunst der Stunde nutzen, um sich so Budapest anschauen zu können.

Quasi zwei Reisen zum Preis von einer.

So habe ich die Kosten eines Lufthansa Business Class Tickets nach Japan halbiert | Frankfurtflyer Kommentar

Wer Reisen im Ausland startet, der kann die Ticketpreise in der First- und Business Class oft mehr als halbieren. Auch wenn es nicht immer klappt, in den allermeisten Fällen geht hier viel. Allerdings hört sich dieses Konzept für viele erst einmal sehr abstrakt an und es wirkt nicht intuitiv erst ins Ausland zu fliegen um dann wieder zurück nach Deutschland zu reisen um so mit Lufthansa günstig zu fliegen.

Aber genau dies funktioniert und ich wollte euch mit diesem Beispiel aus der Praxis zeigen wie wir es machen. Gerade wenn nicht der gerade günstige Tarif über das Ziel entscheidet, sondern der Wunsch einer spezifischen Reise, muss man das Ganze auch manchmal anders angehen.

Vielleicht war dies für den ein oder anderen eine Inspiration oder Ihr habt Lust Eure Erfahrungen mit uns zu teilen.

25 Kommentare

  1. Der interessanteste Punkt („Ob sie den letzten Flug zurück nach Budapest noch nutzen oder nicht lasse ich einmal offen […]“) bleibt leider offfen. Schade.

    • Die Frage ist aktuell auch noch offen, denn es könnte sein, dass es für das letzte Segment schon noch einen nutzen gibt. Dann müssen wir es aber möglicherweise noch einmal umbuchen, was gegen gebühr geht.

      Ansonsten kann man es auch einfach verfallen lassen und es gibt wohl sogar Urteile die besagen, dass Airlines durch nicht erbringen einer Transportleistung, KEINEN Schaden geltend machen können, auch wenn sie sich immer auf Ihr komplexes Tarifsystem berufen.

      Vorsätzlich lassen wir das letzte Segment natürlich nicht verfallen ;). Es besteht durchaus der Wunsch dieses zu nutzen!

    • Hier werde empfehlen auch letzte Segment in Anspruch zu nehmen. Vor 5-6 Jahren es gab schon mal deutlich günstigere Business Class Ticket bei LH und zwar Oslo-Frankfurt-USA. Passagier hat genau die letzte Abschnitt (FMM-Oslo) weggeworfen und hat anschliessend mehrere Mahnungen von LH bekommen. Die können nachträglich Differenz zwischen den Preis verlangen. Also, vorsicht damit.
      PS. sorry für mögliche fehler. Ich bin aus Georgien

  2. Sehr interessanter Beitrag. Wie genau verhält es suchvdenn mit dem Gepäck, also ab welcher Dauer des Stopovers kann man es abholen in FFM? Danke!

    • Pauschal kann man das garnicht sagen. Ich hatte schon Koffer, die habe ich mir bei 2,5 Stunden Aufenthalt in Frankfurt ausliefern lassen.

      Der Check- In kann die Koffer so weit schicken wie du willst, du bekommst dann aber auch nur die Bordkarten bis dahin wo du die Koffer schickst.

      Grundsätzlich müssen es die Check-In Agents aber auch mit machen und das was du ihnen erzählst muss logisch klingen. Aber so ab 6 Stunden oder besonders bei einem Stop über Nacht, dürfte es da keine Diskussion geben.

    • Wir haben das genau so diskutiert! Emirates wollte nur leider auch südlich der 5.000 Euro pro Person (und bietet in Tokyo noch nicht mal einen Limo Service).

      Die 12 Stunden Flugzeit von Tokyo nach Dubai waren auch weniger überzeugend, daher haben sich meine Eltern dazu entschieden, dass man für das Geld auch sowohl nach Dubai, als nach Japan fliegen kann.

      Dazu steht auch noch eine Australien Reise an und die wird wohl zwei mal über Dubai (oder Enkel City) führen.

  3. Habe mir angewöhnt, das letzte Segment zurück zum Startflughafen stets ebenfalls zu fliegen.
    Grund : Die „Abrechnung“ der Meilen für den gesamten Flug erfolgt nämlich erst auf diesem Abschnitt.
    Beispiel: ZRH – ARN im letzten Februar, Prämienmeilen : 4752, Status: 2000 Meilen.
    Lass ich nicht einfach so verfallen

    • Tatsächlich kann das wirklich passieren, dass man durch nicht nutzen des letzten Segmentes, viele Prämienmeilen liegen lässt. So ganz habe ich das System noch nicht verstanden, aber ich habe das Gefühl es geht in die von dir Beschrieben Richtung.

      Ich gehöre auch zu denen die wann immer möglich, das letzte Segment auch fliegen, schon allein weil es mir im Herzen weh tut, Meilen liegen zu lassen.

    • Sehr wichtiger Punkt! Genau das war meine erste Reaktion und dieser wichtige Hinweis hat mir bei dem andererseits guten Beitrag gefehlt. Ich wäre enorm p**** o**, wenn ich dann um die Meilen umfalle… Vielen ist dieser Umstand nicht bewusst. Ich fliege LH ohnehin nur, wenn es eine gute Meilenausbeute gibt. Und nutze normalerweise Budapest für Zubringer Flüge. Habe das mit dem Vorverlegen des Segments interessant gefunden…

      • Tatsächlich sind meinen Eltern die Meilen gar nicht mal so wichtig und sie würden auch ganz ohne Meilen fliegen, bei den vielen gesparten Geld. ABER man kann das letzte Segment auch später noch als Zubringer für ein weiteres Ticket nutzen und genau da basteln wir gerade. Ich würde es als eleganteste Option sehen.

  4. Super Idee, klasse gemacht, Bravo!

    Letzter Flug: nachdem die Lufthansa beim Einklagen dieser Tariftregeln „Sie müssen alle Coupons nutzen“ bereits kräftig auf die Nase gefallen ist, dürfte das ein no-brainer sein. Haha, wir nutzen das letzte Leg für den zweiten Budapest Urlaub, hahahhaa

    Ob es sinnvoll ist, die ganze Story hier breit zu treten – der Feind liest mit!!! – wage ich zu bewzeifeln!

  5. und ich wette, es hätte sich ab Deutschland ein Flug in der Business einer namhaften Airline mit Umstieg in SOA bei rechtzeitiger Buchung und +/- 1 Tag deutlich günstiger als die genannten 4500,- gefunden

    • Nun vermutlich. Auch mit Lufthansa gibt es grundsätzlich günstigere Flüge, aber halt nicht an genau dem Tag. Wer wenig flexibel ist, der muss auch mehr zahlen. Auch wenn es dich überrascht, es gibt VIELE Menschen die nicht +/- 3 Tage flexibel sind und vor allen einen großen Wert in einem non stop Flug sehen.

      Tatsächlich war ein Umstieg in Südost Asien KEINE Option und Flüge nach Japan sind generell recht teuer aktuell. Die einzig günstigere Option wäre ab Frankfurt mit Air China über Peking gewesen… Naja wer das aktuell machen will….

      Ach ja ANA hätte das selbe gekostet, aber die Japaner in der Reisegruppe wollten lieber Lufthansa fliegen. Frag mich bitte nicht wieso, aber in Japan scheint man über eigene Airlines so gut zu denken wie in Deutschland über Lufthansa.

      • Über Peking mit Air China…—Wer sich das antun möchte—Habe ich mehrmals erlebt…Die Sitzkonfiguration in der C war die gleiche wie die bei vielen LH Flügen .Das catering ähnlich .Die FA´s wesentlich freundlicher als bei LH .Die Meilenausbeute besser und der Preis wesentlich niedriger .
        Der airport effizient und freundlich.Sowohl die Immigration , als auch die Zöllner-die nur sehr wenige Chinesen stoppten .

  6. Nunja, der Wunsch des Passagiers zählt natürlich, aber hier wurde dann wohl jemand Opfer seiner Ungeduld. November ist ja noch ne Weile hin. Aktuell meldet Kayak jedenfalls für eben genau diesen LH Flug FRA-HND 10.-21.11. gebucht als NH5854/NH5853 oder auch LH716/LH717 realistische 3100€ p.P. in Business (>10 Buchungsplattformen).

    Dazu noch BA/JAL für 3500, KAL für 3600, QR 3700, CX 3900,EK + TK 4000, AY 4200. Alles keine Schäppchen aber deutlich günstiger als 4500, und ohne Umweg sowie Extrakosten und Risiko für BUD.
    Schließt man NRT in die Suche mit ein ruft CI 2700 auf.

    Leider kann ich hier keinen Screenshot ranhängen, aber wer zeitnah sucht sollte die gleichen Ergebnisse erhalten. Hab sowohl für 2 als auch für 4 Passagiere gesucht.

    Unterm Strich also keine 50% Ersparnis sondern 50% Mehrkosten.

    • Wie auch immer du da Mehrkosten siehst. Die Tickets haben pro Person, für letztendlich einen non stop nach Japan, knapp unter 2,4k pro Person mit Zubringer gekostet……

      Ach ja…. aus Datenschutzgründen sind das nicht 1 zu 1 die Flugdaten die wir gebucht haben im Screen shot ;).

    • Oh, stimmt natürlich, hab ich wohl überlesen. Obs am Alter liegt? 😉
      Aber da kannst Du mal sehen, dass mich in der heutigen Zeit ein mutmaßlicher Ticketpreis von 10000 pP noch nicht mal verwundert hat…

      Das Auslassen des letzten Segments wäre mir aber zu risikoreich. An der Klagefront siehts diesbezüglich zwar aktuell gut aus, aber ob das so bleibt? FR hat in Fällen von finanziellen Diskrepanzen schon Kunden bis zum Begleichen auf die schwarze Liste gesetzt, und der Kranich hat sich schließlich schon viel von FR zu eigen gemacht.

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