Letzte Woche war es eher eine Randnotiz, in Kürze soll die angekündigte Codeshare-Partnerschaft zwischen Air France KLM und dem Golf-Carrier Etihad Airways noch weiter vertieft werden. Bei der künftigen Kooperation geht es mehr als um die gemeinsame Vermarktung von einzelnen Flügen auf bestimmten Strecken. Die Airlines wollen im Passagierbetrieb, bei der Wartung, Talententwicklung und auch bei den Vielfliegerprogrammen stärker zusammenarbeiten.
Diese Meldung hatten wir vergangene Woche im Coffeebreak aufgegriffen:
Mit einem erweiterten Codeshare-Abkommen kann Etihad das Deutschland-Angebot ausbauen. Zahlreiche Air France Flüge von und nach Paris erhalten den Etihad-Code EY, dadurch können Kunden von deutschen Flughäfen auf das Netz der Araber zugreifen. Air-France wird im Gegenzug weitere Etihad-Flüge nach Asien und Down Under mit einer AF-Nummer versehen.
Nun wurde ein „Memorandum of Understanding“, also eine Absichtserklärung im Rahmen einer Veranstaltung im Air France Headquarter in Paris unterzeichnet. Mit dabei waren Angus Clarke, Chief Commercial Officer von Air France-KLM und Arik De, Chief Revenue Officer bei Etihad Airways.
Seit 2012 gibt es die Codeshare- und Interline Abkommen zwischen den Gesellschaften, vor wenigen Tagen kamen mehr als 40 neue Routen in den Märkten Europa, Mittlerer Osten, Asien und Australien dazu. Dadurch tragen weitere Air France KLM-Verbindungen von und nach Deutschland eine EY Flugnummer.
Von der Partnerschaft sollen bald auch die Vielflieger profitieren, die Teilnehmer von Flying Blue und Etihad Guest werden demnächst Meilen bei Air France, KLM und Etihad sammeln und einlösen können. Auch Statusvorteile sollen den entsprechenden Kunden zur Verfügung stehen, Statusinhaber erhalten dann u.a. mehr Freigepäck oder Loungezugang. An großen Drehkreuzen wollen die Carrier zudem näher zusammenrücken.
Angus Clarke, Executive Vice President and Chief Commercial Officer (Air France-KLM)
I’m delighted to further develop our partnership with Etihad Airways. This 11-year collaboration is now expanding even further, as we aim to explore opportunities in maintenance and loyalty, in addition to enhancing our route network for the benefit of our customers from all around the world. The attractiveness of Abu Dhabi as a destination and a hub, powered by Etihad’s large footprint spanning South and Southeast Asia, as well as Australia, brings significant richness to this partnership. This moment marks our shared commitment to providing seamless, premium, customer-centric travel experiences to our shared global customer base.
Arik De, Chief Revenue Officer (Etihad)
We are excited to expand our collaboration with Air France-KLM, with this MoU serving as a testament to our shared vision of creating premium journeys for our guests. This MoU builds on our existing partnership by exploring deeper network enhancements as we offer improved connectivity between Abu Dhabi and Paris, and leveraging the extensive AF-KL network to Europe and beyond. It reaffirms Etihad’s intent to bolster Abu Dhabi’s cultural and economic growth as we look forward to welcoming more guests to our home enjoying better travel benefits and enhanced customer experiences along the way.
Air France/KLM Vielflieger erhalten bald Vorteile bei Etihad – und umgekehrt | Frankfurtflyer Kommentar
Allianzen sind nach wie vor wichtig, die Partnerschaften bieten ein Win/Win für die Airlines und deren Kunden. Kooperationen außerhalb der Bündnisse sind aber genauso vorteilhaft und nehmen immer weiter zu. Es stellt sich die Frage ob dies für Etihad der nächste Schritt ins SkyTeam ist, dort sind Air France und KLM beheimatet.
An anderer Stelle wurde Etihad aber auch schon ein Beitritt zur Star Alliance prophezeit, Etihad arbeitet beim Codesharing ebenfalls mit Lufthansa, SWISS, Air Canada, ANA oder Turkish zusammen. Die Kooperation mit Air France KLM wird aber künftig deutlich vertieft, warten wir die weitere Entwicklung ab…
Hoffentlich bis November, dann kann ich FlyingBlue Mielen sammeln statt die „unnötigen“ Etihad Guest Meilen.
Die Titelsammelei scheint mittlerweile auch bei den Franzosen angekommen zu sein: Executive Vice President and Chief Commercial Officer. Ein C-Titel alleine scheint nicht mehr zu reichen. :-O