300 Euro für ein 08/15 Hotelzimmer? Wo liegt Eure Schmerzgrenze?

Jahrelang lag meine Schmerzgrenze für Hotelzimmer bei 150 Euro. Während eines längeren Urlaubs habe ich dabei oft den Durchschnittspreis betrachtet und bin auch in teurere Hotels gegangen, wenn andere günstiger waren. Wenn es gar keine preiswerten Alternativen gab und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte, habe ich auf Punkte oder Freinächte zurückgegriffen. Nun muss ich feststellen, dass ich mich anpassen muss, denn die Preise steigen in manchen Regionen drastisch.

Wir schreiben hier oft über gute Hotels, die auch preiswert sind. Dabei nutzen wir häufig unseren Status, um noch mehr aus dem Aufenthalt herauszuholen. Auch unsere Leser haben uns bereits von unglaublich positiven Erlebnissen berichtet: Ein Upgrade im 100-Euro-Hotel, Zugang zur Lounge, kostenloses Frühstück und sogar späterer Check-out – perfekt ausgekostet!

Auf der anderen Seite waren wir, und sicherlich auch Ihr, schon einmal in einem doppelt so teuren Hotel, wo es nicht einmal eine Flasche Wasser gab, die Annehmlichkeiten fehlten, das Personal unpersönlich war und das Zimmer nichts mit den Bildern auf der Homepage gemein hatte.

Negativbeispiel Nordamerika

Ich bin derzeit in den USA unterwegs und erlebe solche Enttäuschungen ständig. Die zahlreichen Marken wie Hilton, Marriott, Best Western, Wyndham & Co. sind hier an jeder Ecke zu finden. Wer Punkte sammeln oder seinen Status verbessern möchte, hat viele Gelegenheiten. Doch leider sind die meisten dieser Hotels qualitativ unterdurchschnittlich, auch wenn sie zu großen Marken gehören.

Die Endpreise nach Steuern liegen in abgelegenen Regionen meist schon bei 150 Euro pro Nacht, zentral gelegene Häuser verlangen deutlich mehr. Mit 200 Euro bekommt man vielleicht noch ein heruntergekommenes Motel. In Metropolen wie New York oder San Francisco sind die Preise seit Jahren extrem hoch. Gestern habe ich die Tarife in Seattle verglichen – kaum ein Standardhotel war unter 300 Dollar zu haben.

Hilton hat in der Innenstadt von Seattle acht Hotels, das günstigste ist das Homewood Suites mit einem Preis von 296 Dollar. Dazu kommen noch 2,3 % Gebühren und Steuern in Höhe von 52,11 Dollar. Das Hotel wirkt zwar etwas neuer, was aber eher die Ausnahme ist. Die meisten Häuser sind Standardhotels mit entsprechend einfachen Zimmern. Bei Marriott sieht es in Seattle kaum besser aus. Einige Häuser wie Fairfield Inn, Residence Inn und Moxy kosten umgerechnet zwischen 250 und 275 Euro pro Nacht und Frühstück kostet selbst mit Status noch extra.

Nordamerika ist vielleicht das schlechteste Beispiel, denn hier sind die Preise hoch, während das Niveau an Qualität und Service kaum mit Hotels in Asien oder den Vereinigten Arabischen Emiraten mithalten kann. Auch dort gibt es teure Unterkünfte, doch das Niveau an Service und Komfort ist in der Regel deutlich höher.

Luxushotels lohnen meist nicht

Natürlich sind auch die High End Hotels in einigen Städten vorhanden. Eine Nacht im Conrad, Waldorf, Ritz-Carlton, Fairmont & Co geht gut und gerne in Richtung 1.000$, in Sachen Komfort, Niveau und Service schaffen es auch diese oft nicht an das ranzukommen was in anderen Märkten aufgefahren wird.

Wir hatten bei unserem 4-4-4-Teamtrip lange überlegt ob wir in eines der Luxushotels in Washington absteigen sollen, wir haben uns aber dagegen entschieden. Bei 700 – 1.000 Euro pro Nacht wären die Erwartungen hoch und die Angst zu groß gewesen, enttäuscht zu werden.

Damals hatten wir allerdings auch noch nicht das Portal Frankfurtflyer Hotels, wo wir zumindest noch ein paar Vorteile und das Guthaben erhalten hätten. Gerade in den Hotels in denen keiner von uns oder nicht alle einen Status haben, eine wertvolle Sache. Vielleicht sind die Vereinigten Staaten bei den Buchungen deswegen bei Euch so hoch im Kurs.

Das sind die beliebtesten Frankfurtflyer Hotels in den USA

300 Euro für ein 08/15 Hotelzimmer? Wo liegt Eure Schmerzgrenze? | Frankfurtflyer Kommentar

Alles wird teurer, Hotels sind da keine Ausnahme. In einigen Regionen sind die Preise seit der Pandemie explodiert, ich mache um einige US-Metropolen inzwischen einen Bogen oder plane weit im Voraus. Natürlich bin ich auch verwöhnt, da ich beruflich viel in guten Hotels schlafe, die ich mir privat ungerne leisten würde.

Ich habe auch schon oft Punkte eingelöst und dadurch luxuriöse Hotels kennengelernt. Die Ansprüche steigen, ein Status bringt ebenfalls viele Annehmlichkeiten, die dieses Bild etwas verfälschen.

Uns würde interessieren wie Ihr das seht- wie viel darf für Euch ein Standard-Zimmer kosten?

Wo liegt Eure Schmerzgrenze bei einem Hotel?

14 Kommentare

  1. Leider muss ich feststellen, dass ich selbst meine eigene Schmerzgrenze „zu oft“ überschreite. Es widerstrebt mir, eigentlich nur zum schlafen, so viel Geld auszugeben. Auf der anderen Seite bin ich inzwischen auch in einem Alter (58 Jahre) und nach mehr als 30 Jahren Reisetätigkeit, in dem ich auf einen gewissen Standard nicht mehr verzichten möchhte. Und das macht es schon schwierig. Also ich will sagen; ja manchmal überschreite ich die geschilderte Schmerzgrenze und ärgere mich trotzdem über mich selbst …

    • Das Gefühl kenne ich nur zu gut. „Trost“ habe ich dann wenn ich günstig vorausbuchen kann, Punkte einsetze oder eine bessere Leistung bekomme als erwartet.

  2. In Europa ist meine Schmerzgrenze für ein Standard Zimmer bei 300 Euro pro Nacht und in Asien sollten 200 Euro reichen. Ausreisser nach oben kommen bei Zimmerbuchungen während Messezeiten vor.

  3. Wenn das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt, zahle ich auch gerne 300 Euro. Aber gerade in den USA sind die Preise schon vor Corona aus dem Ruder gelaufen. Jetzt ist es dort noch schlimmer. Ich würde gerne wieder dorthin reisen. Aber derzeit lasse ich es.

  4. Ein sehr guter Beitrag Robert,
    ich beende Ende des Jahres meine berufliche Laufbahn und ich werde dann den Hotelketten Lebewohl sagen. Wenn man viel unterwegs ist hat ein Status schon gewisse Vorteile, aber privat brauche ich das nicht. Bin Diamond bei Hilton und die Hotels sind doch schon meistens etwas in die Jahre gekommen. Preis/Leistung stimmt immer weniger (zumindest in Europa und Nordamerika) und Vorteile werden (freiwillig) auch immer weniger gewährt. Kurzum, Erwartung und Realität klaffen oft weit auseinander. Für meine künftigen Reisen werde ich vermehrt auf kleinere und persönlichere Hotels zugreifen. Keine Ahnung ob das besser wird, aber einen Versuch ist es wert. Bei + 250€/Nacht erwarte ich mehr als ich größten Teils bei Hilton und Co geboten komme. Ich werde berichten…

    • Danke Pete, ich kann den kleineren Boutiquehotels und individuellen Häusern auch immer mehr abgewinnen. Daher mag ich sowas wie Curio oder Autograph- da hast dann die Vorteile der Programme mit dabei. Aber am Ende entscheidet auch da der Preis.

  5. Maximal 100 Euro sind angemessen. Hotelketten haben generell Wucherpreise. Deshalb können diese Firmen so schnell wachsen. In Bangkok möglich derzeit für 32 qm mit Balkon, grossem Kühlschrank, Mikrowelle, 2 Herdplatten, Pool, kleinem Gym Nähe Sukhumvit Asok Skytrainstation mit Frühstücksbuffet 2 Pax Kosten 50 Euro

  6. Generelle Erfahrung, freilich nur von Privatreisen. Ein höherwertiges Zimmer in einem kleinen Hotel weist nahezu immer ein besseres bis sehr viel besseres Preis/Leistungsverhältnis auf als ein Standardzimmer im Luxushotel. Mit Ausnahmen, klar.
    Suite im Luxushotel ist sicher prima, aber nicht meine Preisklasse.

    Zu Dienstreisezeiten in einer fernen Vergangenheit gab es sowieso Limits, aber das war auch nicht tragisch. Mehr als das Bett war nie erforderlich.

  7. Kommt darauf an, wieso ich unterwegs bin. Wenn ich geschäftlich unterwegs bin oder auf einem Wochenend-Trip, wo ich das Hotel nur für’s Schlafen brauche, gerne auch ein Holiday Inn Express, Frühstück immer (?) inklusive.
    Im Urlaub, wo ich die Annehmlichkeiten eines Hotels wirklich ausnutzen kann und will, sind mir Preise von 300 € ok, mit Frankfurtflyer gibt es of gerade in der 4-und 5 Sterneklasse gute Deals, welche ich gerne nutze.

  8. Bei mir sind 150 € in großen Stödten die Schmerzgrenze, ansonsten schau ich, dass ich unter 100€ bleibe. Mehr ist es mir schlicht nicht wert. Seit Covid reise ich dienstlich kaum noch, ist also alles Privatvergnügen.

  9. Meine Grenze liegt noch immer bei den erwähnten EUR 150,-. Daher kommt Nordamerika als Destination für mich schon seit längerem nicht mehr in Frage… Ich sehe es ebenso als Durchschnittspreis und habe kein Problem, wenn einige Nächte bei echter Qualität auch einmal EUR 300,- kosten!

    Die entscheidende Frage ist, ob man Zeit/Ort selbst entscheiden kann (Urlaub) oder nicht (beruflich). Denn im Gegensatz zu beruflichen Reisen, kann zumindest ich privat problemlos einen Monat später oder früher reisen, den Nachbarort besuchen etc. und damit bei gleicher Qualität oft bis zu 70% weniger als bei der ursprünglichen Idee bezahlen…

    Mein teuerstes Zimmer heuer wird das Sofitel in Kuala Lumpur im Dezember (Suite mF um EUR 170,-) werden und der beste Deal war eine Neueröffnung der Handwritten Collection in Krakau im April (DZ mF um EUR 75,-).

  10. Getreu meinem Lebens-Motto:
    Im 1. Drittel Schule + Ausbildung
    Im 2. Drittel Arbeiten
    Im letzten Drittel das Geld gediegen ausgeben.
    Deshalb: Im Waldorf Astoria Bund in Shanghai eine Luxury Deluxe Suite mit direktem Flussblick auf den Huangpu gebucht.
    War zwar schweineteuer, aber man gönnt sich ja sonst nichts.
    Für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt, denn ich WOLLLTE diese Aussicht unbedingt einmal erleben.

    • Hallo Rene,
      die Aussicht ist genial. Denke aber das geht auch viel günstiger (ohne das ich die Preise im Waldorf kenne). Das Indigo liegt auch super und hat tolle Zimmer zum Bund/Fluss raus. Einfach mal so als Tip hier. Ansonsten, geniales Motto, sehe ich genau so👍🏻

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