Condor hat vor ein paar Monaten etwas getan, was viele Flugreisende bei vollem Bewusstsein ablehnen. Der Urlaubsflieger bietet mittlerweile Direktverbindungen zwischen Berlin (BER) und Dubai (DXB). Das ist zunächst einmal nichts Verwerfliches. Die Wahl des Fluggeräts hat jedoch für Diskussionen gesorgt. Condor fliegt die Strecke mit einem Airbus A320NEO in einer Billigflieger-Ausführung. Kaum jemand würde sich freiwillig dafür entscheiden, wenn er nicht von einem Pauschalreiseanbieter damit überrumpelt würde oder – wie ich – geistig etwas umnachtet ist. Nach umfangreicher Vorbereitung hatte ich mich freiwillig in das knapp siebenstündige Abenteuer gestürzt und muss das Urteil fällen, dass dieser Flug gegen die Genfer Konventionen verstößt. In diesem Beitrag nehme ich drei Punkte in den Fokus, warum dieser Flug eigentlich verboten gehört.
Condor ist mir im Grunde genommen die sympathische Alternative für Flüge ab Deutschland. Daher hatte ich mich auch ein Stück weit darüber gefreut, dass es der Ferienflieger auf meinem Trip nach Dubai wurde. Wobei Eurowings mit einem ähnlichen Produkt ebenfalls sicher spannend geworden wäre. Die Realität hat mich dann jedoch sehr schnell eingeholt, und es gab eine Hand voll Faktoren, die einfach gegen jeden guten Geschmack verstoßen.
3 Gründe warum die Condor-Flüge nach Dubai gegen die Genfer Konventionen verstoßen | Gepäck
Über den Light-Tarif und den Scam, der dahinter steht, muss man einen eigenen Beitrag schreiben. Aber allein die Gepäckregelungen für den Condor-Flug nach Dubai sind jenseits von Gut und Böse. Natürlich kann man so etwas wie einen Basic-Tarif ohne Gepäck anbieten. Das hat sich mittlerweile in der Branche etabliert, wenn man nicht mit Premium-Airlines, wie Emirates oder Turkish Airlines, unterwegs ist. Sicher kann man auch das Handgepäckstück aus dem Tarif herausbündeln, wie es die klassischen Billigflieger, wie Wizzair, auf ähnlichen Strecken auch tun.
Die eigentliche Frechheit steckt hier im Detail, denn das sogenannte „Personal item“, welches immer inklusive ist, darf maximal eine Breite von 10 cm haben. Damit ist alles, was über eine Notebooktasche hinausgeht, schon gestorben. Stattdessen werden Fluggäste gezwungen, 40 Euro für ein größeres Handgepäckstück zu investieren. Selbiges ist dann auf schmale 8 kg begrenzt. Das wurde zwar am Gate nicht gewogen, aber der ehrliche Fluggast, der sich daran hält, ist in dem Fall der Dumme.
Damit endet die Handgepäck-Abzocke bei Condor jedoch nicht, denn wer einen Trolley dazu bucht oder im Preis inklusive hat, wird bei Check-In nochmals freundlich gefragt, ob er sich nicht das Gepäckfach über dem Sitz reservieren möchte. Das ist natürlich optional und eigentlich ein guter Service, wird aber von Fluggästen auch missverstanden, wie ich auf meinem Flug erfahren durfte. Es gibt durchaus Condor-Kunden, die denken, dass sie das Extra dazu buchen müssen, um ihr Hab und Gut im Gepäckfach über sich zu verstauen. Insbesondere dann, wenn genau das Fach über sich schon reserviert wurde oder auf Grund der Exitrow grundsätzlich geblockt ist.
Sitzkomfort
Condor hat bei ihrem Dubai-Airbus wirklich keine Gemeinheit ausgelassen und selbst die Sitze auf Billigflieger getrimmt. Denn wer nicht in den Premium Economy-Tarif investiert, hat keine Chance, während des Fluges den Sitz nach hinten zu lehnen. Die Recliner-Funktion wurde in den sowieso schon brettharten Sitzen einfach ab Reihe 7 herausgenommen.
Eine Mütze Schlaf und ein Hauch mehr Bequemlichkeit sind damit auf dem knapp siebenstündigen Flug ausgeschlossen. Richtig bitter wird es für den armen Tropf, der dachte, er tätigt mit einem Sitz in Reihe 7 eine gute Investition. Denn während der Vordermann seinen Sitz noch zurücklehnen kann, sitzt man dahinter zusammengestaucht.
Bei mickrigen 28 Zoll Sitzabstand grenzt das schon an Körperverletzung.
Stromversorgung
Diese modernen Recaro-Sitze, für die sich Condor entschieden hat, haben allesamt eine Vorrichtung für einen USB-Anschluss. Für die muss man sich jedoch offensichtlich aktiv entscheiden. Das hat man bei dem Ferienflieger jedoch vergessen oder bewusst ausgelassen. Kostet ja alles auch den gewissen Extra-Euro.
Da nutzt all das super schnelle Internet an Bord nichts, wenn das Endgerät nach der Hälfte des Fluges mangels Batterieladung aufgibt und keine Chance zum Laden besteht. Die 12 Euro für den Internet-Plan sind zu diesem Zeitpunkt natürlich schon bei Condor eingegangen.
Auf einem derart langen Flug keine Möglichkeiten zu bieten, ein Endgerät zu laden, ist an Gemeinheit kaum zu überbieten.
3 Gründe warum die Condor-Flüge nach Dubai gegen die Genfer Konventionen verstoßen | Frankfurtflyer Kommentar
Natürlich ist das mit den Genfer Konventionen und dem geforderten Verbot überzeichnet, mein Urteil zu den Condor-Flügen im Airbus A320NEO nach Dubai fällt jedoch eindeutig aus. Dass es sich dabei um keine individuelle Meinung handelt, zeigt mir das Feedback vieler anderer Menschen, die diesen Flug bereits mitgemacht haben oder mit mir an Bord waren. Die häufigste Aussage ist dabei „Einmal und nie wieder“.
Teilweise muss der Flug für Passagiere so unkomfortabel gewesen sein, dass sich „Air Rage“ bemerkbar gemacht hat. Sie sind untereinander laut geworden und haben sich gegenseitig angeschrien. Zum Glück ohne größere Komplikationen, und nach einigen Sekunden war wieder Ruhe in der Kabine. Aber ich weiß nicht, ob sich Condor damit wirklich einen Gefallen tut.
Definitiv keinen Gefallen wird sich Emirates tun, wenn sie den geplanten Codeshare realisieren. Da ist in letzter Zeit wenig passiert, und Emirates tut gut daran, es dabei auch zu belassen. Denn die Fluggesellschaft aus dem Mittleren Osten könnte ihren Ruf nachhaltig beschädigen, wenn sie ihre Passagiere plötzlich auf dem Dubai-Airbus von Condor nach Berlin weiterleitet.
Hände hoch, wer von Euch würde (nochmals) mit Condor nach Dubai fliegen? Lasst gerne einen Kommentar da.
Hallo,
waren Getränke und Essen inbegriffen?
Ja, es gibt zwei Snacks und auch Softdrinks kostenlos. Das hebt Condor im
Vergleich zu Eurowings ab, wo es außer einem Wasser gar nichts gibt. Du findest eine ausführliche Review dazu, auf diesem Blog.
Nachdem ich den Artikel gelesen habe, komme ich zu dem Schluss, dass:
„Da er nichts kann, was ihn für die berufliche Luftfahrt qualifiziert, hat er sich einfach in die Aviation-Familie eingeheiratet.“ https://frankfurtflyer.de/ueber-uns/
eine MEHR als treffende Beschreibung für die Aussagekraft dieser Review darstellt. Einfach nur peinlich…
Es ist keine Review, es ist keine Review. Und jetzt alle nochmal zusammen “Es ist keine Review.” Die Review gibt es an anderer Stelle.
Ich kann zumindest auch Witze über mich selbst machen, wie auch in dem Beitrag selbst. Du wirkst nur wie ein trauriger Volltrottel. Frohe Weihnachten.
Danke Dir, Martin!
Betreffend die Unvereinbarkeit mit den Genfer Konventionen bei Condor kann ich nach Flügen zu den kanarischen Inseln dem Autor nur beipflichten. Condor – einmal und nie wieder. Der nachträglich gebuchte Rückflug mit business war bis auf das grossartige Servicepersonal, dem der Misstand betreffend die Aufenthaltsqualität in den Condorfliegern offensichtlich bewusst war und dies durch besondere Fürsorge versuchte wettzumachen, kaum komfortabler…
Hallo Sebastian,
ich kann jedes Wort unterschreiben. Bin die gleiche Verbindung geflogen. Leider war ich einer derjenigen, die keine Wahl beim Carrier hatten, da Tui den Flug als Zubringer zur Kreuzfahrt gebucht hatte.
Dachte mir bei Condor aber im Grunde ersteinmal nix schlimmes, da ich die „alten“ Condor-Maschinen als solides Mittelmaß in Erinnerung hatte. Folglich sah ich mich auch nicht genötigt, hier im Vorfeld hunderte Euro Aufpreis für die „Premiumsitze“ (die auch keine sind) zu investieren. Ein fataler Fehler. Habe selten so beschissen auf so einer langen Strecke gesessen. Harte Sitze, null Komfort, null-komma-null Platz, bereits kaputtes Staunetz im Holzklasse-Vordersitz, übles TK-Laugen-Brötchen als einzige inkludierte Verpflegung fast 7h Flug, die hinteren WC’s so klein, dass sich ein 183-Mann nicht mal drin umdrehen/stehen kann, keinerlei Bordentertainment (unabhängig vom eigenen Handy) und das alles ohne Lademöglichkeit. Der letzte Husten dieser Flieger. Aus reiner Notwehr haben wir (war mit meiner Frau unterwegs) beim Rückflug dann den Mittelsitz für 80 Euro zusätzlich gebkockt. Kann jedem Kreuzfahrer daher eigentlich im Moment nur empfehlen ab Doha in den Orient zu starten. Diejenigen wurden menschenwürdig auf Katar Airways gebucht.
„Genfer Konvention“ trifft es gut, auch wenn sich hier einige inhaltlich dran aufhängen, wusste ich sofort wie es gemeint war. Meine Bandscheiben und Kniescheiben unterschreiben das sofort.
Wundert mich nicht, das Emirates das Codesharing mit Condor bisher nicht umgesetzt hat. Das wäre in jeder Hinsicht kein kompatibles Produkt
Allseits schöne Feiertage.
Der Autor erzählt hier immer etwas von „Review“.
Einmal abgesehen von meiner Erwartung, dass ein Qualitätsjournalist des Deutschen so mächtig sein sollte, dass er auch ein nicht-englisches Wort finden sollte, entspricht der Artikel ja nicht dem, was sonst üblicherweise von Reviews geboten wird. Sonst wäre der Artikel faktenbasierter, gäbe mehr Kontext und Informationen, und weniger mit reisserischen Phrasen aufgemotztes aber nur von peinlicher Ignoranz getriebenes Gejammere.
Ein „Review“ ist vor allem dann hilfreich, wenn nicht nur gesagt wird, das ist gut oder schlecht und der Rest dann ein Heulsusen-Ausguss ist. Der Leser könnte sich selber eine informierte Meinung bilden, wenn er mehr Fakten mitbekäme. Zum Beispiel den bezahlten Preis, An- und Abflugzeiten (war das jetzt ein Tagesflug oder ein Nachtflug?), was alternative ANgebote gewesen wären bei anderen Fluggesellschaften, die verschiedenen Tarifoptionen, die angebotenen Kabinenklassen, das Serviceangebot an Bord zb bei Verpflegung und die Preise, etc. Das einmal zum Inhalt oder Nicht-Inhalt.
Und dann zur Schlussfolgerung: wären die Fakten erst einmal ausgebreitet, dann wäre eine sachliche Einschätzung auch möglich gewesen, inwieweit das Erlebte mit diesem Preis passt vor allem auch im Licht alternativer Reisewege. Wer sich in einen Billigflug setzt und dann wundert, dass es nichts gibt ist irgendwie schon sehr naiv und unerfahren (aber hier handelt es sich ja um einen erfahrenen Flug-Blogger), oder sieht nicht ein, dass es für die Geiz.-ist-geil Mentalität eben kein besseres Angebot gibt. Wenn man das nicht will, dann soll man doch mit Emirates fliegen oder Qatar oder Air France. Und wenn man sich das nicht leisten kann, dann ist man vielleicht für die Luxusvariante einer Dubai-Reise nicht das richtige Publikum und sollte sich freuen, dass Anbieter wie Condor die Möglichkeit bieten, für wenig Geld nach Dubai zu kommen.
Letztlich, der Verweis auf Pauschaltouristen bei gleichzeitiger Etikettierung von Buch-Lesern als Ewig-Gestrige ist total grotesk. Pauschalreisen, ehrlich? Wer macht so etwas noch? Selbst dran schuld, wenn man dann eben ungefragt so befördert wird, wie der Veranstalter das will. Pauschalreisen sind ein überflüssiges und daher auslaufendes Modell, und jeder kann sich seine Reise selbst zusammenstellen. Dann braucht man auch nicht Condor zu fliegen, wenn einem das zu spartanisch ist.
Mach Dich nicht lächerlich.
nie wieder C o n d o r
Die Zeiten sind vorbei.
Leute.
Setzt Euch einfach hin und
fliegt. Sonst bleib halt weg. Memmen.
Also ist es vergleichbar mit Eurowings auf dieser Strecke?
Ja. Ich vermute, dass Eurowings sogar ein Deut schlechter ist, da sie auf Verpflegung verzichten.
Bin gerade mit Condor nach Dubai geflogen.
Kann das alles bestätigen. Und setze noch ein darauf ein tiefgefroren Snack.
Bad um ein warmes mit der Antwort geht nicht.Nie mehr wieder aber es steht ja noch der Rückflug an.Mein Flug ging am 22.12.24
Flug gebucht bei Lufthansa Fra-Bkk über Wien für 1400€ (Economy!). War dann aber doch Austria Air. Essen miserabel. Bordpersonal, naja, ich sag mal medium freundlich. Bordentertainment 4/10. Bis nach Wien Getränke nur gegen Wucherpreise (Wasser 4€). Never again.