500 Flugzeuge: Air India vor gigantischer Neubestellung

Neues Management, massiver Flottenausbau, zusätzliche Routen, besserer Service: Bei Air India tut sich gerade sehr viel, die Airline orientiert sich ganz neu. Das indische Star Alliance Mitglied hat keinen besonders guten Ruf, die Gesellschaft schreibt zudem seit Jahren Verluste. Die Gesellschaft ist nun unter dem Dach des Konzerns Tata und wird mit Vistara fusionieren.

Der indische Subkontinent bietet in der Luftfahrt enorme Wachstumschancen. Der Flugverkehr boomt, zahlreiche Airlines kämpfen um Passagiere. Die Margen sind allerdings nicht besonders hoch, die Krise hat einigen Wettbewerbern zugesetzt. Die Branche befindet sich in einer Konsolidierung, Air India wird mit Vistara und dem großen Billigflieger Air India Asia fusionieren.

Der indische Mischkonzern Tata Group hat bereits die Mehrheitsanteile an Air India vom Staat erworben, die Beteiligung von Singapore Airlines wird reduziert, die Marke Vistara verschwindet. Mit einer gestärkten Air India will man den zahlreichen Billigfliegern Paroli bieten und neue Kunden gewinnen.

500 neue Flugzeuge

Air India betreibt derzeit etwa 120 Flugzeuge, darunter 43 Langstreckenmaschinen. Vistara hat 52 Flugzeuge in der Flotte, zehn Bestellungen sind derzeit bei Boeing und Airbus offen. Zur Indien-Tochter von AirAsia gehören 28 Airbus-Flugzeuge aus der A320 Familie, einige sind inaktiv.

Medienberichten zufolge erwarten Kenner und Experten in Kürze eine gigantische Bestellung. Demnach könnte der neue Eigentümer etwa 500 Flugzeuge bestellen, darunter mindestens 100 Langstreckenjets. Ferner gehe es um Airbus A350, Boeing 787 und 777, laut Reuters könnten die Aufträge schon in Kürze vergeben werden.

Geht man nach Listenpreisen könnte damit die Summe von 100 Milliarden Dollar geknackt werden, damit wäre es der volumenmäßig größte Auftrag einer Fluggesellschaft überhaupt.

500 Flugzeuge: Air India vor gigantischer Neubestellung | Frankfurtflyer Kommentar

Wenn man Reviews von Air India liest, hält sich die Begeisterung meist sehr in Grenzen. Die Gesellschaft genießt keinen besonders guten Ruf, es mangelt beim Service und der Zuverlässigkeit. Dies soll sich ändern, neben den Investitionen für neue Flugzeuge will man das Produkt aufwerten und das Streckennetz aufbauen.

Air India will eine Premium Economy Class einführen und die restlichen Kabinen mit neue Sitzen und einem modernen Design ausstatten. Bis die bestellten Maschinen eintreffen und die Verbesserungen spürbar und durchgängig sind, werden aber noch Jahre vergehen.

1 Kommentar

  1. In Indien ist bis dato noch jede hoffnungsvoll gestartete Airline gescheitert bzw. nach kurzer Zeit wieder vom Markt verschwunden – Jet Airways, Kingfisher (hatte sogar A380 geordert) und jetzt Vistara, um mal einige Namen aus jüngerer Zeit zu nennen. Ich bin da eher skeptisch, dass sich Dinge zeitnah ändern. Ich war sehr oft beruflich in Indien und bin eigentlich nur mit Qatar und Lufthansa dorthin geflogen. Jet Airways war ok für mich, Durchschnitt, nicht mehr.
    Was mich wundert – die zukünftige Flotte ist mit Boeing 777 und 787 sowie der Airbus A320 Familie bereits recht modern und breit aufgestellt. Bis zu 500 Einheiten sind aber nun eine ziemliche Ansage, ich sehe nicht, wo man diese mit Blick auf die aktuellen Marktanteile lukrativ und effizient einsetzen möchte.

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.