Allegris oder Business Class von der Stange | Welchen Weg geht Austrian Airlines?

Foto: Austrian Airlines Boeing 787

Austrian Airlines geht im Juni mit der Boeing 787-9 auf die Langstrecke, die Lufthansa Tochter wird damit ihre Boeing 767 und 777 ersetzen. Der erste Jet ist schon im Einsatz und derzeit zu Trainingszwecken auf Kurzstrecken unterwegs. Die zweite Maschine wird in Kürze in Wien erwartet. An Bord befinden sich die Business Class Sitze des Vorgängers Bamboo Airways, die AUA lässt auch das Interieur der anderen Klassen in der bestehenden Konfiguration. Offen ist aber was man mit den letzten Jets macht, welche im fabrikneuen Zustand nach Österreich kommen werden.

Lufthansa hatte ein glückliches Händchen als es darum ging eine Lösung für die verspäteten Dreamliner zu finden. Diese sollten eigentlich schon längst ausgeliefert werden, dann hätte man die in Frankfurt genutzten Boeing 787-9 zur Tochtergesellschaft schicken können. Doch die fünf Exemplare werden weiter in Frankfurt gebraucht, die AUA muss warten. Zwischenzeitlich hat man aber zwei gebrauchte Maschinen gefunden, die mit dem gleichen Bordprodukt ausgestattet wurden wie die fünf Jets, die später zu Austrian kommen.

Alle Flugzeuge identisch konfiguriert

Ein riesiger Vorteil, dadurch entsteht keine Komplexität wenn es mal kurzfristig zu einem Wechsel der Flugzeuge kommen wird. Alle sieben Maschinen haben 26 Plätze in der Business Class, die in der 1-2-1 Anordnung jedem Fluggast direkten Zugang zum Gang ermöglichen. In der regulären Economy Class sind 247 Sitzplätze, 21 Gäste können in der bequemeren Premium Economy fliegen. Um das Design der Kabine an Austrian Airlines anzupassen wurde bei den ersten beiden Bamboo-Jets ein Facelift vorgenommen.

Sitzbezüge, Trennwände, Stoffe, Aufkleber und andere Einrichtungsgegenstände wurden ausgewechselt um „mehr Austrian“ in das Interieur zu bringen. Bei der Gelegenheit wurden auch Ausrüstungsgegenstände und Notfall-Equipment standarisiert. Man hat Softwareupdates gemacht und Gebrauchsspuren beseitigt. Die OE-LPL und OE-LPM sind beide gut 4,5 Jahre alt. Dann folgen die fünf Dreamliner die derzeit bei Lufthansa fliegen. Später kommen noch einige fabrikneue Jets aus Seattle. Bis 2028 will man die Interkontinentalflüge ausschließlich mit Boeing 787-9 durchführen.

Bei den werksneuen Exemplaren müssen sich die Verantwortlichen dann entscheiden ob sie diese mit dem jetzigen Produkt ausstatten oder einen anderen Weg gehen werden. Um ein einheitliches Erlebnis zu bieten wäre es natürlich von Vorteil auch die neuen Jets so auszurüsten. Außerdem sind die Sitze von der Stange längst zugelassen und schneller verfügbar.

Auf der anderen Seite hat man in Wien noch etwas Zeit mit einer solchen Entscheidung. Die Österreicher können abwarten wie sich die Einführung von Allegris bei Lufthansa und sogar bei SWISS entwickelt. Es ist nicht ausgeschlossen dass sich Austrian auch für eine eigene Allegris Variante entscheidet und die Flugzeuge auf den ertragreichen Strecken mit höherer Business Nachfrage einsetzt.

Allegris oder Business Class von der Stange: Welchen Weg geht Austrian Airlines? | Frankfurtflyer Kommentar

Für Austrian Airlines sind in erster Linie die neuen Flugzeuge wichtig, um die alten Interkontinentalmaschinen zu ersetzen. Damit kann die Lufthansa Tochter die Fernstrecken effizienter durchführen und die Margen erhöhen. Auch wenn die aktuelle Austrian Business Class etwas besser bewertet wird als die alte Business der Konzernmutter- die Premiumklasse der Österreicher ist auch schon in die Jahre gekommen und muss erneuert werden.

Welche Ausstattung die ersten Dreamliner haben ist klar, die Einrichtungen der Vorgänger bleiben und werden nur leicht modifiziert. Was mit den fabrikneuen Flugzeugen passiert ist noch offen. Dass die AUA hier den Allegris-Weg gehen wird ist eher unwahrscheinlich, wobei die Konfiguration mit nur 26 Business Class Plätzen auf vielen Routen zu klein sein dürfte.

6 Kommentare

  1. Ach wäre ein einheitlicher Standard „von der Stange“ schön. Übersichtlich, einfach, austauschbar, berechenbar. Und ohne Neuzulassung. Dann hieße es sicher öfter „Wien, Wien, nur Du allein…“

  2. Ich hoffe dass Austrian gescheiter ist als LH und auf diese blödsinnige Komplexität verzichtet. es sind bereits 7 AC mit gleichem Layout, und es könnte höchstens sein, dass die restlichen vier eine größere C bekommen, hoffentlich mit gleichem Produkt. Ob eine größere C wirklich notwendig ist, sei dahingestellt, VIE ist nicht MUC,FRA oder ZRH, wo es sicher mehr Premium Publikum gibt.

  3. Allegris natürlich! So werden alle Maschinen der Lufthansa-Gruppe gleich sein. Die erste 7 können dann die neue Kabine nachträglich bekommen.

  4. Ich hoffe auch, dass man nicht den Allegris Irrweg gehen wird und lieber ein einfacheres und solideres Produkt als die Möchte Gern Premium Mutter verwenden wird, wie das andere Fluggesellschaften bereits seit Jahren anbieten – und man würde wahrscheinlich auch eine Menge Geld sparen.

  5. Schön und wahrscheinlich auch sinnvoll wäre es, wenn man bei AUA eine einheitliche Bestuhlung hätte. Die Bestuhlung wäre bereits zugelassen, Ersatzteile wenn notwendig vorhanden und man hätte das gleiche Layout auf jedem Flieger was auch der Crew und den Gästen zu Gute käme! Aber da hat sicherlich die LH Group und deren CEO etwas dagegen! Zumal man in VIE sicherlich seine „Wünsche“ äußern dürfte.. ob diese dann aus FRA erfüllt werden, steht auf einem anderen Blatt Papier!

  6. Bitte, bitte, bitte eine BC von der Stange! Ich würde das super finden.

    Die BC in den 787 der LH ist absolut ok.

    Für Paare, für Alleinreisende. Und in der ersten Reihe kann man Schiebetüren installieren + größerer Monitor + etwas mehr Beinfreiheit wenn man denn noch etwas für den Yield tun möchte.

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