Über 1.000 Euro Steuern und Gebühren | Lufthansa und Miles&More drehen an der Preisschraube

VIelleicht bringt das neue Kabinen-Design auch wieder mehr Kundenzufriedenheit.

Vor kurzem hat Miles&More die Meilensammler schon einmal schockiert, als man den internationalen Zuschlag auf Flügen nach Nordamerika in der First- und Business Class um 100 Euro pro Richtung auf 350 Euro je Langstreckenflug erhöht hatte. Steuern und Gebühren bei Prämienflügen in Höhe von 800-900 Euro konnte man fortan finden und nun schraubt man noch einmal an der Preisschraube und Zuschläge von über 1.000 Euro für ein Meilenschnäppchen in die USA sind nun die Folge.

Ohne Vorankündigung hat man bei der Lufthansa Gruppe die Treibstoffzuschläge  internationalen Zuschläge auf Langstreckenflügen in die USA von 350 Euro auf noch einmal 400 Euro Pro Flug angehoben, was seit Mai 2024 eine Steigerung von 60% in 3 Monaten darstellt. Die Erhöhung des internationalen Zuschlages trifft zwar auch bezahlte Tickets nach Nordamerika, aber bei Prämienflügen kommt dies nun natürlich besonders schwer zu tragen.

Die Erhöhung trifft hier alle Lufthansa Gruppen Airlines und will man z.B. von Frankfurt über Zürich nach Chicago in der Business Class fliegen, fallen hier inzwischen 112.000 Meilen und über 1.000 Euro an Steuern und Gebühren an. Vor wenigen Monaten waren die Steuern und Gebühren hier immer noch zwischen 600 und 700 Euro, was auch hoch ist, aber man hat hier nun durchaus obszöne Werte erreicht.

Steuern und Gebühren in dieser Höhe kennt man sonst vor allem von British Airways, bei denen es aber oft auch auf die sehr hohen Steuern von 240 Pfund pro Premium Ticket ex UK zurückzuführen sind.

Interessant ist, dass man bei Miles&More durch diesen Schritt nun Partner Airlines sehr attraktiv gemacht hat, denn man kann auch in der Polaris Business Class einen Prämienflug für 112.o00 Meilen von Frankfurt nach Washington D.C. buchen, allerdings sind die erhobenen Steuern und Gebühren hier mit 465 Euro sehr human oder zumindest weniger als halb so hoch wie bei den Lufthansa Flügen.

Durch diesen Schritt von den Airlines der Lufthansa Gruppe werden nun die FlexPlus Prämien, bei denen man die internationalen Zuschläge mit Meilen bezahlt wieder etwas attraktiver, bzw. die Meilen werden hier mehr wert, denn die pauschalen Werte bleiben hier unverändert.

Bei den Flügen aus unserem ersten Beispiel mit Swiss über Zürich nach Chicago, liegen bei einer FlexPlus Prämie die Meilen in der Business Class zwar bei 155.000 Meilen, aber man zahlt nur noch 172 Euro an Steuern, was auch die echten, anfallenden Steuern sind. Damit haben die 43.000 Meilen in diesem Fall einen Wert von über 800 Euro, was etwa 2 Cent pro Meilen sind. Damit ergibt sich hier durchaus ein Deal, denn man kann die Meilen definitiv günstiger als für 2 Cent das Stück sammeln.

Über 1.000 Euro Steuern und Gebühren | Lufthansa und Miles&More drehen an der Preisschraube | Frankfurtflyer Kommentar

Tatsächlich hat man seitens Lufthansa Prämienflüge in die USA deutlich unattraktiver gemacht und vor allem Meilenschnäppchen werden durch die teils über 1.000 Euro Zuzahlung sehr fragwürdig. Wenn man es so will ist dies eine Abwertung des Programms, allerdings werden hierdurch nun die FlexPlus Prämien durchaus interessant, denn für die zusätzlichen Meilen spart man durchaus eine substanzielle Summe, besonders wenn man Zugang zum Companion Award hat.

Spannend finde ich, dass man nun auch bei Miles&More fast schon gezielt auf Fremdairlines gelenkt wird, denn wer Verfügbarkeit bei United Airlines mit 50% weniger Zuschlägen findet, wird wohl kaum noch einen Lufthansa Flug in die USA wählen.

Danke: Travel-Dealz

22 Kommentare

  1. Ein neuer Tag, eine neue schlechte Nachricht für Lufthansa Kunden.

    Leider passt dieses Thema irgendwie in das aktuelle Gesamtbild das die Lufthansa nach aussen abgibt. Und ich frage mich manchmal, ob es Unvermögen oder Absicht ist, was die Lufthansa da macht?!

    Es ist ja völlig legitim zu sagen, unser Miles and More Bonusprogramm ist aus unserer Sicht zu den aktuellen Konditionen nicht mehr tragbar für den Konzern. Ab einem Stichtag (vielleicht wollte man genau diesen umgehen?) gibt es angepasste Meilenwerte für Flugbuchungen. Dann kann man sich als Kunde darüber ärgern, aber es ist und bleibt ein Wirtschaftsunternehmen und man hat eine gewisse Vorlaufzeit um sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen! In der jetzigen Form hat das aber einen unangenehmen Beigeschmack.

    Es betrifft zwar auch die „Cash-Tickets“, da hätte man aber auch den eigentlichen Ticketpreis anpassen können. Den durchschnittlichen Kunden interessiert die Aufteilung seines Gesamtpreises für das Ticket überhaupt nicht, würde ich behauptet.

    Somit hat es den Anschein, dass man genau diesen Effekt wollte. Das hätte man auch anders, vor allem eleganter, lösen können aus meiner Sicht. Schade!

    Vermutlich können sich einige der Leser hier aufgrund Ihres gut gefüllten Meilenkontos einfach auf die Flex+ Prämien fokussieren. Aber die Kunden, die über grössere Zeiträume z. B. auf ein Meilenschnäppchen gespart haben, für die ist es leider ziemlich unattraktiv geworden so…finde ich.

    • Das mit dem Cash Ticket ist richtig, aber tatsächlich ist das anpassen des Ticketpreises VIEL komplizierter für Lufthansa, als an den Zuschlag zu drehen, denn die Ticketpreise sind im Joint Venture ausgehandelt, also kann man da nicht selbst entscheiden was man macht und dazu kommen die VIELEN Sondertarife für Firmen die ausgehandelt wurden und an denen man garnicht so ohne weiteres spielen kann. Daher ist der internationale Zuschlag einfach das Mittel der Wahl.

      Dass man die Meilenbucher wirklich hier im Blick hatte glaube ich noch nicht einmal, die sind wohl eher ein Kollateralschaden, bzw. ein angenehmer Nebeneffekt, je nachdem aus welchem Blickwinkel man es betrachtet.

      • Da gebe ich Dir natürlich recht Christoph. Tarifstrukturen sind ein sehr komplexes Thema, bei dem es viel zu berücksichtigen gilt.

        Allerdings wissen wir alle (oder zumindest die meisten) nicht, wie lange und mit wieviel Ressourcen an solchen Themen bereits gearbeitet wurde im Vorfeld und ob es nicht weitere Lösungsanansätze gegeben hätte, die in Teilbereichen zu anderen Effekten geführt hätten.

        Ich versuche grundsätzlich nicht gleich vom übelsten auszugehen bei solchen Themen.

        Aber bei einer Sache kannst Du mir vielleicht recht geben: Irgendwie passt es aktuell leider ins Bild bei der Lufthansa. Und man neigt dazu, vielleicht auch zu unrecht, ab und an Absicht zu unterstellen bei gewissen Entscheidungen und deren „Kollateralschaden“.

        Hat das dann einen Anspruch auf Richtigkeit? Natürlich nicht.

        • Danke für deinen Kommentar, trifft genau den Zustand der Lufthansa,mir kommt es so vor dass hier planlos agiert wird. Schade dass ein einstmals stolzes Unternehmen so abgewirschafte wird.

        • @Axel:
          Du hast vollkommen Recht: Es steckt eine Strategie dahinter. Auf die direkte Frage, ob man Miles&More bewusst unattraktiver mache, um die Zahl der Statuskunden zu reduzieren, war die lapidare Antwort eines Vorstands: „Sie sehen doch selbst, wie voll die Lounge momentan immer ist…“

          Das Ganze zeugt von einer enormen Hilflosigkeit. Nach dem fetten letzten Jahr laufen jetzt die Kunden zu den vermehrt verfügbaren Alternativen. Nicht umsonst beklagt man im Geschäftsbericht, dass die Asien Pacific Strecken bereits schlechter laufen. Richtung USA passiert das zeitversetzt, deshalb muss man diese Strecken noch auscashen.

          Vordergründige Maßnahmen wie „neues Brot“ sind nur für die Presse, damit der Aufsichtsrat das Gefühl hat, man würde etwas unternehmen. In Wirklichkeit ist das einzige Bestreben, im Passagiergeschäft die „Stückkosten“ deutlich zu senken.

    • Auf vielen Flügen gibt es leider keine Meilenupgrades oder nur Cash-Upgrades – wenn überhaupt. Allerdings kann man versuchen dies bei der Buchungshotline vorher zu erfragen.
      Und ob es sinnvoller ist, ist immer eine Frage was man für eine Meile kalkuliert.
      Ich kalkuliere 1,3€ct Pro Meile zzgl. Gebühr und vergleiche dann die Ticketpreise.
      Teilweise bin ich dann bei anderen Airlines bei der gleichen € Summe und kann dann sicher Business buchen – ohne Meilen.

  2. Wenn Prämienflüge so unattraktiv gemacht werden wird man sich zweimal überlegen das nächste Cashticket bei LH zu kaufen um Meilen zu sammeln…Dann fliegt man eher mit der Konkurrenz…Von daher geht der Schuss nach hinten los!

  3. Ob das, was die Lufthansa in allen Bereichen so treibt, auch künftig zu Gewinnen führen wird, bestimmen nicht der CEO, nicht der Aufsichtsrat und nicht die Aktionäre.

    Das bestimmen Kunden durch ihre Buchungen.

    Viele müssen nicht mit der Lufthansa fliegen, und die Prämienmeilen kann man (Verfügbarkeiten vorausgesetzt) auch bei anderen Airlines der Star Alliance einlösen.

  4. Wo sind eigentlich die Verbraucherzentralen, die gegen abstruse „Zuschläge“ einen Musterprozess anstreben? Ich sitze immer noch auf 2 Mio Meilen und bin wenig amused ueber die de facto Entwertung.

    • verkaufen. Es gibt seriöse Firmen die Dir etwa 1 Cent dafür geben und bei der Menge ist das ja ein Sümmchen. Habe ich vor 2 Jahren auch gemacht als ich gemerkt habe daß die Meilenschnäppchen für die meisten Vera….e ist

    • Wenn du so viele Meilen hast, wieso buchst du dann nicht einfach den Flex-Award? Oder auch mal woanders als bei Lufthansa?
      Ich nutze meine Meilen sowieso eher ganz woanders. Das macht auch oft mehr Sinn und Spaß.

      Und wenn du sie gar nicht nutzen willst, ich nehme sie dir gerne ab, denn ich finde viele Anwendungen dafür. 😉

  5. Alles wird teurer 🙂 Aktuell kommen ja fast täglich Meldungen rein, die Miles&More und besonders die Lufthansa(Gruppe) immer unattraktiver werden lassen.

    Alternativen wie AirFrance, Tap, Finnair, Qatar, SIA sind oft nicht viel günstiger, aber bieten in alle Himmelsrichtungen meistens ein besseres Produkt auf der Höhe der Zeit. Wirklich.

    Ich glaube auch, dass a) die Prämienmeilenbesitzer hier ein Kollateralschaden ist, b) dass man die Zahl der Statuskubden reduzieren möchte (und ehrlicherweise würde ich es auch so machen), man c) nun Schrauben anzieht, um die vielen Meilen aus den Promotions (wir denken nur an die 30fach-booking.com-Aktion) schneller aus dem System zu bekommen (Rückstellungen) und d), dass Lufthansa einfach höhere Preise braucht, um gestiegene Perso-Kosten abzufedern.

    Das harte Produkt der Lufthansa in First und Business ist aktuell ein Trauerspiel. Irgendwie stehen wir gerade da, wo die LH 2010 mal stand…könnt ihr euch noch erinnern, als man in der BC auf einer Rutsche lag und in der Economy noch die Röhrenfernseher an der Decke hingen und man keinen Screen am Vordersitz hatte. Damals war die Konkurrenz sehr viel weiter. Geschichte wiederholt sich wohl.

    • In vielen Punkten stimme ich Dir zu. Was mir nur immer wieder auffällt ist, wie…sagen wir aus meiner Sicht unglücklich…Massnahmen ergriffen werden.

      Das man beispielsweise die Anzahl der Statuskunden wie von Dir genannt reduzieren möchte um, jemand anders hatte hier mal das Beispiel der überfüllten Lounges aufgegriffen, hier eine gewisse Entlastung zu schaffen ist ja ein legitimes Ziel. Aber um bei diesem Beispiel zu bleiben: Warum ermöglicht man denn dann z.B. teilweise Amex Kunden mit einem Eco Ticket den Zugang zu den Lounges? Wenn das also wirklich so ist mit dem Wunsch der Reduktion der Statuskunden, passt das dann zusammen? Ich finde nicht.

      Oder die Promotion von Booking die Du nennst. Wenn ich die Meilen doch aber aus dem System haben möchte aus Sicht der Lufthansa. Wieso gebe ich sie denn dann in so grosser Zahl in den Markt bzw. warum erschwere ich hier denn nicht den Zukauf für externe Unternehmen? (Preisstaffel) Das passt doch auch irgendwie wieder nicht zusammen. Und wenn die Lufthansa auf der aktuellen Basis dafür sorgen möchte, dass die Meilen verbraucht werden, haben sie speziell in der jetzigen Zeit doch alle Möglichkeiten dazu. (Verfügbarkeiten generell bzw. warum legt man denn dann den A380 still im Winter anstatt ihn für so etwas zu nutzen)

      Ich gebe zu, über die Stilllegung des A380 im Winter komme ich schwer hinweg. 🙂

      Zusammenfassend drängt sich für mich persönlich als Kunde einfach auf, dass entweder die (teilweise auch von mir) unterstellten Punkte nicht korrekt sind oder das die Massnahmen ab und an irgendwie nicht zur Strategie passen.

      Hoffen wir einfach, dass die Lufthansa es sehr bald schafft eine Trendwende einzuleiten. Ich glaube wenn man als Kunde das Gefühl hat „die machen was“, dann erträgt man auch die Monitore in der Business auf der nächsten Langstrecke etwas leichter. 🙂

      Und ja…ich erinnere mich mit Schrecken an die „Rutsche“ zurück!

      • @Axel:
        Zu Deiner Frage, warum man trotzdem AMEX Kunden (oder *Gold) in die Lounge lässt: Offensichtlich gibt es dort hohe Transferzahlungen, während die eigenen Statuskunden nur Geld kosten.

    • Ja, die LH stellt sich in vielen Bereichen neu auf, es wird mächtig gehobelt und es fallen Späne.

      Die Meilensammler sind nur Beifang oder Kollateralschaden; wenn es in dieser Community einen Aufschrei nach dem anderen angesichts der Erhöhungen der Zuschläge gibt, dann ist das der LH und Miles & More vergleichsweise egal.

      Verschiedene Szenarien hat man im Vorfeld durchgespielt (neues Statussystem, Allegris, Preise und Zuschläge usw.). Jetzt wird es ernst.

      Problem:
      Die LH dreht hier gerade an sehr vielen Schrauben gleichzeitig in einer Gleichung mit mehreren Unbekannten.

      Ob man unterschätzt hat, wie viele Statuskunden wirklich sauer sind und nicht zurückkommen werden und ob man die Loyalität und die Wirkung von Allegris überschätzt hat, wird sich schon bald zeigen.

      Wenn man künftig als „Lufthansa“ im Wesentlichen nur noch auf der Langstrecke agieren möchte, dann bin ich gespannt, ob man mit Allegris die „Lufthansa-Preise“ angesichts der starken Konkurrenz durchgedrückt bekommt.

      Ich bin als SEN schon eine ganze Weile dabei und habe einfach keine Lust mehr auf die Lufthansa Group.

    • leider ja!
      2010 mit der D-ABVX von DXB mit dem Nachtflug nach FRA in Eco. Der schlechteste Flug ever.

      Mittelsitz irgendwo in den 50ern, mit Strebe vom Vordersitz und IFE-Box zwischen den Füßen und grünstichigen Röhrenbildschiren unter der Decke. Einige davon waren gleich ganz tot.

      Der Flieger ist heute noch unterwegs … u d jedemal wenn ich ihn sehe, schaudert’s mich.

  6. Es ist alles kaum zu fassen.
    Schlechte BC, schlechter Service, hohe Preise, hier stimmt doch nichts.
    Da flieg ich lieber mit einem bezahlten Ticket und einem tollen Produkt.
    In Deutschland seh ich Condor als Nr. 1, dann erst mal nichts und am Ende LH.

    • Es gibt ja nur zwei deutsche Airlines, die Langstrecken anbieten. Da liegt Condor vom Produkt wohl vorne, wobei LH schlicht mit dem Streckennetz punkten und dadurch mehr Tickets verkauft zu erschreckend hohen Preisen noch.

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