Nachdem wir Euch die ersten drei Teile der Round The World Reise von unserem Gastautor Alexander bereits vorgestellt haben, geht es heute in das große Finale. Von den Philippinen aus ging es über Singapur und Thailand zurück nach Deutschland. Das alles fand direkt zu Beginn der weltweiten Corona Pandemie statt. Was er auf den letzten Stationen seiner Reise erlebt hat, erfahrt Ihr heute.
Welcome to Singapore
Changi Airport, ein sonst lebendiger Flughafen war dieses Mal ungewöhnlich ruhig. Keine Gesundheitskontrolle und eine schriftliche Erklärung, dass man nicht aus einem Corona Gebiet kam, reichten für die Einreise aus. Zusätzlich wurden die Kontaktadresse sowie eine Telefonnummer gespeichert. Die meisten Passagiere des Fluges aus Manila schienen weiter geflogen zu sein, denn am Gepäckband standen wir alleine da.
Während unserer drei Tage in Singapur waren die Nachrichten voll mit Informationen über die Ausbreitung der weltweiten Corona Infektionen. Zwei Tage nach unserem Abflug von den Philippinen war das Land jetzt unter Lockdown, wir hatten Glück gehabt. Unsere Abreise von dort war gerade noch rechtzeitig erfolgt.
Immer mehr Flüge im asiatischen Raum wurden gestrichen, da die Airlines ihre Maschinen nicht mehr voll bekamen und so hatten wir großes Glück, am 11. Februar mit Thai Airways wie geplant nach Bangkok fliegen zu können. Der nächste Flug wäre dann erst zwei Tage später gewesen und hätte unseren Reiseplan ziemlich durcheinander gebracht.
Wie schon bei der Ankunft war es an unserem Abreisetag in Changi extrem menschenleer, sodass der Check-In ruckzuck erledigt war. Es blieb also noch genügend Zeit den neuen Gebäudekomplex „Jewel“ mit dem größten Indoor Wasserfall der Welt zu bestaunen. „Jewel“ liegt zwischen den 3 Terminals und ist von jedem gut zu erreichen.
Sawasdee Thailand
Normalerweise ist der Flughafen von Bangkok voll mit Reisenden, strömen unzählige chinesische Reisegruppen durch die Gänge und endlos lange Warteschlangen nerven bei der Einreise. Dieses Mal das genaue Gegenteil. Gespenstische Ruhe überall, leere Gänge und bei der Immigration nur wenige Leute. Erstaunlich, dass es keine Gesundheitskontrolle gab, trotz internationaler Ankünfte. Zu dieser Zeit war Thailand noch uneingeschränkt offen.
Da wir noch am gleichen Tag auf die Insel Koh Samui weiterflogen bedeutete das, Gepäck holen, von der Ankunftshalle mit dem Fahrstuhl in den Abflugbereich und an den leeren Schaltern von Bangkok Airways einchecken. Es ist die einzige Airline, die von Bangkok auf die Insel Koh Samui fliegt, hat damit ein Monopol und dementsprechend hoch sind die Flugpreise. So zahlt man für 1 Stunde Flug je nach Saison zwischen 200€ und 350€ p.P. return. Geflogen wird fast jede Stunde zwischen 6 und 22 Uhr.
Bei dem recht hohen Preis ist ein Besuch der einfachen Lounge inbegriffen. Dort gibt es kleine Snacks, Getränke und kostenloses WiFi. Da ich die Umsteigezeit im Oktober 2019 großzügig geplant hatte und der Umsteigevorgang dieses Mal ruckzuck erledigt war, mussten/durften wir etwa drei Stunden in der Lounge verbringen.
Der Flug verlief unspektakulär mit einem Airbus A 319. Einziges Highlight, das super nette Kabinenpersonal und wie immer eine kleine warme Mahlzeit. Landung auf Koh Samui im letzten Tageslicht. Der Transport zum Terminal findet hier in einer Art Zug statt, der in seiner offenen Bauweise wahrscheinlich einzigartig ist. So spürt man gleich die angenehme tropische Wärme auf dem Weg zum luftigen Terminalgebäude, eingebettet in eine tropische Vegetation.
10 Tage in unserem Lieblings Beach Resort in Chaweng sollten nun das erholsame Ende unserer Reise sein. Eigentlich hätte man die Zeit entspannt am Strand liegend, leckeres Thai Essen am Abend und mit einem Cocktail auf dem Nachtmarkt verbringen können, wenn sich nicht die Corona Situation Tag für Tag verschärft hätte. So hörten wir von immer mehr Leuten, die ihren Urlaub vorzeitig abbrachen und in Panik ihre Flüge umbuchten, in der Angst vielleicht nicht mehr nach Hause zu kommen. Chaweng leerte sich und die sonst so vollen Straßen wurden ruhiger.
Von Tag zu Tag reduzierten jetzt immer mehr Airlines ihre Flüge nach Europa. Freunde von uns kamen gerade noch rechtzeitig auf dem letzten Flug mit Singapore Airlines von Singapur nach Frankfurt zurück. Eine vorzeitige Rückkehr und eine Umbuchung unserer festen Rückflüge kam für uns nicht in Frage. Schließlich sollte die Reise wie geplant zu Ende gehen.
Am 22. März begann unsere Heimreise von Koh Samui über Bangkok nach Frankfurt. Um die Maschine in Koh Samui voll zu bekommen, hatte uns Bangkok Air auf einen früheren Flug umgebucht. Dadurch verkürzte sich die Zeit im nach allen Seiten offenen Abflugbereich, was ganz angenehm war, da es keine klimatisierten Wartezonen für die „normalen“ Passagiere gibt und die tropisch schwüle Luft nur von Ventilatoren bewegt wird.
In Bangkok dann ein letztes Mal das auf dieser Reise so oft praktizierte Prozedere – Gepäck holen, neu einchecken. Eine Mitarbeiterin am Gepäckschalter von Thai Airways war sichtlich erfreut, mal wieder Passagiere begrüßen zu können, während sich der Rest ihrer Kollegen langweilte. Jetzt nur noch die letzte Sicherheitskontrolle, den letzten Stempel im Pass und fünf Stunden Warten auf den letzten Flug unserer Reise.
Den lebendigen Bangkok Airport gewohnt, herrschte nun überall im Terminal eine seltsam andere Stimmung. Besonders war dies im Wartebereich am Abfluggate zu spüren. Die meisten der fast 400 Passagiere schienen nur noch schnell nach Hause zu wollen. Eigentlich seltsam, da Thailand zu dieser Zeit nur wenige Corona Infektionsfälle hatte, während Deutschland inzwischen als Hochrisikogebiet galt.
Mit dem pünktlichen Start kurz vor Mitternacht ging es auf den 12 Stunden Nachtflug Richtung Frankfurt. In einem Airbus A 380 von Thai kann man das auch in der Economy einigermaßen aushalten, da die Sitze bequem sind und die Beinfreiheit ordentlich ist. Im Entertainment System gab es die neuesten Filme, viele auch in Deutsch – die meisten davon hatte ich schon auf den Flügen vorher gesehen. Der Service mit dem auf dieser Strecke meist angebotenen Thai Curry war schnell abgeschlossen, die Beleuchtung gedimmt, eine allgemeine Müdigkeit machte sich breit.
Guten Morgen FRA
Nach ruhigem Flug und der super pünktlichen Landung in Frankfurt am frühen Morgen des 23. März, wunderten wir uns über die nicht vorhandene Gesundheitskontrolle, über die ich vorher so viel gelesen hatte.
Da es für die meisten Passagiere unseres Fluges keine Weiterflüge aus Frankfurt gab, standen dann fast 400 Leute dicht gedrängt am Gepäckband. Masken waren zwar schon angesagt, aber Social Distancing noch unbekannt. Am Ende dauerte es noch recht lange, bis wir unser Gepäck vom Band nehmen konnten und im Abflugbereich zur verabredeten Abholung warteten – in einer gespenstisch leeren Abflughalle, in der vor sieben Wochen noch das normale Leben eines Weltflughafens pulsierte.
Wir waren zurück, dort wo unsere Reise vor 49 Tagen unbeschwert begonnen hatte – in einer veränderten Welt.
Eine kleine Statistik zur Info:
15 Flüge mit 8 Airlines
knapp 48.000 Kilometer geflogen
fast 64 Stunden Flugstunden
14.482 Meilen bei Miles&More
3.729 Kilometer mit dem Leihwagen
6 Zeitzonen
ungezählte Kilometer zu Fuß in den 11 Airport Terminals
Alle Flüge waren pünktlich, kein Gepäck ging verloren oder wurde verspätet geliefert und kein Koffer wurde beschädigt.
Hier findet Ihr alle Teile des Tripreports:
Mit Bangkok Airways und Lufthansa konnte ich mein Gepäck bis Frankfurt durchchecken und musste es nicht in Bangkok abholen und neu aufgeben.