Air France verabschiedet sich aus Stuttgart komplett

Der Flughafen Stuttgart verliert bald eine wichtige europäische Verbindung: Air France wird sich im kommenden Jahr aus Baden-Württembergs Landeshauptstadt verabschieden. Mit der Einstellung der Strecke nach Paris-Charles de Gaulle entfällt die einzige Direktverbindung in die Hauptstadt von Frankreich. Als Alternative bleibt vor allem die Bahn, die wohl auch der Grund für die Entscheidung der französischen Airline ist.

Das Wichtigste auf einen Blick:

🛫 Air France stellt Stuttgart–Paris Ende März 2026 ein.
🚄 TGV & ICE fahren die Strecke in 3,5 Stunden
🌍 Anschluss ans Air-France-Netzwerk entfällt, Alternativen via Amsterdam, Frankfurt & München.

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Noch bis Ende März 2026 bedient Air France die Route Stuttgart–Paris zweimal täglich, danach ist Schluss. Der Flughafen hat die Meldung der Stuttgarter Nachrichten inzwischen bestätigt. Damit verschwindet nicht nur der Nonstop-Flug, sondern auch eine wichtige Anbindung an das internationale Netzwerk der Airline, über das Passagiere mit nur einem Umstieg zahlreiche Langstrecken erreichen konnten.

Bahn als Hauptkonkurrent

Offiziell begründet Air France die Entscheidung mit „veränderten Marktbedingungen“. Gemeint ist vor allem die wachsende Konkurrenz durch den Hochgeschwindigkeitszug. Zwischen Stuttgart und Paris verkehren täglich mehrere TGV- und ICE-Züge. Dadurch kommt man in nur 3,5 Stunden von Innenstadt zu Innenstadt. Damit ist die Bahn im reinen Punkt-zu-Punkt-Verkehr zeitlich durchaus konkurrenzfähig.

Der Flug selbst dauert zwar nur eine knappe Stunde, mit Anfahrt, Sicherheitskontrollen und Wartezeiten ist man aber ähnlich lange unterwegs und kann z.B. nicht durchgehend und ungestört arbeiten. Wer aber zum Flughafen Charles de Gaulle muss, muss umsteigen und ist definitiv länger unterwegs als bisher. Trotzdem hat Air France bereits in der Vergangenheit diverse innerfranzösische Verbindungen zugunsten von TGV-Kooperationen stark reduziert.

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Foto: Bahn

Auswirkungen für den Flughafen Stuttgart

Mit dem Wegfall der Paris-Verbindung verliert der Flughafen Stuttgart eine wichtige Option für Umsteiger. Das KLM-Drehkreuz Amsterdam bleibt bis zu fünfmal täglich im Angebot, ob die Partnerairline von Air France die Kapazität künftig ausweitet, ist bislang offen. Weitere Alternativen bieten die Airlines der Lufthansa Group, die nach Frankfurt, München, Wien und Zürich fliegen, am Flughafen Echterdingen ist auch Eurowings sehr groß. Auch andere Carrier wie Aegean, LOT und SAS fliegen zu ihren Drehkreuzen.

Air France verabschiedet sich von deutschem Flughafen | Frankfurtflyer Kommentar

Ähnlich wie auf innerfranzösischen und innerdeutschen Strecken gewinnt die Bahn auch auf internationalen Relationen an Bedeutung. ICE und TGV sind gerade auf kurzen Strecken oft die bessere Wahl. Für umsteigende Fluggäste geht es künftig dann wohl eher über Amsterdam oder einem anderen Drehkreuz in die große weite Welt. Air France bzw. die Regionaltochter HOP kann die freigewordenen Kapazitäten sicherlich an anderer Stelle gut nutzen.

 

14 Kommentare

      • Ich habe nicht über das Ende der AF-Flüge entschieden und kenne die Dramen mit der Bahn. Trotzdem: Fliegen ist auch manchmal eine Qual- selbst wenn der Flieger pünktlich ist und Du willst nur nach Paris- mit Anfahrt, Wartezeit, Koffer und Transfer in die Stadt bist auch erst in 3-4 Stunden Zentrum-Zentrum

        • um das geht’s doch gar nicht!! Zentrum-Zentrum fliegen die wenigsten!

          Es geht um Strecken wie STR-CDG-LIS oder STR-CDG-LHR oder STr-CDG-HEL etc.

          Dieser Wettbewerb wird aufgeben. Wie soll das denn mit „der Bahn“ ersetzt werden?

          • Diese ewige Zentrum zu Zentrum-Lamentiererei geht mir auch gegen den Strich.
            Von Stuttgart Zentrum nach Paris Gare de l’Est-Bahnhofsvorplatz ist die Bahn vielleicht unschlagbar.
            Aber bei Sindelfingen-Paris oder Tübingen-La Défense schauen die Zeiten ganz anders aus. Schönrechnerei pur.

          • Auf der Route waren wirklich über 60 Prozent Umsteiger. Heisst aber, dass über 30 Prozent in Paris aussteigen. Wenn von diesem Anteil ein Großteil wegbricht, wird es schwer die Flüge gewinnbringend in die Luft zu bringen.

  1. Ob sich der Wirtschaftsstandort Stuttgart und Umgebung freut, nun nur noch mit der chronisch unzuverlässigen Verspätungsbahn ins Zentrum unseres wichtigsten Handelspartners reisen zu können, wage ich zu bezweifeln.
    Vielmehr zeigt sich nun an immer mehr Stellen, dass der deutsche Sonderweg einer hohen Belastung des Luftverkehrs tiefe Furchen zu ziehen beginnt.
    Denn es ist ja nicht nur Air France: Air Canada und andere fliegen lieber in Destinationen der europäischen C-Klasse als zum Beispiel nach DUS oder HAM? Die Lufthansa plant, den deutschen Verkehr radikal auszudünnen. Und selbst in FRA hält man nicht mehr mit dem Wachstum in Resteuropa Schritt, sondern misst sich immer noch an Vor-Corona-Zahlen.
    Wir müssen echt aufpassen, dass wir nicht an allen Stellen den Anschluss verlieren mit unseren hart erarbeiteten Standortnachteilen und Sonderwegen.

    • für mich ist STR Flughafen Ulm (35min Autobahn) und viel besser als MUC (170km 2h) oder gar ZRH (170km Landstrasee oder 250km Autobahn über Bregenz, ggf. ganz gut ab Memmingen Hbf)

      Innenstadt zu Innenstadt ist ein unzuverlässiger Vergleich!

  2. Das ist eine sehr schlechte Nachricht für den Wettbewerb und die bis heute recht guten Preise für die EU-Strecken!

    Wenn KLM bleibt ist das immerhin gut – SAS wäre weider schön Richtung Norden als Wettbewerbsmotor!

  3. Dieser sehr oberflächliche Artikel von Robert nervt, den Robert hat NULL Ahnung von STR und wiederholt nur den woken Quark deutscher Tageszeitungen!

    Es geht AF nicht um pier-to-pier Verbindungen Stuttgart-Innennstadt nach Paris-Gare de L’est. Diese Argeumentation wäre nur dann gültig, wenn AF zukünft eine Art Air-Rail anbieten würde – das halt ich aber extrem unwahrscheinlich.

    STR zum Hauptbahnhof dauert minstens 35min, oft eher eine Stunde. Von Gare de L’est nach CDG womöglich noch länger.

    Der Zug ist KEINE Alternative und als Argument hier ad absurdum.

    Auch die Entfernung sollte keine Rolle spielen, von ZRH, FRA oder gar BSL/EAP fliegen sie ja auch noch…

    Die Franzosen sollen ehrlich sein: sie ziehen sich aus dem Markt zurück und überlassen den anderen Mitbewerben das Feld. Diese sind im Netzwerkbereich (leider die) LH-Group, BA, KLM, TK – Aegean? na gut – LOT hatte früher gute Verbindungen Richtung Nord-Ost aber wurde alles zusammengestrichen. IB über Partner…

  4. Erst Atlanta, dann Reykjavik und Linate, und schließlich Paris und vielleicht auch FRA und MUC…(Dresden, Leipzig, Hannover, Düsseldorf seit Corona übrigends auch nicht mehr)
    Es wird immer besser mit dem STR.
    Das kommt halt davon wenn man auf Premiumflughafen tut und es den Fluggesellschaften extra schwer macht.
    Hier in Stuttgart freut sich jedenfalls keiner über diese negative Entwlicklung seit Jahren.
    Zum Heulen!

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