App-Pflicht bei Ryanair: Ab 2025 kein Check-In am Schalter mehr

Ryanair: Bald auch keine ausgedruckte Bordkarte. Foto: Robert

In wenigen Monaten will Ryanair die Check-In Schalter an den Flughäfen abschaffen, ab dem Frühjahr 2025 müssen Kunden des Lowcosters die App benutzen. Ziel sei es die Abläufe weiter zu optimieren und Kosten zu senken. Schon heute erhebt Ryanair eine Gebühr von 55 Euro für Passagiere, die nicht online einchecken. Ab dem kommenden Jahr wird diese Option gar nicht mehr angeboten, auch ausgedruckte Bordkarten sollen bald der Vergangenheit angehören. Künftig wird die Bordkarte nur noch im Handy bereitgestellt.

Laut Ryanair-Chef O’Leary werden die Desks an den Flughäfen ab dem 1. Mai 2025 abgeschafft. Der Manager betonte auf einer Pressekonferenz, dass dieser Schritt neben der Effizienzsteigerung vor allem dazu dient, die Betriebskosten zu senken und so die Flugpreise weiterhin niedrig zu halten. Passagiere, die noch Bedenken gegenüber der rein digitalen Abwicklung haben, versicherte O’Leary, dass auch für den Fall, dass der Akku des Smartphones leer sei, vorgesorgt werde. Solange der Name des Reisenden und der Reisepass vorliegen, könne der Check-In auch am Gate erfolgen.

O’Leary: Die App funktioniert hervorragend und sorgt für weniger Staus am Flughafen

Die App bietet schon heute weitere Vorteile und zahlreiche Funktionen, die eine Reise angenehmer machen können. Laut Ryanair nutzen derzeit etwa 60 Prozent der Passagiere die Anwendung. Man erwartet, dass diese Zahl bis Ende des Jahres auf 80 Prozent steigen wird.

Wer trotzdem Gepäck aufgeben will, kann dies in Zukunft am Automaten vornehmen. Das Unternehmen sieht darin einen weiteren Vorteil, um die Abläufe an den Flughäfen zu beschleunigen. In erster Linie geht es aber natürlich darum das Personal einzusparen.

Verbraucherschützer sehen eine Einschränkung für ältere Reisende oder Menschen, die nicht über die technischen Mittel verfügen. Die vollständige Umstellung auf die App dürfte diese Passagiere vor neue Herausforderungen stellen. Ryanair hält den Schritt für notwendig, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben und den steigenden Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.

App-Pflicht bei Ryanair: Ab 2025 kein Check-In am Schalter mehr | Frankfurtflyer Kommentar

Ryanair war schon häufiger ein Vorreiter, auch in diesem Punkt könnten sich bald weitere Airlines anschließen. Die Kosten für die Abfertigung eines Fluges sind nicht ohne, meist benötigt man mehrere Mitarbeiter, die 2-3 Stunden vor dem Start am Schalter stehen und dann ans Gate wechseln. Die Iren sehen hier Einsparmöglichkeiten und wollen den Prozess nur noch digital anbieten und für die Gepäckaufgabe Automaten aufstellen. So ganz ohne Personal wird es aber nicht gehen, wir wissen alle wie oft Störungen an den Geräten auftreten können. Einige Kunden sind alleine mit dem Anbringen des Stickers überfordert.

Digitalisierung ist schön und gut, für manche ist hier aber eine Grenze erreicht. Ryanair kann das egal sein, dem Lowcoster geht es darum die Massen schnell und kostengünstig zu befördern. Die Kunden des Lowcosters erwarten in der Regel auch keinen Schnickschnack. Der Preis ist heiß, laut O’Leary sind gerade diese Passagiere jene, die sich bei der Einführung des Online-Check-Ins anfangs sträubten, aber aufgrund der günstigeren Tickets schließlich doch umgestiegen sind.

 

19 Kommentare

  1. Vor 10 Tagen erlebt: Weil zusammen gebucht, da Companionticket, erhalte ich die beiden Boardingpässe auf mein Smartphone gesandt.
    Die Buchungsnummer ist ja bekanntlich identisch.
    Beim Drehkreuz zur SIKO bei Person 1 kein Problem , bei Person 2 stellte sich dann die Frage: Wie passiert diese die Schranke, denn das Handy befindet sich jetzt bei mir auf der anderen Seite inkl. Boardingpass 2 drauf.
    Handy zurückwerfen, oder auf dem Boden mit einem Fusstritt zurück transportieren ? Beides schien mir keine gute Idee zu sein!
    Gleiches Problem beim Loungezutritt.
    Dort habe ich mir dann 2 separate, physische Pässe ausstellen lassen, da ich mich nicht am Gate nochmals mit dem gleichen Problem herumschlagen wollte.
    Fazit: Bei Reisen zu zweit sicherheitshalber Boardingpässe immer noch zusätzlich ausdrucken.

      • Das mit dem „Weiterleiten“ ist ja gut und recht. Funktioniert aber nur, wenn Person 2 ihr Smartphone nicht daheim liegen gelassen hat.
        Extra Smartphone geschrieben und nicht H…y! Gruss René

    • Mmm, gerade gestern einen Companion Award abgeflogen. Und es waren beide Boardingpässe in den LH Apps beider Buchungsteilnehmer vorhanden. Somit ging das auch problemlos. Das ist dann eher ein Problem bei den Einstellungen?

      Und wieso sollte es in der Lounge ein Problem sein? Normalerweise geht man da doch zusammen rein und kann dann beide Pässe scannen. Da sehe ich das Problem irgendwie nicht.

    • Das ist doch kein problem. Man kann normalerweise den jeweiligen boardingpass an die zweite person via email schicken lassen. Oder du schickst ein screenshot des qr codes. Daran soll es ja nicht scheitern.

  2. Auf der einen Seite finde ich es gut, denn damit bekommt man nun garantiert seinen Boarding Pass beim Online-Checkin, nicht wie in Corona Zeiten oder bei US Reisen mit SSSS erst beim Checkin, weil man sich die Person erst noch einmal persönlich anschauen will oder Impfungen prüfen will, bevor es ein Boarding Pass gibt, was reine Schikane ist. Auf der anderen Seite ist es gerade für ältere Leute ein Problem, wenn sie sich mit einem Smartphone nicht auskennen. Man muss sich aber auch fragen, ob man jemand, der kein Smartphone hat und es auch nicht bedienen kann, überhaupt alleine und ins Ausland reisen lassen kann. Denn meistens können solche Leute auch kein Englisch.

  3. Mag kleinlich sein, aber für mich (als absoluten Technik-/Online-Fan!) stellt sich die Frage, ob „App“ oder „online“, was ja nochmal ein Unterschied ist… diese App-Flut/-Wut nur weil man z.B. einmal jemandes Service nutzt, nervt irgendwie :/

  4. Achja und wie macht Big Mike das in so Ländern wie Marokko, wo einem der Online-Checkin ja qua Landesregelungen „verboten“ wird? Wahrscheinlich ists dort anders, aber konsequent ists dann halt wieder nicht…

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