Airbus testet Formationsflug mit Airbus A350 um Treibstoff zu sparen

Wenn Vögel über lange Strecken fliegen, fliegen sie meist in Schwärmen in einer Formation. Hierdurch kann man Energie sparen und genau an diesem Prinzip forscht gerade der Flugzeugbauer Airbus, denn er will durch Formationsflüge Treibstoff und damit auch Kosten und CO2 Emissionen einsparen. Nun wurde der erste Testflug über dem Atlantik mit zwei Airbus A350 durchgeführt, welcher den Erfolg des Prinzips noch einmal unterstreicht hat.

Die beiden Airbus A350, je einmal in der Version 900 und einmal in der Version 1.000, sind mit einer Minute Zeitunterschied in Toulouse gestartet und haben sich anschließend über dem Nordatlantik formiert. Man ist hierbei in einer Formation bis kurz vor Montreal geflogen, wo die Testflüge endeten.

Dabei hat man nun festgestellt, dass das zweite Flugzeug in der Formation etwa 5% Treibstoff eingespart hat, was auf diesem Flug einer CO2 Einsparung von etwa 5 Tonnen entspricht.

Airbus nutzt hierfür quasi das Prinzip des Windschattens, wie man es auch von Rad- oder Autorennen kennt. Hierbei kann man in Formation schneller fahren, bzw. man spart Energie ein. In der Luft sind die Bedingungen zwar ähnlich, allerdings fliegt man nicht direkt hintereinander und nutzt den direkten Windschatten, sondern wie Vögel fliegt man seitlich versetzt. Hier entstehen aufwärts gerichtete Wirbel, welche die hinteren Flugzeuge nutzen können.

Airbus hat hierfür ein System entwickelt, welches die Flugzeuge in der Formation kontrolliert und im perfekten Abstand zueinander hält, um den bestmöglichen Effekt zu erreichen.

Die Idee dahinter ist, dass Flugzeuge in größeren Formationen den Atlantik (oder andere stark frequentierte Strecken) überqueren und erst kurz vor dem jeweiligen Ziel abdrehen und die Formation verlassen. Hierdurch will man schnell zu deutlichen Treibstoffeinsparungen kommen, was Kosten reduziert und vor allem auch die CO2 Bilanz der Luftfahrt verbessert. Das Projekt wird daher auch unter anderem von der EU gefördert.

Airbus testet Formationsflug mit Airbus A350 um Treibstoff zu sparen | Frankfurtflyer Kommentar

In der Art und Weise wie Flugzeuge fliegen liegt noch viel Ungenutztes Potenzial. Hier geht es auch über solche Formationen hinaus, denn auch wenn man die Luftstraßen optimieren würde und sich nicht mehr an Landesgrenzen orientieren müsste, wenn es um Überflugsrechte geht, könnte man massiv Treibstoff und damit CO2 einsparen.

So wurde für die EU schon vor Jahren eine Reform der Luftstraßen vorgeschlagen und man könne hier den CO2 Ausstoß um bis zu 10% verringern, so eine Studie. Woran es aktuell fehlt ist vor allem der politische Wille dies umzusetzen.

In der Optimierung der Flugwege liegt aber ganz offensichtlich viel Potenzial und man benötigt hierfür keine komplett neuen Techniken.

4 Kommentare

  1. Moin Christoph,

    bisschen offtopic aber hattest du sowas schonmal? Ich frage mich ob da ein Fehler unterlaufen ist. Hatte ein Meilenschnäppchen letzten Monat gebucht und jetzt auf November umgebucht. Vorher war es natürlich BK I. Die Dame am Telefon hat mich ohne zu zögern auf LH Flüge umgebucht, die ich gar nicht mehr mit Meilen gesehen habe und war schon überrascht. Die Buchungsbestätigung kam dann. Jetzt bin ich in den Buchungsklassen D auf dem Hinweg und Z auf dem Rückweg.
    Heißt das, dass ich jetzt Meilen gutgeschrieben bekomme?🤣

  2. Wie in der Technik üblich gibt es nicht nur eine Lösung, sondern mehrere Stellschrauben, an denen man für Optimierungsprozesse drehen kann. Das Eine tun ohne das Andere zu lassen, kann und muu´ss die Devise sein. Flugwegoptimierung, Formationsflug und e-fuels in Verbindung mit weiterer Optimierung der Flugzeuge sind bessere Lösungen als Verbote und Knebelung des Flugverkehrs. Auch unterschiedliche Antriebssysteme sollten angedacht werden. Kurzstrecken- und Kleinflugzeuge mit Hybrid oder rein elektrisch (Hybrid: Start und Landung elektrisch, Strecke Verbrennungsmotor => weniger Lärm und weniger Abgase).

  3. Spannend!
    Habe ich auch schon öfters drüber nachgedacht – insbesondere, wenn ich auf Flightradar die Flugzeuge über den Atlantik oder in Richtung Emirate sehe. Dachte aber immer das geht nicht wegen Sicherheitsabstand.

    @Christoph: Weiß Du evtl. wie groß der Abstand dabei war?

  4. Genau darüber hatte ich auch schon oft nachgedacht.
    Vor Corona ist mir oft aufgefallen wieviel Flieger allein von Frankfurt hintereinander gestartet sind Richtung USA.
    Und wie Marco, wenn dann noch auf Flightradar siehst was sich auf der Rennstrecke tut, verrückt.
    Ich hatte auch schon einmal im Flieger ein Flugzeug schräg vor meinem gesehen, wir sind bestimmt 3 Stunden identisch geflogen, war cool zu beobachten. Leider kann ich den Abstand dort oben nicht einschätzen.
    Hoffe es tut sich recht schnell etwas, damit es nicht doch noch zu Einschränkungen kommt.

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