Unbekannte Airline lässt Airbus A380 für baldige Flüge reaktivieren

Foto: Elbe Flugzeugwerke

Die Elbe Flugzeugwerke (EFW) ist auf die Wartung und Umrüstung von Flugzeugen spezialisiert. Das Unternehmen hat sich auch schon um diverse Airbus A380 gekümmert und u.a. die Superjumbos von Qantas umgerüstet und modernisiert. Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass ein weiterer A380 in Dresden angekommen ist, der wieder fit gemacht werden soll. Laut EFW handelt es sich um ein Flugzeug in „sehr gutem Zustand“, das derzeit die letzten Wartungsarbeiten durchläuft, bevor es „wieder in Betrieb genommen“ werden kann. Doch wer steckt dahinter?

Das Wichtigste auf einen Blick:

🛫 Ex-Singapore Airlines A380 wird bei EFW Dresden reaktiviert.
🤔 Auftraggeber ist die Airline Leasing Group – Betreiber noch unbekannt.
⚠️ Betrieb eines einzelnen Superjumbo gilt als teuer und riskant.

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Der Airbus A380 wird schon seit Jahren nicht mehr produziert, mit der Pandemie hat die Anzahl der Fluggesellschaften, die den markanten Doppelstöcker betreiben, abgenommen. Einige Airlines haben auch in der Krise an den Airbus A380 geglaubt und daran festgehalten. Lufthansa hat sich entgegen der ersten Absichten wieder zu der Maschine bekannt und alle verbliebenen Exemplare zurück in den Liniendienst genommen.

Ehemaliger Singapore Airlines A380

Nun ist ein Vierstrahler, der seit Jahren eingelagert war, wieder auf dem Weg zurück in die Luft. Es handelt sich um einen ehemaligen Jet von Singapore Airlines, der stillgelegt wurde. Die Maschine trägt die Kennung 9H-MIP und stand von 2008 bis 2018 im Dienst der Star-Alliance-Gesellschaft. Danach war der große Airbus vorübergehend bei Hi Fly Malta und wurde 2021 eingelagert. Der Eigentümer hat das Flugzeug anschließend im Dezember 2024 verkauft.

Vor etwa zwei Wochen wurde die Maschine von dem Standplatz im französischen Tarbes nach Deutschland gebracht. Laut EFW handelt es sich bei dem Auftraggeber um die Airline Leasing Group (ALG), doch es ist unklar, für wen der Superjumbo bald fliegen soll. Recherchen von aeroTELEGRAPH verorten einen britischen Touristiker, der in der Kreuzfahrtbranche bekannt ist. Es könnte also sein, dass hier bald Urlauberinnen und Urlauber von und zum Schiff gebracht werden sollen.

Der A380 von Qantas wurde in Dresden aufpoliert. Foto: Qantas

Herausforderungen beim Betrieb

Dennoch bleiben viele Fragezeichen, denn die Reaktivierung und der spätere Betrieb eines einzelnen A380 ist ungewöhnlich. Kosten und Komplexität bei Betrieb, Wartung und Training sind hoch und lohnen sich in der Regel nur bei regelmäßigen Einsätzen mit hoher Auslastung. Mit nur einem Jet hat man keine Reserve, unvorhersehbare Ausfälle können schnell zum Chaos führen. Außerdem ist nicht jeder Flughafen für den Giganten ausgelegt.

Bisherige Erfahrungen haben gezeigt, dass einzelne A380 schwer zu verleasen oder als Charter einsetzbar sind. Ein wirtschaftlicher Betrieb ist zwar nicht unmöglich, aber ziemlich herausfordernd. Mit den bisher verfügbaren Informationen kann man nur spekulieren, wobei es durchaus Märkte gibt, die vorübergehend hohe Kapazitäten erfordern.

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Der Airbus A380 fasziniert uns und viele Luftfahrtfans, daher ist das Interesse in diesem Fall entsprechend groß. Noch ist offen, wer den Jet betreiben wird und wann die ersten Flüge starten sollen. Das Unterfangen ist jedenfalls ziemlich mutig, da der Betrieb der Maschine teuer und risikoreich ist. Der Typ war selbst für einige Gesellschaften mit größeren Teilflotten zu unwirtschaftlich.

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